Als Anna O`Shea von einer Reise durch Schottland, Wales und Irland nach Amerika zurückkehrt, muss sie erfahren, dass ihr Bruder einen schweren Unfall hatte und im Koma liegt. Er befand sich auf dem Weg zu seinem Sohn, den er von der Polizei abholen sollte, die ihn wegen eines Jungenstreichs
festgesetzt hatte.
Nachdem sie ihren Bruder gesehen hat, erklärt sie sich bereit, ihren 16-jährigen Neffen…mehrAls Anna O`Shea von einer Reise durch Schottland, Wales und Irland nach Amerika zurückkehrt, muss sie erfahren, dass ihr Bruder einen schweren Unfall hatte und im Koma liegt. Er befand sich auf dem Weg zu seinem Sohn, den er von der Polizei abholen sollte, die ihn wegen eines Jungenstreichs festgesetzt hatte.
Nachdem sie ihren Bruder gesehen hat, erklärt sie sich bereit, ihren 16-jährigen Neffen abzuholen. Sie nimmt ihn mit zu sich und wird nachts wach, weil sie ihn durch die Wohnung schleichen hört. Sie erwischt ihn, wie er in ihrem noch nicht ausgepacktem Koffer wühlt und ein Päckchen in der Hand hat, dass sie von einer älteren Dame in Irland geschenkt bekommen hatte. Als sie beide um das Päckchen ringen, geraten sie in einen Zeitenstrudel und reisen zurück in das Jahr 1844 nach Irland.
Während der Reise werden sie getrennt und beide gelangen nach Irland, ohne zu wissen, ob der jeweils andere es ebenfalls überlebt hat.
Jeder auf seine Weise versucht mit der Situation klar zu kommen und sich den Gegebenheiten anzupassen, aber wird es ein Wiedersehen und eine Rückkehr in die heutige Zeit geben?
Aufgrund meiner Liebe zu Zeitreisen, hervorgerufen durch die Schottlandsaga von Diana Gabaldon, stand dieses Buch auf meiner Wunschliste, zumal es auch noch in Irland spielt.
Leider hat es meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Auf das Thema Zeitreisen ist nicht näher eingegangen.
Die Protagonisten landen ein Jahr vor der großen Hungersnot 1845 in Irland. Die Briten haben das Land okkupiert und die Handlung gibt ein wenig von den Zuständen zwischen Briten und Iren wieder. Der Leser erfährt einen kleinen Einblick in die damalige Geschichte des Landes, die Unterdrückung der Iren durch die Briten. Ihnen wurde die Sprache verboten, die Religion und das Recht auf Bildung. Armut machte sich breit.
Die Autorin versetzt die beiden Protagonisten jeweils in ein anderes Lager, Anna zu den Iren und ihren Neffen Joseph zu den Briten.
Mit dem Charakter der sympathischen Anna konnte ich mich sehr gut identifizieren. Ihre Handlungen waren durchdacht und konnten leicht nachvollzogen werden.
Das erging mir mit Joseph ganz anders. Mit diesem Charakter bin ich gar nicht warm geworden, er zeigte sich oberflächlich und war mir alles andere als angenehm. Das machte die ehrliche Liebe zu seiner Freundin auch nicht mehr wett.
Zu Beginn des Buches hatte ich ein wenig zu tun, in die Geschichte hereinzukommen. Es wurde zuviel geschrieben, ohne das etwas passierte. Nach dem ersten Drittel zog die Geschichte mich dann jedoch in ihren Bann und ließ mich bis zum Schluss nicht mehr los.
Das Ende kam überraschend und schnell und war so nicht vorauszusehen.
Was mir sehr gut gefallen hat, war die Einbindung einer real lebenden Person in die Geschichte - Biddy Early. Als ich den Namen das erste Mal gelesen hatte, wusste ich, dass er mir bekannt vorkam. Wenn man sich für die Geschichte Irlands interessiert so wie ich, dann stösst man irgenwann auch auf die Heilerin und Hexe Biddy Early. Sie lebte 1798 - 1874 und hatte ein bewegtes Leben.
Alles in allem, kein Buch, das man mit der Schottlandsaga von Diana Gabaldon vergleichen kann, das aber trotzdem lesenswert ist.