Rotes Meer, Gelbes Meer, Weißes Meer, Schwarzes Meer. Und kein blaues? Westlich der Ostsee liegt die Nordsee, die Südsee dagegen auf der anderen Seite der Erde als Teil des Pazifiks, der trotz seines friedlichen Namens ein recht stürmisches Gewässer ist. Ein Blick in den Atlas, und schon beginnt man sich zu fragen: Warum heißt es mal Meer, mal See? In welcher Mitte liegt das Mittelmeer? Gibt es Leben im Toten Meer? Unter welchen Umständen heißt die Nordsee Blanker Hans? Und wie viele Meere gibt es überhaupt? Sieben (wie in den Piratenfilmen)? Vier (wie bei den Chinesen)? Oder…mehr
Westlich der Ostsee liegt die Nordsee, die Südsee dagegen auf der anderen Seite der Erde als Teil des Pazifiks, der trotz seines friedlichen Namens ein recht stürmisches Gewässer ist. Ein Blick in den Atlas, und schon beginnt man sich zu fragen: Warum heißt es mal Meer, mal See? In welcher Mitte liegt das Mittelmeer? Gibt es Leben im Toten Meer? Unter welchen Umständen heißt die Nordsee Blanker Hans? Und wie viele Meere gibt es überhaupt? Sieben (wie in den Piratenfilmen)? Vier (wie bei den Chinesen)? Oder sechsundsechzig (laut IHO)?
Ob Kaps, Bodden, Buchten, Haffs oder Lagunen, Flautenzonen oder Seeströmungen: Sie alle haben Namen, die oft eine Geschichte erzählen - eine überraschender als die andere. Bereichernd und von papan witzreich illustriert ist dieses Buch über die Namen der Meere, das nicht nur glänzend unterhält, sondern auch wichtige Wahrheiten ans Licht bringt. Oder wissen Sie, was den Malstrom mit dem Bermuda-Dreieck verbindet?
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Autorenporträt
Rolf-Bernhard Essig, 1963 in Hamburg geboren, lebt als freier Autor, Kritiker und Moderator in Bamberg. In seinen Büchern und in Programmen für Fernsehen, Radio und Bühne geht der »Indiana Jones der Sprachschätze« (Nürnberger Zeitung) der Frage nach, was hinter unseren Wörtern steckt; so auch in dem bei mare erschienenen Buch über Meeresredensarten: "Butter bei die Fische: Wie das Meer in unsere Sprache floss" (2010), welches namengebend für seine tägliche Rundfunkkolumne beim SWR1 wurde: Und jetzt mal "Butter bei die Fische"!
Rezensionen
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.07.2014Für die Tasche Der Mare-Verlag, das ist bekannt, hält sich thematisch dicht an seinen Namen und bringt nur Bücher heraus, die etwas mit dem Element Wasser zu tun haben. Rolf-Bernhard Essig ist da genau der richtige Autor - er ist zwar meerfern aufgewachsen, kann aber nicht nur einen Geburtsort mit Seewind (Hamburg) und einen Vater mit maritimem Beruf (Seemann) vorweisen, sondern auch einen autobiographischen Roman mit feuchtem Titel ("Die Kunst, Wasser zu fegen"). Wunderbare Voraussetzungen für ein Mare-Buch mit sehr langem, gewässerhaltigem Titel: "Ein Meer ist eine See ist ein Ozean. Wie Ärmelkanal, Rossbreiten und Ochsenbauchbucht zu ihren Namen kamen". Fragen, mit denen sich der Autor beschäftigt, sind zum Beispiel: Nach welchen Ärmeln ist der Ärmelkanal benannt, warum gibt es ein Rotes Meer, aber kein Blaues, und hat der Pazifik etwas mit dem Frieden zu tun? Essig geht dem "lustigen Benennungsdurcheinander" der Weltmeere auf den Grund. Endlich fragt hier mal einer, warum die Nordsee Nordsee heißt, obwohl sie nicht weiter nördlich liegt als die Ostsee, warum auch Binnengewässer Meere sein können und man an die See und ans Meer fährt, aber niemals an den Ozean. Auch Legendenmeere wie das Bermudadreieck und den Milchozean erforscht Essig, außerdem Nichtmeere wie die Sahara, das "Meer ohne Wasser", oder das "Steinerne Meer" in den Berchtesgadener Alpen. Wunderbar dazu die Illustrationen von Papan, der Wellen, Wind und Badende dazu gezeichnet hat. Nach diesem Buch ist man - an dieser Stelle ist dieses Sprichwort einmal angebracht - mit allen Wassern gewaschen.
akro
Rolf-Bernhard Essig: "Ein Meer ist eine See ist ein Ozean. Wie Ärmelkanal, Rossbreiten und Ochsenbauchbucht zu ihren Namen kamen", 256 Seiten mit Illustrationen von Papan, Mare-Verlag 2014, 14,95 Euro
