Thomas Prost, der sich selbst etwas ironisch als Mensch 08-15 bezeichnet, wird im 2. Weltkrieg geboren und mit sechs Jahren DDR-Bürger. Er wächst unter dem religiösen Einfluss seiner Familie auf, wird Ministrant, lehnt die Jugendweihe ab, tritt trotzdem bereits mit achtzehn Jahren aus eigener Über-zeugung in die SED ein und geht für drei Jahre freiwillig zur Armee. Prost studiert Verfahrenstechnik, will danach unbedingt in der Praxis arbeiten, aber die will ihn scheinbar nicht, sodass der unterforderte Ingenieur vor Langeweile quasi an die Hochschule in Merseburg flieht. Hier kann er Forschung betreiben, muss Studenten schulen, wird in die Parteileitung gewählt, promoviert nach sieben Jahren und kehrt nun wieder in die Praxis zurück. Er folgt dem Ruf eines Freundes und wird zuerst Fachingenieur in einer noch im Bau befindlichen Chemieanlage, dann Abschnittsleiter für C und nach der Wende Betriebsleiter C-V.Dreimal ist er beteiligt an der Inbetriebnahme neuer Anla-genteile und Erweiterungen der C-V Anlage. Nur zwei Jahre nach dem 3. Start-up schickt man ihn, aus seiner Sicht vier Jahre zu früh, in Rente. Er braucht sieben Jahre, um das zu begreifen und fängt dann an, alles aufzuschreiben.
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