Eine abgelegene Kleinstadt im Südwesten Australiens, Anfang der Neunzigerjahre. Jack Burroughs hat den Krieg, an dem er vor mehr als zwanzig Jahren teilgenommen hat, nie überwunden. Als sein geliebter Hund eines Nachts von einem wilden Tier buchstäblich in Stücke gerissen wird, verliert er endgültig die Kontrolle über sein verpfuschtes Leben. Vor Weihnachten verschwindet er spurlos - genau wie früher schon, nur fürchtet seine Tochter Ruby, dass es diesmal endgültig ist. Schließlich funktioniert die Familie schon lange nicht mehr. Evelyn, Jacks Frau, fühlt sich um das bessere Leben betrogen, das sie eigentlich hätte leben sollen. Früher hat sie ihre ältere Tochter Lani losgeschickt, wenn Jack sich davongemacht hatte, weil er die Schreie der Vergangenheit nicht mehr aushalten konnte. Heute verkauft Lani auf Partys die Beruhigungstabletten ihres Vaters und ist vor allem darauf aus, in Schwierigkeiten zu geraten ...
Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich, aber nicht immer ist das Schicksal einer Familie unausweichlich. Josephine Rowes eindringlich erzählter Roman handelt von Liebe und Verlust, von enttäuschten Träumen und dem fehlenden Mut, diese zu überwinden. Ein schmaler Roman mit großem Resonanzraum.
Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich, aber nicht immer ist das Schicksal einer Familie unausweichlich. Josephine Rowes eindringlich erzählter Roman handelt von Liebe und Verlust, von enttäuschten Träumen und dem fehlenden Mut, diese zu überwinden. Ein schmaler Roman mit großem Resonanzraum.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.02.2019Vaters Kopf, diese Gespensterfalle
Wenn Fotos schwarz bleiben, haben die Dämonen leichtes Spiel: Josephine Rowe zeigt in ihrem ersten Roman das Zerbrechen einer australischen Familie aus fünffacher Perspektive.
Eines Morgens ist Belle, die Hündin der Familie Burroughs, tot. "Vielleicht hat ein Fuchs sie erwischt", sagt ein Nachbarsmädchen, aber dagegen spricht nicht nur, dass Belle mit einem Fuchs leicht fertig geworden wäre. Seltsam ist auch, dass die Hündin von ihrem Gegner regelrecht zerfetzt worden ist, so dass die Familienmitglieder nun Belles Ohren und Fellstücke im Umkreis einsammeln müssen.
Kein Fuchs, das glaubt auch die elfjährige Ruby. Denn sie erinnert sich an ein Wesen, das "schwarz und geduckt in dem Meer aus hohem Gras kauerte. Es entzieht sich mühelos dem Zielfernrohr der Känguruschützen. Erwischt wird es allenfalls mit einer Kamera, am unscharfen äußersten Bildrand: ein schmaler Schemen, ein aufblitzender Schwanz." Es geht seit Wochen in der Umgebung auf die Jagd und hinterlässt eine Spur der Verwüstung, mit seinem neuesten Angriff auch in Rubys Familie. Denn kurz darauf verschwindet ihr Vater, wieder einmal, seine Frau und die beiden Töchter kennen das schon. Nur dass es diesmal, im Dezember 1990, für immer ist.
Der Titel von Josephine Rowes Roman "Ein liebendes, treues Tier", im englischen Original 2016 erschienen, ist zunächst auf die Hündin Belle gemünzt, Rubys Vater bezeichnet das Tier so. Was es mit dem Tier noch auf sich hat, zeigt sich dann im Verlauf des Buchs ebenso wie die schillernde Bedeutung jenes Monstrums, das Belle zur Strecke brachte und das zum Symbol für etwas Größeres, Schmerzlicheres im Kontext dieser Familiengeschichte wird, die ihren Fokus auf der Silvesternacht von 1990 auf 1991 hat, aber zurück bis in die Sechziger und vor bis fast in unsere Gegenwart ausstrahlt.
