Spannend mit unerwartetem Ende
Die Geschichte:
Monty Richards ist ein Bestsellerautor oder besser gesagt: Er war es. Bis er bei einem Bombenattentat auf ein Pariser Hotel ums Leben kam. Seine Tochter Audrey arbeitet in dem Verlag, der die Bücher ihres Vaters verlegt hat. Eines Tages kommt ein
Roman in den Handel, dessen Story ihr seltsam bekannt vorkommt. Ihr Vater hatte ihr diesen Plot einmal…mehrSpannend mit unerwartetem Ende
Die Geschichte:
Monty Richards ist ein Bestsellerautor oder besser gesagt: Er war es. Bis er bei einem Bombenattentat auf ein Pariser Hotel ums Leben kam. Seine Tochter Audrey arbeitet in dem Verlag, der die Bücher ihres Vaters verlegt hat. Eines Tages kommt ein Roman in den Handel, dessen Story ihr seltsam bekannt vorkommt. Ihr Vater hatte ihr diesen Plot einmal als Idee präsentiert. Der Autor wird als zweiter Monty Richards gefeiert. Doch Audrey glaubt nicht an einen Ideenzwilling. Zu viele Details des Romans ähneln denen, die ihr Vater verarbeiten wollte. Audrey macht sich auf die Suche, erlebt dabei eine böse Überraschung und gerät in Lebensgefahr. Unerwartete Hilfe bekommt sie durch ihren Kollegen Brian.
Mein Eindruck:
Der Roman beginnt mit einem Alptraum, der zeigt, wie sehr Audrey mit dem Tod ihres Vaters zu kämpfen hat. Langsam baut sich danach die Geschichte und damit auch der Spannungsbogen auf. Dabei werden weitere Protagonisten ganz selbstverständlich ins Spiel gebracht. Beispielsweise Brian, der Kollege, der sich vom Cheflektor gemobbt fühlt, Audreys beste Freundin Grace, die gerade einen tollen Mann kennengelernt hat und auf Wolke sieben schwebt, Audreys Mutter, die dem Alkohol seit dem Tod ihres Mannes mehr zuspricht, als ihr guttut und Kolleginnen im Verlag, die Intrigen spinnen.
Die Charaktere hat Nadine Stenglein sehr fein ausgearbeitet. Man fühlt von Anfang an mit Audrey und ihrer Mutter mit. Die Gefühle der Trauer und das Loch in das die beiden durch den Verlust des Vaters und Ehemanns gefallen sind, sind greifbar. Auch mit Brian, der Audrey gegenüber sehr charmant ist, der aber unter der Nichtachtung durch seinen Chef leidet, hat man gleich Mitleid. In ihrem gemeinsamen Leid finden Audrey und Brian zusammen, beginnen dabei auch eine Romanze. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, die zärtlichen Seiten mit den spannenden zu verbinden, ohne dabei in das Genre des Schnulzenromans abzudriften oder den Spannungsbogen zu verlieren.
Dann tauchen da noch sehr seltsame, geheimnisvolle Menschen auf, die den Leser rätseln lassen. Wer könnte dahinter stecken? Was führen sie im Schilde? Dabei führt Stenglein ihre Leser immer wieder in die Irre. Immer, wenn man glaubt, einen Verdacht zu haben, schürt sie im nächsten Abschnitt schon wieder Zweifel.
Eine Idee, wer der Täter sei könnte, hatte ich schon früh, kam aber immer wieder in einen Zwiespalt. Das Ende hat mich dann aber doch überrascht. Denn mit dem Verlauf hatte ich nicht gerechnet. Zwar war meine Anfangsvermutung richtig, aber eben nicht so ganz. Da steckt dann noch viel mehr dahinter.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, leicht und flüssig zu lesen, die Erzählweise nimmt die Leser mit und lässt sie regelrecht mit leben und erleben.
Fazit:
Nadine Stenglein hat mich mit diesem Roman von Anfang an gefesselt. Der langsame Anstieg des Spannungsbogens, der dann bis zum Schluss gehalten wird und die Geschichte, die damit auch Tempo aufnimmt, sind gefällig. Selbst beim doch beschaulicheren Anfang – nach dem Alptraum – ist in keiner Weise langweilig oder langatmig.
Die Geschichte ist in ihrem Ablauf schlüssig, Logikfehler sind mir nicht aufgefallen.
Was mir gut gefallen hat, ist, dass der Roman bis zum Showdown ziemlich unblutig verläuft. Gut, ganz am Ende, wird es dann für zartbesaitete Leser vielleicht doch etwas haarig.
Leseempfehlung:
Von mir gibt es fünf Sterne. Wie gesagt: Ganz sensiblen Lesern würde ich das Buch vielleicht nicht ans Herz legen. Wer aber ein bisschen was vertragen kann, ohne daraufhin gleich eine schlaflose Nacht zu verbringen, wird seine Freude an der Geschichte haben.