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Der nach dem Tod seines Vaters zum Vollwaisen gewordene Karl Siebrecht verlässt im Jahr 1909 sein Heimatdorf in der Uckermark, um nach Berlin zu ziehen und dort Karriere zu machen. In der Eisenbahn lernt er Rieke Busch kennen, eine freche Göre aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding. Der 16-Jährige und das noch schulpflichtige Mädchen freunden sich trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft an. Rieke nimmt Karl, dem das Leben in der wilhelminischen Reichshauptstadt fremd ist, bei sich auf. In der spartanischen Mietwohnung fristen außerdem ihr schwermütiger Vater und ihre kleine Schwester Tilda ein…mehr

Produktbeschreibung
Der nach dem Tod seines Vaters zum Vollwaisen gewordene Karl Siebrecht verlässt im Jahr 1909 sein Heimatdorf in der Uckermark, um nach Berlin zu ziehen und dort Karriere zu machen. In der Eisenbahn lernt er Rieke Busch kennen, eine freche Göre aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding. Der 16-Jährige und das noch schulpflichtige Mädchen freunden sich trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft an. Rieke nimmt Karl, dem das Leben in der wilhelminischen Reichshauptstadt fremd ist, bei sich auf. In der spartanischen Mietwohnung fristen außerdem ihr schwermütiger Vater und ihre kleine Schwester Tilda ein bescheidenes Dasein. Am nächsten Tag wird Karl vom alten Busch mit auf den Bau genommen, um dort als Handlanger zu arbeiten. Nach einem verbalen Disput mit dem Bauherrn Kalubrigkeit über die menschenunwürdigen Lebensumstände der Trockenwohner verliert Karl seinen Job noch am selben Tag. Desillusioniert muss er zum ersten Mal erkennen, dass Ungehorsam gegenüber Höhergestellten einen schnellen gesellschaftlichen Aufstieg unmöglich macht. Seine Sturheit beeindruckt jedoch Kalubrigkeits Schwager Bodo von Senden, der sich für den ehrgeizigen jungen Mann interessiert und ihm zu einer neuen Anstellung als Bauzeichner verhilft.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Das Unternehmen ist schon ein Wagnis: Die Story ist ein Klassiker, Bestseller in den 50ern, war als Fernsehmehrteiler in den Siebzigern ein Straßenfeger, in den Hauptrollen mit Mathieu Carrière und Ursela Monn. Aber auch dieser zweite Fallada-Klassiker nach „Jeder stirbt für sich allein“ bezaubert mit seiner erstaunlichen Vitalität. Wer’s beim Lesen nicht glauben kann, der muss auf jeden Fall zu diesem sensationellen Hörbuch greifen. Die Geschichte von Karl Siebrecht, ein Jugendlicher aus der Uckermark, und seine Freundin Rieke, die im Berlin der Weimarer Zeit aus Nichts ihr Glück und Reichtum machen wollen, erstrahlt durch die Stimme von Schauspieler Ulrich Noethen in allen Facetten. Noethens präzise Intonation und seine leichtfüßige Ironie machen aus jugendlichem Ungestüm, Abenteurertum und bitteren Rückschlägen eine fesselnde Coming-of-Age-Story, die uns zudem mitten hineinführt in eine Epoche des Aufbruchs – und des gefährlichen Abgrunds.

Das hat durchaus Aktualität und lässt Hans Fallada als großen Erzähler des 20. Jahrhunderts in vollem Glanz erstrahlen.

© BÜCHERmagazin, Bettina Emmerich (be)
» >Ein Mann will nach oben< ist gerade heraus und überaus kraftvoll erzählt, nahezu jede der [...] Figuren hat sofort ihren eigenen Ton. « Jochen Hieber Frankfurter Allgemeine Zeitung 20120901

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die aktuelle Begeisterung für Hans Fallada, die sich an der Veröffentlichung philologisch korrekter Ausgaben und einiger Hörbuchveröffentlichungen festmachen lasse, steht in der Tradition stetiger Wiederentdeckungen dieses einstigen "Auflagenkrösus", meint Rezensent Jochen Hieber, der die Wellen dieser Wiederentdeckungen ausführlich schildert. Der "geradeheraus und überaus kraftvoll erzählte" Roman "Ein Mann will nach oben" stehe in Falladas Werk allerdings einzigartig da und verdiene einen Platz im literarischen Kanon direkt neben Döblins "Berlin Alexanderplatz", so Hieber weiter, den es umso mehr freut, dass der sprachlich wandlungsfähige Schauspieler Ulrich Noethen nun eine Hörfassung des Romans eingesprochen hat, die dessen Polyphonie an Stimmen in einer einzigen zu fassen kriege. "Es ist staunenswert", deklamiert der Rezensent ob dieser "Brillanz" und sieht den Sprecher im "Sprachparadies" angekommen. Einziger Makel: Der 760 Seiten zählende Roman wurde für die Lesung gekürzt, vom eigentlichen literarischen Text nicht gesonderte Zusammenfassungen überbrücken mögliche Verständnislücken - sehr zum Missfallen des Rezensenten.

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