Die Autorin, geboren 1984 im australischen Bundesstaat Queensland, ist vor diesem Roman bereits mit Kurzgeschichten hervorgetreten. Für "Ein liebendes, treues Tier" wählt sie eine Struktur, die in einer Abfolge von Erzählungen die Perspektive je eines der Familienmitglieder einnimmt, angefangen mit Ruby, gefolgt von ihrer Mutter Eveline, dem Vater Jack, ihrer Schwester Lana und dem Onkel Les, bevor eine zweite Geschichte um Ruby den Roman beschließt.
Der Ertrag einer solchen literarischen Struktur sollte sein, dass starre Perspektiven aufgebrochen, dass das Berichtete ergänzt oder widerlegt wird, und das löst Rowes Roman auch ein. Vieles, was anfänglich in Rubys Schilderung einer Kindheit im ländlichen Südosten Australiens dunkel bleibt, hellt sich mit dem Wissen um Lanas oder Evelines Geschichte auf, was zugleich bedeutet, dass das Unglück der Familie kräftigere Konturen bekommt: Dem sozialen Abstieg, den besonders die als Kind verwöhnte Eveline erträgt, entspricht das wachsende Elend einer Ehe, die offensichtlich unter der Labilität des Familienvaters Jack leidet - die beiden Töchter werden Ohren-, später auch Augenzeugen seiner Gewalttätigkeit, die sich gegen die Mutter richtet, und der Trost, den Lana Ruby spendet, ihr dünnes Singen, um die Geräusche der Schläge zu übertönen, gehört zu den frühesten Erinnerungen der jüngeren Schwester.
Ruby beobachtet ihre Umgebung mit dem präzisen, mitleidlosen Blick eines Kindes, das im engsten Familienkreis zu viel gesehen hat, um noch Respekt für Autoritäten zu hegen. Zugleich aber wächst ihr Verständnis dafür, was nun die Ausbrüche ihres Vaters, seine Verstimmungen und sein Wegdriften auslöst. Es sind die anderen, die den Befund, Jack leide an seinen Erlebnissen im Vietnam-Krieg, Rubys Beschreibungen von dem zerstörerischen Verhalten des Vaters hinzufügen. Das Erzählbare daran wird mit großer Sensibilität dargestellt, von außen, aus der Beobachtung der Familienmitglieder heraus, weit weniger aber von innen, aus Jacks Perspektive also - falls er überhaupt darüber nachdenkt, was der Krieg aus ihm gemacht hat, falls er nicht alles von sich fernhält. Das seinem Blick gewidmete Kapitel des Romans besteht dann auch aus auffallend knappen, wenig verbundenen und immer wieder gestörten und abgebrochenen Abschnitten, die das, was der Krieg mit ihm angestellt hat, in Beobachtungen wie der folgenden fassen: "Hirn macht komische Sachen, wenn es sich abzulenken versucht. Zerbissene Zunge oder gesummter Ton. Rauchbombe. Schau nicht hin." Auch die Fotos, die er während seines einjährigen Einsatzes aufgenommen hat, helfen ihm nicht dabei, dem Grauen die Stirn zu bieten. Weil der Film falsch eingelegt war, sind die Bilder schwarz, und eine Audiokassette, die offenbar ebenfalls den Kriegseinsatz dokumentieren sollte, enthält nur Rauschen und ein Vogelzwitschern. Irgendwann holt einer Luft, wie um etwas zu sagen. Wieder Rauschen. Nichts Faktisches, keine Dokumente also setzen Jacks monströsen Erinnerungen Widerstand entgegen. Sie leisten keine Korrektur.
