Der algerische Autor Rachid Mimouni (1945-1995) war ein kritischer Intellektueller, der sein Land weder selbstsüchtig-korrupten Politikern noch religiösen Fanatikern überlassen wollte. Als engagierter Schriftsteller richtete er sein Augenmerk insbesondere auf die Bewußtseinsbildung seiner Leser, deren Lebenseinstellung und Denkweisen er verändern wollte. Sein literarisches Werk ist deswegen unter einem doppelten Aspekt zu sehen: Die Kritik an den algerischen Verhältnissen verbindet sich mit dem konstruktiven Versuch, der algerischen Gesellschaft einen Ausweg aus der sozialen und politischen Krise zu weisen. Das zeigen die Textinterpretationen, die das Herzstück dieser Studie bilden. Sie enthüllen auch den Einfluß, den die Engagement-Theorie Jean-Paul Sartres, Albert Camus' Philosophie des Absurden und dessen Mittelmeermythos auf die literarische Produktion Mimounis ausübten.