«Ein Mädchen nicht von dieser Welt» ist ein außergewöhnlicher Roman über Vertrauen, Mut und Freundschaft des vielfach ausgezeichneten Autors Aharon Appelfeld.
Adam und Thomas sind überrascht, als sie sich zufällig im Wald begegnen. Ihre Mütter haben die Jungen dort versteckt, weil es im Ghetto zu gefährlich wurde. Nun müssen die beiden Neunjährigen in der Natur zurechtkommen: Sie lernen die Tiere des Waldes kennen, bauen sich ein Schutznest hoch im Baum, sammeln wilde Früchte. Doch die Schrecken von Krieg und Verfolgung sind nie weit entfernt: Nachts hören sie Schüsse, einmal stoßen sie auf einen Verwundeten. Der belesene Thomas und der tatkräftige, traditionell erzogene Adam müssen lernen, dass sie nur gemeinsam überleben können - im Glauben an ihre Freundschaft, an den Zauber der Natur und die Imagination. Die einzige Hilfe von außen ist die kleine Magd Mina, die die Jungen heimlich versorgt - eine Heilige der Tat. Doch während die rettende Rote Armee näher rückt, werdendie Nächte im Wald kälter, und auch Mina gerät in Gefahr ...
Aharon Appelfeld überlebte den Zweiten Weltkrieg selbst als Kind in den ukrainischen Wäldern. In diesem außergewöhnlichen Buch kehrt der große Autor noch einmal dorthin zurück - und erzählt mit elementarer, kindlicher Schlichtheit von Glaube und Hoffnung, von Natur, Grausamkeit und Liebe. Ein wunderbares, tröstendes Märchen aus dem finstersten aller Täler.
Adam und Thomas sind überrascht, als sie sich zufällig im Wald begegnen. Ihre Mütter haben die Jungen dort versteckt, weil es im Ghetto zu gefährlich wurde. Nun müssen die beiden Neunjährigen in der Natur zurechtkommen: Sie lernen die Tiere des Waldes kennen, bauen sich ein Schutznest hoch im Baum, sammeln wilde Früchte. Doch die Schrecken von Krieg und Verfolgung sind nie weit entfernt: Nachts hören sie Schüsse, einmal stoßen sie auf einen Verwundeten. Der belesene Thomas und der tatkräftige, traditionell erzogene Adam müssen lernen, dass sie nur gemeinsam überleben können - im Glauben an ihre Freundschaft, an den Zauber der Natur und die Imagination. Die einzige Hilfe von außen ist die kleine Magd Mina, die die Jungen heimlich versorgt - eine Heilige der Tat. Doch während die rettende Rote Armee näher rückt, werdendie Nächte im Wald kälter, und auch Mina gerät in Gefahr ...
Aharon Appelfeld überlebte den Zweiten Weltkrieg selbst als Kind in den ukrainischen Wäldern. In diesem außergewöhnlichen Buch kehrt der große Autor noch einmal dorthin zurück - und erzählt mit elementarer, kindlicher Schlichtheit von Glaube und Hoffnung, von Natur, Grausamkeit und Liebe. Ein wunderbares, tröstendes Märchen aus dem finstersten aller Täler.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Jürgen Verdofsky empfiehlt Aharon Appelfelds Roman über zwei Kinder, die den Holocaust ausgesetzt im Wald überleben, auch Heranwachsenden. Er selbst zeigt sich tief bewegt von der auf den Erfahrungen des Autors beruhenden Geschichte, von der gelungenen Kinderperspektive und davon, wie fragile Geborgenheit und Schrecken einander darin immer wieder ablösen und das Geheimnis des Überlebens sich Seite für Seite entfaltet. Die vom Autor gestaltete Urszene der Flucht, das Überleben am Rand der Zivilisation stoßen Verdofsky auf existenzielle wie auch mythische Fragen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.09.2015Ein Nest für die Nacht
Die Wildnis als Ort der Zuflucht: In seinem neuen Roman erzählt Aharon Appelfeld
vom beklemmenden Alltag zweier jüdischer Jungen im Nationalsozialismus
VON THORSTEN SCHMITZ
Aharon Appelfeld hat vor Kurzem seinen 83. Geburtstag gefeiert. Es ist ein Wunder, dass er so alt und Schriftsteller geworden ist. Die Nationalsozialisten wollten ihn wie Millionen andere Juden auch töten – weil er Jude ist. Appelfeld aber gelingt die Flucht aus Ghetto und Lager. Er campiert in Wäldern, findet Unterschlupf bei Christen, arbeitet als Küchenjunge der Roten Armee, und immer ist er dabei ganz allein auf sich gestellt. Seine Eltern sind ermordet worden. Fortan sind seine treuesten Begleiter: Ein unermesslicher Überlebenswille und ein Wunder-Garant.