Umso genauer beobachten ihn diejenigen, die ihm nahe sind, soweit er das zulässt. "Sein Kopf ist eine Gespensterfalle", glaubt Ruby: "Wenn er den Mund aufmacht, muss er alles daransetzen, dass sie ihm nicht unter Geheul entkommen. Aber sehen kann man sie, wie sie in der Dunkelheit hinter seinen Augen hin und her huschen wie ein balinesisches Schattenspiel. Pech für die anderen." Ihr Onkel Les aber, dem der Vietnam-Krieg wegen einer selbstzugefügten Verstümmelung erspart geblieben ist, kann Jacks Zustand mit dem der anderen Veteranen vergleichen. Er kennt Soldaten, die nach dem Krieg wie ausgetauscht waren. Bei seinem Bruder sei es anders: "Jack war als derselbe zurückgekommen, der er gewesen war; nur hatte er den Krieg mitgebracht, wie eine latente, krebsartige Erkrankung, die sich tief unten, auf der Ebene der Zellen, durch seinen Organismus fraß."
Natürlich trifft das auch seine Familie: "Jack vergiftet alles", sagt seine Frau, als er endlich weg ist, während sich ihre Töchter fragen, warum sie es zuvor so lange ausgehalten hat. Die Autorin, die eine Erinnerungsschicht nach der anderen über diesen Kern ihrer Geschichte legt und ihn so fortwährend in ein modifiziertes Licht taucht, belässt es glücklicherweise nicht bei der Ursachenforschung für das familiäre Unglück. Sie fragt nach den Reaktionen der anderen, nach dem Leid, das jeder auf unterschiedliche Weise von ihm empfängt, und danach, was sie davon weitergeben - Eveline etwa traktiert ihre Töchter mit Fäusten und Gegenständen, und als sich die Kräfteverhältnisse langsam umkehren, verletzt sie sich selbst und gibt den Töchtern die Schuld daran.
Am Ende wird der Vater nur noch ein Phantom sein, Lana wird eine neue Familie haben (und ihrerseits darum bangen, ob sie nicht in die zerstörerischen Muster ihrer Eltern verfällt), Ruby aber ist auf dem Weg zur Künstlerin. Auch für das Rätsel um die Bestie, die Belle so entsetzlich zugerichtet hatte, wird es eine Art Lösung geben. Dass die eigentliche Bestie aus Vietnam hierhergebracht worden ist, vor Jahrzehnten schon, und nicht nur nach Australien, sondern überallhin, wo Veteranen sind, braucht die Autorin nicht mehr auszusprechen.
TILMAN SPRECKELSEN
Josephine Rowe: "Ein liebendes, treues Tier". Roman.
Aus dem Englischen von Barbara Schaden. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2019. 208 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn Fotos schwarz bleiben, haben die Dämonen leichtes Spiel: Josephine Rowe zeigt in ihrem ersten Roman das Zerbrechen einer australischen Familie aus fünffacher Perspektive.
Eines Morgens ist Belle, die Hündin der Familie Burroughs, tot. "Vielleicht hat ein Fuchs sie erwischt", sagt ein Nachbarsmädchen, aber dagegen spricht nicht nur, dass Belle mit einem Fuchs leicht fertig geworden wäre. Seltsam ist auch, dass die Hündin von ihrem Gegner regelrecht zerfetzt worden ist, so dass die Familienmitglieder nun Belles Ohren und Fellstücke im Umkreis einsammeln müssen.
Kein Fuchs, das glaubt auch die elfjährige Ruby. Denn sie erinnert sich an ein Wesen, das "schwarz und geduckt in dem Meer aus hohem Gras kauerte. Es entzieht sich mühelos dem Zielfernrohr der Känguruschützen. Erwischt wird es allenfalls mit einer Kamera, am unscharfen äußersten Bildrand: ein schmaler Schemen, ein aufblitzender Schwanz." Es geht seit Wochen in der Umgebung auf die Jagd und hinterlässt eine Spur der Verwüstung, mit seinem neuesten Angriff auch in Rubys Familie. Denn kurz darauf verschwindet ihr Vater, wieder einmal, seine Frau und die beiden Töchter kennen das schon. Nur dass es diesmal, im Dezember 1990, für immer ist.
