Die Dissertation untersucht die Bedeutung von bildungsbezogenen Auslandsaufenthalten als Element gesellschaftlicher Transnationalisierung (Pries, Mau) am Beispiel des langfristigen Schüleraustauschs. Dazu wurden ehemalige Austauschschüler zu ihrer weiteren Mobilität und ihren sozialen Praktiken befragt (30 qualitative Interviews sowie quantitative Online-Umfrage mit 3.000 TN). Zur theoretischen Einbettung wurden weiterhin die Konzepte Transkulturalität (Welsch) sowie Kosmopolitismus (Beck, Appiah) nutzbar gemacht. Im Ergebnis zeigt sich, dass ehemalige Austauschschüler meist sehr mobil sind und erneut Auslandserfahrung sammeln. Für einige wird diese Suche nach Fremdheitserfahrungen zum Teil der Identität. Darüber hinaus tragen sie durch ihre alltäglichen, transnationalen sozialen Praktiken (Mobilität, Mediennutzung, familiäre und freundschaftliche Netzwerke) zur gesellschaftlichen Transnationalisierung bei. Das Thema liegt im Zentrum der aktuellen Debatte um Raum und Mobilität.