Rebecca Winter ist 60, von ihrem Mann geschieden, der erwachsene Sohn braucht sie nicht mehr, und als Künstlerin ist sie nicht mehr gefragt. Als Fotografin konnte sie lange Zeit von ihren Erfolgen leben, das ist langsam vorbei. Sie hat Geldsorgen und vermietet hr luxuriöses New Yorker Apartment, um
fern der Stadt auf dem Land zu leben. Findet sie hier berufliche Inspiration und ihr persönliches…mehrRebecca Winter ist 60, von ihrem Mann geschieden, der erwachsene Sohn braucht sie nicht mehr, und als Künstlerin ist sie nicht mehr gefragt. Als Fotografin konnte sie lange Zeit von ihren Erfolgen leben, das ist langsam vorbei. Sie hat Geldsorgen und vermietet hr luxuriöses New Yorker Apartment, um fern der Stadt auf dem Land zu leben. Findet sie hier berufliche Inspiration und ihr persönliches Glück?
"Hoffnung ist ein seltsames Ding. Ganz anders als die Liebe, Angst oder Hass. H. ist ein Gefühl, von dem man erst merkt, dass es da war, nachdem man es verloren hat." Zitat Seite 215
Rezension enthält Spoiler!
Was war das denn? Meine anfängliche Begeisterung ebbte immer mehr dahin. Viele nichtssagende Szenen machten das Buch langweilig und Rebecca habe ich irgendwie nicht näher kennengelernt.
Mit einigen vergnüglichen Erlebnissen zeigt die Autorin anfangs Rebeccas Leben in ihrem einfachen Häuschen, es nistet sich ein Waschbär auf ihrem Dachboden ein, sie kennt den Dachdecker Jim Bates, der eine Lebendfalle aufstellt, das Tier fängt, Rebecca fotografiert das posierliche Tierchen und statt es irgendwo auszusetzen, erschießt Jim es.
Für Rebeccas Leben erweist sich dieser Ortswechsel als positiv, sie findet viele neue Fotomotive und lebt gern auf dem Land. Aber interessiert sie sich wirklich für die Natur oder die Menschen hier? Ich hatte leider nicht das Gefühl. Auch ihre Fotografien kommen mir wie eine einfache Knipserei vor, kaum vorstellbar, dass jemand damit große Erfolge erzielen kann. Das Leben auf dem Land wird anschaulich beschrieben, allerdings auch in einer sehr umständlichen und ausschweifenden Art und Weise.
Anna Quindlen erzählt in einer schönen und treffenden Sprache, ihre Botschaft soll wohl ermutigen und den Neuanfang und das Glück für ältere Menschen hervorheben. Mich hat Rebecca aber eher nicht erreicht. Ich konnte keine Beziehung zu ihr aufbauen und nur von Quindlens Sprache allein, kann ein Roman nicht leben. Er braucht Tiefe, sowie Charaktere, die den Leser mitnehmen und den Funken überspringen lassen. Das hat hier bei mir leider nicht geklappt.
Ermutigend und hoffnungsvoll, so würde ich dieses Buch positiv nennen. Doch richtig ergriffen hat es mich nicht. Müssen denn immer Beziehungen die Leben retten? Ich hatte erwartet, hier mehr über die Fotografie zu lesen.