Das letzte Klageweib - Alikis Leben in Griechenland während des 2ten Weltkriegs
"Ein Lied von Liebe und Verrat" hat mich persönlich sehr berührt, ich fand die Schilderungen und Erlebnisse äußerst emotional und auch spannend.
Aliki ist das letzte Klageweib und wird von einer Journalistin aus "dem
Land der großen Radios" besucht, die Aliki bittet, etwas über ihre Klagegesänge zu erzählen. Sie…mehrDas letzte Klageweib - Alikis Leben in Griechenland während des 2ten Weltkriegs
"Ein Lied von Liebe und Verrat" hat mich persönlich sehr berührt, ich fand die Schilderungen und Erlebnisse äußerst emotional und auch spannend.
Aliki ist das letzte Klageweib und wird von einer Journalistin aus "dem Land der großen Radios" besucht, die Aliki bittet, etwas über ihre Klagegesänge zu erzählen. Sie bekommt einen Kassettenrekorder und nimmt ihr Schilderungen auf Kassetten auf - und daraus wird eine Erzählung ihrer Lebensgeschichte.
Der Leser erfährt, wie es Aliki und die anderen Kinder ihres Dorfes empfunden haben, als die deutschen Soldaten bei ihnen einmarschierten. Alikis Vater wurde von den Soldaten erschossen, seither spricht das Mädchen nicht mehr. Sie wird von Chrysoula aufgenommen und lebt fortan bei ihr und ihrem Sohn Takis. Außerdem hat Chrysoula noch 2 Flüchtlinge aus Athen in ihrem Keller versteckt, Sophia und ihren Sohn Stelios, die ihr Zuhause verlassen mussten, da sie Juden sind.
Die Menschen hungern.
Stelios spielt Schattentheater und führt im Keller seine Kunst den anderen vor. Dabei geht es um Improvisation und Einfallsreichtum, mit seinen Ideen gibt Stelios Gleichnisse aus der griechischen Geschichte zum Besten, kann aber mit viel Einfühlungsvermögen durch eigene Stücke auch auf die Menschen in seinem Umfeld einwirken. So gewinnt er allmählich Alikis Vertrauen, was widerum Takis eifersüchtig macht, woraufhin er Aliki ständig verspottet etc.
Durch einen Verrat kommt es im Haus von Chrysoula zur Eskalation und Chrysoula und Sophia werden erschossen.
Aliki, Takis und Stelios schlagen sich nach Athen durch, wo sie in Stelios´ Elternhaus unterkommen, wo nur noch die ehemalige Haushälterin / Kinderfrau lebt.
Zu Viert versuchen sie nun, sich ihr Essen mit dem Schattenspiel zu verdienen.
Takis hat schwere psychische Schäden davongetragen durch die Ermordung seiner Mutter, so wird das Zusammenleben mit ihm problematisch.
Aliki hat auch nach Kriegsende sehr harte Zeiten durchzustehen und erlebt viele Tiefen und auch einige Höhen mit ihren Begleitern.
Es sind viele erschütternde Situationen dabei, ich habe Aliki oft die Daumen gedrückt und gehofft, dass alles ein gutes Ende nimmt...Es passiert unheimlich viel und die Lektüre ist abwechslungsreich, Sympathien für einige Charaktere recht ausgeprägt.
Das Einzige, was mich an dem Buch gestört hat war, daß man erst sehr spät erfahren hat, wie alt Aliki, Takis und Stelios wirklich waren, das fragte ich mich des Öfteren...
Vor dem Lesen wusste ich so gut wie nichts über die griechische Geschichte des 2ten Weltkriegs, nichts über das Schattenspiel und die Klageweiber und ich habe beim Lesen viel gelernt. Und auch des Öfteren geschmunzelt, denn es wurden einige skurrile, liebenswerte Sitten und Gebräuche zum Besten gegeben.
Von mir eine klare Leseempfehlung!