Bei Kriegsende ist Aharon 13 Jahre alt. Er schließt sich den Flüchtlingstrecks durch Europa an, landet im Süden Italiens – und auch dort bleibt ihm das Glück treu: Er ergattert einen der raren Plätze auf einem Schiff, das nach Palästina fährt und das nicht von den Briten zur Umkehr gezwungen wird. Diese Vita Appelfelds ist der Quell seines Schaffens. Über 40 Romane hat er geschrieben. In ihnen variiert er seine Kriegs- und seine Nachkriegserlebnisse. Seine Romane kommen leise daher, in einer anmutig einfachen Sprache. Oft ist ihnen die Sicht des jungen Aharons gemein, der indes mit der Stimme des 83-Jährigen spricht. Appelfelds Romane sind Oden an das Leben, getränkt vom Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen.
In seinem jetzt auf Deutsch erschienenen Buch „Ein Mädchen nicht von dieser Welt“ nimmt uns Appelfeld mit in den Wald und beginnt mit einer beklemmenden Szene. Es ist Krieg, die Nationalsozialisten haben die Juden in ein Ghetto gepfercht. Einer Mutter gelingt es, ihren Sohn Adam aus dem Ghetto herauszuschmuggeln. Sie setzt ihn im Wald aus. Als der Morgen graut, sagt Adams Mutter, sie versuche, am Abend wieder zurück zu sein. Adam solle derweil Jules Verne lesen. Oder das Spiel mit den fünf Steinen spielen. Sie müsse die Großeltern retten gehen. Die Mutter verschwindet so schnell, dass Adam ihr noch nicht einmal „Auf Wiedersehen Mama“ hinterherrufen kann.
Immer tiefer tauchen wir in den Wald ein. Stunden vergehen, Adam trinkt Bachwasser, Traurigkeit überkommt ihn für einen Moment, dann nickt er ein. Als er aufwacht, steht plötzlich Thomas vor ihm, ein Mitschüler. Auch er: Von der Mutter im Wald ausgesetzt. Als die Dämmerung ihre schwarze Decke über den Baumwipfeln ausbreitet, wissen wir: Die Mütter werden nicht wiederkehren. So richten sich die beiden Jungen einen Schlafplatz her in einer Baumkrone, ein Nest für die Nacht. Wie in Ruth Klügers „weiter leben“ liegt die Faszination in diesem Roman in der Perspektive: Die Leser nehmen mit Kinderaugen den Holocaust wahr.
