Das Nachschlagewerk vermittelt einen ersten Überblick über Personen und Orte der Literaturgeschichte in der Mark Brandenburg und der Niederlausitz. Die Autoren wurden ungeachtet der literarischen Qualität oder der politischen Ausrichtung von Person und Werk aufgenommen. Mit über 2600 Einträgen zu etwa 2000 Schriftstellern, deren Biographie mit 670 brandenburgischen Orten verwoben ist, handelt es sich um die bislang umfangreichste literaturgeschichtliche Topographie der Mark Brandenburg und der Niederlausitz.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eine gute Gegend, um traurig zu sein, schreibt Rezensent Burkhard Müller über die Mark Brandenburg. Kein Wunder, dass viele der Texte im Band "Musen und Grazien in der Mark" melancholisch ausfallen. Etwa die Landschaftsgedichte von Peter Huchel, Sarah Kirsch und Günter Eich. Doch der Band bietet mehr. Von Willibald von Alexis, mit dessen historischen Romanen der Rezensent keine nähere Bekanntschaft wünscht, über Moritz Heimann, für Müller ein "Grübler von kristallener Klarheit" hin zu Bismarck, der sich als "völlig trittsicherer Stilist" erweist. Zu Müllers Überraschung sind es gerade die konservativen Autoren wie Reinhold Schneider, Ina Seidel und Wolf Jobst Siedler, die für ihn die "lebendigsten Gedanken" dieses Buchs geäußert haben. Insgesamt kommt der Band nach Ansicht des Rezensenten als ein schönes Durcheinander daher. Kritik hagelt es vor allem am zweiten Band, einem literarischem Lexikon, das sich nicht ganz organisch mit dem ersten verbinde. Die Artikel sind "extrem knapp" ausgefallen und vermitteln für Müller kaum ein Bild der vielen Autoren. Nicht einmal zu einer Bibliographie reicht es, bemängelt er. Als "nicht besonders nützlich" erachtet Müller zudem die Sortierung der Autoren nach Ortsnamen. Fontane werde so z.B. in nicht weniger als sechzehn Schnipsel zerhackt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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