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"Irgendwie ist man immer auf der Suche nach dem Glück, besonders wenn man mit einem Partner zusammenlebt, der die Harmonie mit Füßen tritt. Wehe dem, der Entbehrungen und Qualen in der Partnerschaft erleiden muss; er ist wirklich zu bemitleiden. Es gab einmal eine Zeit, da verstanden sich zwei Nachbarsfamilien gut. Sie luden sich ein und führten interessante Gespräche miteinander. Und wenn die Kinder vom Nachbar Frauenstein krank wurden, wurde vom Nachbarhaus Dr. Isaac Feiertag gerufen. So ging es auch weiter, bis die Kinder erwachsen waren und fortzogen, um zu studieren. Aber plötzlich riss…mehr

Produktbeschreibung
"Irgendwie ist man immer auf der Suche nach dem Glück, besonders wenn man mit einem Partner zusammenlebt, der die Harmonie mit Füßen tritt. Wehe dem, der Entbehrungen und Qualen in der Partnerschaft erleiden muss; er ist wirklich zu bemitleiden. Es gab einmal eine Zeit, da verstanden sich zwei Nachbarsfamilien gut. Sie luden sich ein und führten interessante Gespräche miteinander. Und wenn die Kinder vom Nachbar Frauenstein krank wurden, wurde vom Nachbarhaus Dr. Isaac Feiertag gerufen. So ging es auch weiter, bis die Kinder erwachsen waren und fortzogen, um zu studieren. Aber plötzlich riss der soziale Kontakt ab. Warum bloß? Hatten sich vielleicht die schon älteren Ehepaare von Grund auf verändert, die nebeneinander in jeweils großen zweistöckigen Stadthäusern direkt am Fluss wohnten? Heute stand das Ehepaar Eduard und Laura Frauenstein spät auf. Lange hatten sie mit offenen Augen im Bett gelegen, die Decke über ihnen angestarrt und wussten sich nichts zu sagen. Sie langweilten sich miteinander schon seit vielen Jahren. Nun spitzte sich die desolate Lage zu. Sie konnten gar nichts mehr miteinander anfangen, nichts mehr mitsammen unternehmen, keinen Urlaub mehr planen und verbringen. Irgendwas fehlte in ihrer Beziehung, die sich anfühlte, als sei sie schon am Ende angelangt. Ihre psychischen Wellenlängen hatten sich vermutlich verschoben, waren inkongruent geworden und passten nicht mehr zusammen. Sie wurden allmählich zu vereinzelten Personen, umherirrend in ihrem geräumigen Uferhaus, als hätten sie nie zusammengehört. Noch dazu hatten ihre zwei Söhne nach dem Abitur das Elternhaus verlassen, um im Ausland zu studieren. So wurde es noch leiser und ruhiger um das Elternpaar Frauenstein im Haus am Flussufer, so still, sodass sie das Rauschen der Isar gut vernehmen konnten, wenn sie ihre Fenster öffneten. "
Autorenporträt
Agnes Schuster wurde 1947 in Frath im Bayerischen Wald geboren, hat die Fachhochschulreife gemacht und als Krankenschwester in München gearbeitet. Sie fing 1995 an zu schreiben, veröffentlichte drei Bücher mit komischen Geschichten und außerdem ihre Kindheitsgeschichte "Trauter spitzer Glockenturm". Alle vier Bücher erschienen unter ihrem Mädchennamen Agnes Oischinger. Ihre Hobbys sind Lesen und Malen. Sie wohnt in München.