So kommt der Holocaust bei Appelfeld nur in zarten Anspielungen vor. Er ist Bühnenhintergrund, wie etwa auch im Tagebuch der Anne Frank. Man erfährt nur wenig über Adam, bevor ihn die Mutter im Wald aussetzt. Dass er in der Gemeinschaftsküche des Ghettos Rüben geschält und Suppe ausgeteilt hat und dass der Vater Schreiner ist. Ohne das Wort „Konzentrationslager“ auszusprechen, fragt Thomas einmal im Wald: „Warum bringt man die Alten weg? Und auch die Kinder? Was haben die Kinder Schlimmes getan? Und was die Alten?“
Appelfelds Adam gibt die einzig richtige Antwort: „Die Menschen mögen die Juden nicht.“ Warum, möchte Thomas wissen. Adam bleibt praktisch: „Wir werden das Rätsel heute nicht mehr lösen. Komm, erkunden wir den Wald.“
Thomas ist das Gegenteil von Adam, ein oberlehrerhafter Bub, der Angst hat vor den Geräuschen nachts im Wald, vor Tieren, vor Kälte. Adam aber kennt keine Angst. Er ruht in sich und vertraut seinem Gefühl, dass der Krieg ein Ende haben und ihn die Mutter wieder abholen wird. Der Wald wird zu seinem Kinderzimmer. Einmal sagt er: „Der Wald ist manchmal besser als die Menschen.“ Aber, wirft Thomas ein: „Man hat uns den Wald immer als einen Ort voller wilder Tiere beschrieben.“ Aus Adam spricht der 83 Jahre alte Aharon Appelfeld: „Ja, vergiss aber nicht, wilde Tiere greifen nur an, wenn sie hungrig sind.“
Appelfelds Sprache ist schnörkellos, aber ihre Schlichtheit täuscht. In einem Interview hat der seit Kriegsende in Israel lebende Autor einmal gesagt, die Bibel sei seine „beste Schule“ gewesen: „Sie hat mich gelehrt, sachlich zu sein, einfache Sätze zu bauen, die etwas sagen, aber auch musikalisch klingen. In der Bibel gibt es nur ganz selten Adjektive.“ Appelfelds Sprache ist getragen von einer Lakonie. Sie verzichtet auf ausschweifende Beschreibungen, was die Fantasie beflügelt und nicht lähmt. Der Wald ist der eigentliche Protagonist in dieser Novelle. Er bekommt die Funktion von Eltern, er beschützt die entwurzelten Jungen –und ist auch ein magischer Ort, in dem kleine Wunder geschehen. Der Wald, das sind die Äste, auf denen die beiden Jungen ihr Nachtlager aufbauen, das ist ein Wolf, der nachts durch den Forst schleicht. Und über allem die schwere Decke der Nacht. In den Nächten erscheinen den Jungen die Eltern, die Großeltern. Diese Träumereien werden durch reale Schüsse zerfetzt, und die Jungen begegnen Menschen, die vor den Nazischergen ebenfalls in den Wald geflohen sind.
Appelfeld ist ein Autor alter Schule. Er variiert sein Lebensthema – Krieg und Flucht und Überleben – ein ums andere Mal in einer leisen nachdringlichen Erzählweise, dass seine Romane noch lange nachhallen. Er ist da der Antipode zu jüngeren israelischen Schriftstellerkollegen wie etwa Etgar Keret, der sich in atemlosen Kurzgeschichten über den Nahostkonflikt lustig macht. Ironie fehlt komplett bei Appelfeld.
Gerettet werden Adam und Thomas von Mina, einem nahezu stummen Hirtenmädchen. Sie hinterlegt ihnen Brot und Käse und einen warmen Mantel an einem Baum. Appelfeld beschreibt sie wie eine himmlische Erscheinung - und doch ist sie ein Mädchen aus Adams früherer Klasse. Mina bringt Licht in den dunklen Wald. Sie nimmt dem Krieg für einen Moment den Schrecken. Und Appelfeld gelingt es, beim Lesen ein Gefühl wachzurufen, das man bei diesem Roman am wenigsten erwartet hat: Hoffnung.
Aharon Appelfeld: Ein Mädchen nicht von dieser Welt. Roman. Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2015. 128 Seiten, 18 Euro.