Der Titel von Josephine Rowes Roman "Ein liebendes, treues Tier", im englischen Original 2016 erschienen, ist zunächst auf die Hündin Belle gemünzt, Rubys Vater bezeichnet das Tier so. Was es mit dem Tier noch auf sich hat, zeigt sich dann im Verlauf des Buchs ebenso wie die schillernde Bedeutung jenes Monstrums, das Belle zur Strecke brachte und das zum Symbol für etwas Größeres, Schmerzlicheres im Kontext dieser Familiengeschichte wird, die ihren Fokus auf der Silvesternacht von 1990 auf 1991 hat, aber zurück bis in die Sechziger und vor bis fast in unsere Gegenwart ausstrahlt.
Die Autorin, geboren 1984 im australischen Bundesstaat Queensland, ist vor diesem Roman bereits mit Kurzgeschichten hervorgetreten. Für "Ein liebendes, treues Tier" wählt sie eine Struktur, die in einer Abfolge von Erzählungen die Perspektive je eines der Familienmitglieder einnimmt, angefangen mit Ruby, gefolgt von ihrer Mutter Eveline, dem Vater Jack, ihrer Schwester Lana und dem Onkel Les, bevor eine zweite Geschichte um Ruby den Roman beschließt.
Der Ertrag einer solchen literarischen Struktur sollte sein, dass starre Perspektiven aufgebrochen, dass das Berichtete ergänzt oder widerlegt wird, und das löst Rowes Roman auch ein. Vieles, was anfänglich in Rubys Schilderung einer Kindheit im ländlichen Südosten Australiens dunkel bleibt, hellt sich mit dem Wissen um Lanas oder Evelines Geschichte auf, was zugleich bedeutet, dass das Unglück der Familie kräftigere Konturen bekommt: Dem sozialen Abstieg, den besonders die als Kind verwöhnte Eveline erträgt, entspricht das wachsende Elend einer Ehe, die offensichtlich unter der Labilität des Familienvaters Jack leidet - die beiden Töchter werden Ohren-, später auch Augenzeugen seiner Gewalttätigkeit, die sich gegen die Mutter richtet, und der Trost, den Lana Ruby spendet, ihr dünnes Singen, um die Geräusche der Schläge zu übertönen, gehört zu den frühesten Erinnerungen der jüngeren Schwester.
Ruby beobachtet ihre Umgebung mit dem präzisen, mitleidlosen Blick eines Kindes, das im engsten Familienkreis zu viel gesehen hat, um noch Respekt für Autoritäten zu hegen. Zugleich aber wächst ihr Verständnis dafür, was nun die Ausbrüche ihres Vaters, seine Verstimmungen und sein Wegdriften auslöst. Es sind die anderen, die den Befund, Jack leide an seinen Erlebnissen im Vietnam-Krieg, Rubys Beschreibungen von dem zerstörerischen Verhalten des Vaters hinzufügen. Das Erzählbare daran wird mit großer Sensibilität dargestellt, von außen, aus der Beobachtung der Familienmitglieder heraus, weit weniger aber von innen, aus Jacks Perspektive also - falls er überhaupt darüber nachdenkt, was der Krieg aus ihm gemacht hat, falls er nicht alles von sich fernhält. Das seinem Blick gewidmete Kapitel des Romans besteht dann auch aus auffallend knappen, wenig verbundenen und immer wieder gestörten und abgebrochenen Abschnitten, die das, was der Krieg mit ihm angestellt hat, in Beobachtungen wie der folgenden fassen: "Hirn macht komische Sachen, wenn es sich abzulenken versucht. Zerbissene Zunge oder gesummter Ton. Rauchbombe. Schau nicht hin." Auch die Fotos, die er während seines einjährigen Einsatzes aufgenommen hat, helfen ihm nicht dabei, dem Grauen die Stirn zu bieten. Weil der Film falsch eingelegt war, sind die Bilder schwarz, und eine Audiokassette, die offenbar ebenfalls den Kriegseinsatz dokumentieren sollte, enthält nur Rauschen und ein Vogelzwitschern. Irgendwann holt einer Luft, wie um etwas zu sagen. Wieder Rauschen. Nichts Faktisches, keine Dokumente also setzen Jacks monströsen Erinnerungen Widerstand entgegen. Sie leisten keine Korrektur.
