Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Beschäftigung mit "Tugenden und Lastern" entspricht nun wirklich nicht dem "Zeitgeist", hat Rezensentin Angelika Dörfler-Dierken beobachtet, kann für sie aber dennoch Sinn ergeben. Nachdem Dörfler-Dierken zunächst aufzählt, was wann im Christentum als Laster und was als Tugend betrachtet wurde, referiert sie die "psychologisch-therapeutische" Herangehensweise des vor zehn Jahren vom Dienst suspendierten katholischen Pfarrers Eugen Drewermann. Nach Drewermann könne der Mensch Laster nicht per Willensentscheidung überwinden, sondern durch "geglückte Individuation" und das "Erleben von Gnade". Nun denn. "Assoziativ-kreisend" werden die Thesen des Autors auf über 600 Seiten ausgebreitet, berichtet die Rezensentin, für die Drewermann eine "Art Psychoreligion" propagiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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