Appelfelds Romane sind Oden an
das Leben, getränkt vom Willen,
sich nicht unterkriegen zu lassen
Aharon Appelfeld. Foto: AFP
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Die Wildnis als Ort der Zuflucht: In seinem neuen Roman erzählt Aharon Appelfeld
vom beklemmenden Alltag zweier jüdischer Jungen im Nationalsozialismus
VON THORSTEN SCHMITZ
Aharon Appelfeld hat vor Kurzem seinen 83. Geburtstag gefeiert. Es ist ein Wunder, dass er so alt und Schriftsteller geworden ist. Die Nationalsozialisten wollten ihn wie Millionen andere Juden auch töten – weil er Jude ist. Appelfeld aber gelingt die Flucht aus Ghetto und Lager. Er campiert in Wäldern, findet Unterschlupf bei Christen, arbeitet als Küchenjunge der Roten Armee, und immer ist er dabei ganz allein auf sich gestellt. Seine Eltern sind ermordet worden. Fortan sind seine treuesten Begleiter: Ein unermesslicher Überlebenswille und ein Wunder-Garant.
Bei Kriegsende ist Aharon 13 Jahre alt. Er schließt sich den Flüchtlingstrecks durch Europa an, landet im Süden Italiens – und auch dort bleibt ihm das Glück treu: Er ergattert einen der raren Plätze auf einem Schiff, das nach Palästina fährt und das nicht von den Briten zur Umkehr gezwungen wird. Diese Vita Appelfelds ist der Quell seines Schaffens. Über 40 Romane hat er geschrieben. In ihnen variiert er seine Kriegs- und seine Nachkriegserlebnisse. Seine Romane kommen leise daher, in einer anmutig einfachen Sprache. Oft ist ihnen die Sicht des jungen Aharons gemein, der indes mit der Stimme des 83-Jährigen spricht. Appelfelds Romane sind Oden an das Leben, getränkt vom Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen.
In seinem jetzt auf Deutsch erschienenen Buch „Ein Mädchen nicht von dieser Welt“ nimmt uns Appelfeld mit in den Wald und beginnt mit einer beklemmenden Szene. Es ist Krieg, die Nationalsozialisten haben die Juden in ein Ghetto gepfercht. Einer Mutter gelingt es, ihren Sohn Adam aus dem Ghetto herauszuschmuggeln. Sie setzt ihn im Wald aus. Als der Morgen graut, sagt Adams Mutter, sie versuche, am Abend wieder zurück zu sein. Adam solle derweil Jules Verne lesen. Oder das Spiel mit den fünf Steinen spielen. Sie müsse die Großeltern retten gehen. Die Mutter verschwindet so schnell, dass Adam ihr noch nicht einmal „Auf Wiedersehen Mama“ hinterherrufen kann.
Immer tiefer tauchen wir in den Wald ein. Stunden vergehen, Adam trinkt Bachwasser, Traurigkeit überkommt ihn für einen Moment, dann nickt er ein. Als er aufwacht, steht plötzlich Thomas vor ihm, ein Mitschüler. Auch er: Von der Mutter im Wald ausgesetzt. Als die Dämmerung ihre schwarze Decke über den Baumwipfeln ausbreitet, wissen wir: Die Mütter werden nicht wiederkehren. So richten sich die beiden Jungen einen Schlafplatz her in einer Baumkrone, ein Nest für die Nacht. Wie in Ruth Klügers „weiter leben“ liegt die Faszination in diesem Roman in der Perspektive: Die Leser nehmen mit Kinderaugen den Holocaust wahr.
