Im Zuge der Herrschaftskonsolidierung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ermöglichte der Reichstag Untertanen, sich vor dem Reichskammergericht und Reichshofrat gegen ihre Obrigkeit prozessual zu wehren, wenn sie sich durch neue Abgaben oder Dienste zu Unrecht belastet fühlten. Im Mittelpunkt dieses Buches steht der Widerstand des oberhessischen Dorfes Freienseen gegen die Herrschaft der Grafen zu Solms-Laubach. Die Dorfgemeinde beanspruchte im Jahr 1555 die Reichsfreiheit und wollte sich damit ganz der Landeshoheit der Grafen entziehen. Gegen die dagegen gerichteten Maßnahmen der…mehr
Im Zuge der Herrschaftskonsolidierung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ermöglichte der Reichstag Untertanen, sich vor dem Reichskammergericht und Reichshofrat gegen ihre Obrigkeit prozessual zu wehren, wenn sie sich durch neue Abgaben oder Dienste zu Unrecht belastet fühlten. Im Mittelpunkt dieses Buches steht der Widerstand des oberhessischen Dorfes Freienseen gegen die Herrschaft der Grafen zu Solms-Laubach. Die Dorfgemeinde beanspruchte im Jahr 1555 die Reichsfreiheit und wollte sich damit ganz der Landeshoheit der Grafen entziehen. Gegen die dagegen gerichteten Maßnahmen der Herrschaft bemühten sie von 1554 bis 1806 in zahlreichen Prozessen die Reichsgerichte. Die Akten dieser Prozesse gewähren dem Rechtshistoriker und Historiker tiefe Einblicke in das prozessuale Geschehen an den Reichsgerichten ebenso wie in das Alltagsleben dieses Dorfes. Damit, und mit seinem stark erzählenden Charakter, richtet sich das Buch auch an historisch interessierte Leser.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Bernhard Diestelkamp ist Professor em. für Rechtsgeschichte an der Universität Frankfurt a. M.
Inhaltsangabe
Vorwort 1. Die Parteien 2. Freienseens Herrschaftszugehörigkeit 3. Unruhige Zeiten 3.1. Die Grafen zu Solms 3.2. Landgräflich hessische Schutzrechte in Freienseen 3.3. Wiedertäuferei als mentale Grundlage der Widersetzlichkeit 3.4. Ratschläge aus Grünberg 3.5. Anlässe zur Unzufriedenheit 4. Erste Prozesse am Reichskammergericht 4.1. Gescheiterter Versuch von 1549/1550 4.2. Die Klage von 1554 und die beiden kaiserlichen Privilegien für Freienseen vom 9. Januar 155 4.3. Die Privilegien vom 9. Januar 1555 4.3.1. Der Schutz- und Schirmbrief 4.3.2. Der Wappenbrief 4.4. Privilegienbestätigungen und der Prozess um den Wappenbrief 5. Die erste Phase des Hauptprozesses primi mandati (1554-1561) 5.1. Graf Friedrich Magnus I. setzt gewaltsam seine Obrigkeit durch - die Freienseener reagieren mit Klagen in Speyer 5.2. Verläufe der Prozesse 6. Die letzte Wegstrecke zum Endurteil im Hauptverfahren 7. Das Endurteil in der Hauptsache vom 10. November 1574 8. Ein Endurteil - und doch kein Ende 8.1. (Er-)Läuterungen des Urteils 8.2. Revision versus Deklaration 8.3. Herausgabe der Schlüssel sowie der Baurechnungen und Bauregister der Kirche zu Freienseen 8.4. Wertersatz für das gepfändete Vieh und Aufrechnung mit dem Ersatz für die abgeätzten Äcker, verweigerten Zinse, Gülten und Renten sowie für verweigerte Dienste 8.5. Zoll und Erbhuldigung 8.6. Holzfahrten, Fischerei und Baudienste 8.7. Verbot der Unterstützung der von der Gemeinde abgefallenen Nachbarn und Duldung der Wahl von Bürgermeistern, Baumeistern, Heimbürgern und Hirten 8.8. Gefangene 8.9. Enttäuschung 9. Der Kampf vor Ort geht weiter 9.1. Vormundschaftliche Regentschaft der Gräfin Agnes für die Grafen Johann (Hans) Georg I. und Otto (1561-1581) 9.2. Graf Johann (Hans) Georg (1581-1600) 9.3. Ergebnisse: Altes Ziel, aber neuer Stil 10. Der Weg zum Marburger Vergleich vom 20. Mai 1639 10.1. Graf Albert Otto I. (1600/1607-1610) 