Die wichtigsten Fragen, mit denen sich eine christliche Theologie der Religionen zu befassen hat, lauten: Gibt es eine Heilsbedeutung nichtchristlicher Religionen? Wird die heilshafte Gotteserkenntnis bzw. Offenbarung nur innerhalb des Christentums vermittelt oder auch in anderen Religionen? Nach welchen Kriterien sind andere Religionen zu beurteilen? Um diese Fragen beantworten zu können, muss zuerst geklärt werden, was die Religionen überhaupt sind. Worin besteht ihre Eigenart? Woher nehmen sie ihren Ursprung? Die genaue Ausarbeitung dieser Fragen soll einerseits eine wesentliche Lücke in der heutigen religionstheologischen Debatte schließen und andererseits den Weg zu einer offenen und christlichen Religionstheologie eröffnen. Der Haupttitel dieses Buches bezieht sich auf zwei Sätze, um die die heutige Diskussion über die konkrete Gestalt des religionstheologischen Inklusivismus vor allem im römisch-katholischen Raum kreist: "Jesus Christus ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen" und "Religionen der Nichtchristen können echte Heilswege für ihre Anhänger sein". Beide Sätze miteinander zu vereinbaren, ist ein wesentliches Anliegen des Buches.