So kommt der Holocaust bei Appelfeld nur in zarten Anspielungen vor. Er ist Bühnenhintergrund, wie etwa auch im Tagebuch der Anne Frank. Man erfährt nur wenig über Adam, bevor ihn die Mutter im Wald aussetzt. Dass er in der Gemeinschaftsküche des Ghettos Rüben geschält und Suppe ausgeteilt hat und dass der Vater Schreiner ist. Ohne das Wort „Konzentrationslager“ auszusprechen, fragt Thomas einmal im Wald: „Warum bringt man die Alten weg? Und auch die Kinder? Was haben die Kinder Schlimmes getan? Und was die Alten?“
Appelfelds Adam gibt die einzig richtige Antwort: „Die Menschen mögen die Juden nicht.“ Warum, möchte Thomas wissen. Adam bleibt praktisch: „Wir werden das Rätsel heute nicht mehr lösen. Komm, erkunden wir den Wald.“
Thomas ist das Gegenteil von Adam, ein oberlehrerhafter Bub, der Angst hat vor den Geräuschen nachts im Wald, vor Tieren, vor Kälte. Adam aber kennt keine Angst. Er ruht in sich und vertraut seinem Gefühl, dass der Krieg ein Ende haben und ihn die Mutter wieder abholen wird. Der Wald wird zu seinem Kinderzimmer. Einmal sagt er: „Der Wald ist manchmal besser als die Menschen.“ Aber, wirft Thomas ein: „Man hat uns den Wald immer als einen Ort voller wilder Tiere beschrieben.“ Aus Adam spricht der 83 Jahre alte Aharon Appelfeld: „Ja, vergiss aber nicht, wilde Tiere greifen nur an, wenn sie hungrig sind.“
Appelfelds Sprache ist schnörkellos, aber ihre Schlichtheit täuscht. In einem Interview hat der seit Kriegsende in Israel lebende Autor einmal gesagt, die Bibel sei seine „beste Schule“ gewesen: „Sie hat mich gelehrt, sachlich zu sein, einfache Sätze zu bauen, die etwas sagen, aber auch musikalisch klingen. In der Bibel gibt es nur ganz selten Adjektive.“ Appelfelds Sprache ist getragen von einer Lakonie. Sie verzichtet auf ausschweifende Beschreibungen, was die Fantasie beflügelt und nicht lähmt. Der Wald ist der eigentliche Protagonist in dieser Novelle. Er bekommt die Funktion von Eltern, er beschützt die entwurzelten Jungen –und ist auch ein magischer Ort, in dem kleine Wunder geschehen. Der Wald, das sind die Äste, auf denen die beiden Jungen ihr Nachtlager aufbauen, das ist ein Wolf, der nachts durch den Forst schleicht. Und über allem die schwere Decke der Nacht. In den Nächten erscheinen den Jungen die Eltern, die Großeltern. Diese Träumereien werden durch reale Schüsse zerfetzt, und die Jungen begegnen Menschen, die vor den Nazischergen ebenfalls in den Wald geflohen sind.
Appelfeld ist ein Autor alter Schule. Er variiert sein Lebensthema – Krieg und Flucht und Überleben – ein ums andere Mal in einer leisen nachdringlichen Erzählweise, dass seine Romane noch lange nachhallen. Er ist da der Antipode zu jüngeren israelischen Schriftstellerkollegen wie etwa Etgar Keret, der sich in atemlosen Kurzgeschichten über den Nahostkonflikt lustig macht. Ironie fehlt komplett bei Appelfeld.
Gerettet werden Adam und Thomas von Mina, einem nahezu stummen Hirtenmädchen. Sie hinterlegt ihnen Brot und Käse und einen warmen Mantel an einem Baum. Appelfeld beschreibt sie wie eine himmlische Erscheinung - und doch ist sie ein Mädchen aus Adams früherer Klasse. Mina bringt Licht in den dunklen Wald. Sie nimmt dem Krieg für einen Moment den Schrecken. Und Appelfeld gelingt es, beim Lesen ein Gefühl wachzurufen, das man bei diesem Roman am wenigsten erwartet hat: Hoffnung.
Aharon Appelfeld: Ein Mädchen nicht von dieser Welt. Roman. Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2015. 128 Seiten, 18 Euro.
Appelfelds Romane sind Oden an
das Leben, getränkt vom Willen,
sich nicht unterkriegen zu lassen
Aharon Appelfeld. Foto: AFP
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So einzigartig wie das, worüber er schreibt, ist Appelfelds Sprache. Philip Roth