Umso genauer beobachten ihn diejenigen, die ihm nahe sind, soweit er das zulässt. "Sein Kopf ist eine Gespensterfalle", glaubt Ruby: "Wenn er den Mund aufmacht, muss er alles daransetzen, dass sie ihm nicht unter Geheul entkommen. Aber sehen kann man sie, wie sie in der Dunkelheit hinter seinen Augen hin und her huschen wie ein balinesisches Schattenspiel. Pech für die anderen." Ihr Onkel Les aber, dem der Vietnam-Krieg wegen einer selbstzugefügten Verstümmelung erspart geblieben ist, kann Jacks Zustand mit dem der anderen Veteranen vergleichen. Er kennt Soldaten, die nach dem Krieg wie ausgetauscht waren. Bei seinem Bruder sei es anders: "Jack war als derselbe zurückgekommen, der er gewesen war; nur hatte er den Krieg mitgebracht, wie eine latente, krebsartige Erkrankung, die sich tief unten, auf der Ebene der Zellen, durch seinen Organismus fraß."
Natürlich trifft das auch seine Familie: "Jack vergiftet alles", sagt seine Frau, als er endlich weg ist, während sich ihre Töchter fragen, warum sie es zuvor so lange ausgehalten hat. Die Autorin, die eine Erinnerungsschicht nach der anderen über diesen Kern ihrer Geschichte legt und ihn so fortwährend in ein modifiziertes Licht taucht, belässt es glücklicherweise nicht bei der Ursachenforschung für das familiäre Unglück. Sie fragt nach den Reaktionen der anderen, nach dem Leid, das jeder auf unterschiedliche Weise von ihm empfängt, und danach, was sie davon weitergeben - Eveline etwa traktiert ihre Töchter mit Fäusten und Gegenständen, und als sich die Kräfteverhältnisse langsam umkehren, verletzt sie sich selbst und gibt den Töchtern die Schuld daran.
Am Ende wird der Vater nur noch ein Phantom sein, Lana wird eine neue Familie haben (und ihrerseits darum bangen, ob sie nicht in die zerstörerischen Muster ihrer Eltern verfällt), Ruby aber ist auf dem Weg zur Künstlerin. Auch für das Rätsel um die Bestie, die Belle so entsetzlich zugerichtet hatte, wird es eine Art Lösung geben. Dass die eigentliche Bestie aus Vietnam hierhergebracht worden ist, vor Jahrzehnten schon, und nicht nur nach Australien, sondern überallhin, wo Veteranen sind, braucht die Autorin nicht mehr auszusprechen.
TILMAN SPRECKELSEN
Josephine Rowe: "Ein liebendes, treues Tier". Roman.
Aus dem Englischen von Barbara Schaden. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2019. 208 S., geb., 20,- [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nicolas Freund spürt die Wirkung des Debütromans von Josephine Rowe. Allerdings muss er sich durch den allzu ambitonierten Umgang der Autorin mit Perspektivik, Stilebenen und Bildlichkeit hindurchkämpfen. All das wirkt auf ihn wie frisch aus der Schreibwerkstatt. Dass der Roman um eine kaputte Familie zwischen Vietnamtrauma, Alltagszumutungen und Jugendträumen diese Spielereien gar nicht nötig hätte, ahnt Freund aber schon. Als Auseinandersetzung zwischen Innen und Außen, Gefahr und Möglichkeit hat der Text für ihn durchaus Potenzial.
© Perlentaucher Medien GmbH
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