10.2. Vormundschaftliche Regentschaft der Gräfin Anna für Graf Albert Otto II. (1610-1631) 10.3. Graf Albert Otto II. (1631-1639) 11. Der Marburger Vergleich vom 20. Mai 1639 12. Vormundschaftliche Regentschaft der Gräfin Katharina Juliana für Graf Carl Otto (1639 bis zur Grünberger Konferenz 20/21. Oktober 1653) 13. Graf Carl Otto (1654-1676) 14. Graf Johann Friedrich (1676-1696) 15. Graf Friedrich Ernst (1696-1723) 16. Graf Friedrich Magnus II. (1723-1738) 17. Graf Christian August (1738-1784) 18. Vormundschaftliche Regentschaft der Gräfin Elisabeth Charlotte für Graf Friedrich Ludwig Christian (1784-1791) 19. Graf Friedrich Ludwig Christian (1791-1806/1822) 20. Ergebnisse von zweieinhalb Jahrhunderten Rechtlichem Kampf 20.1. Quellenkritik 20.2. Gewinne und Opfer der Freienseener 20.3. Die Ergebnisse für die Solms-Laubacher Herrschaft
Vorwort 1. Die Parteien 2. Freienseens Herrschaftszugehörigkeit 3. Unruhige Zeiten 3.1. Die Grafen zu Solms 3.2. Landgräflich hessische Schutzrechte in Freienseen 3.3. Wiedertäuferei als mentale Grundlage der Widersetzlichkeit 3.4. Ratschläge aus Grünberg 3.5. Anlässe zur Unzufriedenheit 4. Erste Prozesse am Reichskammergericht 4.1. Gescheiterter Versuch von 1549/1550 4.2. Die Klage von 1554 und die beiden kaiserlichen Privilegien für Freienseen vom 9. Januar 155 4.3. Die Privilegien vom 9. Januar 1555 4.3.1. Der Schutz- und Schirmbrief 4.3.2. Der Wappenbrief 4.4. Privilegienbestätigungen und der Prozess um den Wappenbrief 5. Die erste Phase des Hauptprozesses primi mandati (1554-1561) 5.1. Graf Friedrich Magnus I. setzt gewaltsam seine Obrigkeit durch - die Freienseener reagieren mit Klagen in Speyer 5.2. Verläufe der Prozesse 6. Die letzte Wegstrecke zum Endurteil im Hauptverfahren 7. Das Endurteil in der Hauptsache vom 10. November 1574 8. Ein Endurteil - und doch kein Ende 8.1. (Er-)Läuterungen des Urteils 8.2. Revision versus Deklaration 8.3. Herausgabe der Schlüssel sowie der Baurechnungen und Bauregister der Kirche zu Freienseen 8.4. Wertersatz für das gepfändete Vieh und Aufrechnung mit dem Ersatz für die abgeätzten Äcker, verweigerten Zinse, Gülten und Renten sowie für verweigerte Dienste 8.5. Zoll und Erbhuldigung 8.6. Holzfahrten, Fischerei und Baudienste 8.7. Verbot der Unterstützung der von der Gemeinde abgefallenen Nachbarn und Duldung der Wahl von Bürgermeistern, Baumeistern, Heimbürgern und Hirten 8.8. Gefangene 8.9. Enttäuschung 9. Der Kampf vor Ort geht weiter 9.1. Vormundschaftliche Regentschaft der Gräfin Agnes für die Grafen Johann (Hans) Georg I. und Otto (1561-1581) 9.2. Graf Johann (Hans) Georg (1581-1600) 9.3. Ergebnisse: Altes Ziel, aber neuer Stil 10. Der Weg zum Marburger Vergleich vom 20. Mai 1639 10.1. Graf Albert Otto I. (1600/1607-1610) 10.2. Vormundschaftliche Regentschaft der Gräfin Anna für Graf Albert Otto II. (1610-1631) 10.3. Graf Albert Otto II. (1631-1639) 11. Der Marburger Vergleich vom 20. Mai 1639 12. Vormundschaftliche Regentschaft der Gräfin Katharina Juliana für Graf Carl Otto (1639 bis zur Grünberger Konferenz 20/21. Oktober 1653) 13. Graf Carl Otto (1654-1676) 14. Graf Johann Friedrich (1676-1696) 15. Graf Friedrich Ernst (1696-1723) 16. Graf Friedrich Magnus II. (1723-1738) 17. Graf Christian August (1738-1784) 18. Vormundschaftliche Regentschaft der Gräfin Elisabeth Charlotte für Graf Friedrich Ludwig Christian (1784-1791) 19. Graf Friedrich Ludwig Christian (1791-1806/1822) 20. Ergebnisse von zweieinhalb Jahrhunderten Rechtlichem Kampf 20.1. Quellenkritik 20.2. Gewinne und Opfer der Freienseener 20.3. Die Ergebnisse für die Solms-Laubacher Herrschaft
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