Berlin feiert 2020 die Fertigstellung eines seiner spektakulärsten Bauprojekte: die Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor, mitten durch das Herz der Hauptstadt.Bereits vor 90 Jahren plante Ernst Reuter, damaliger Stadtrat für Verkehr, die vom Alexanderplatz in Richtung Osten führende U-Bahn-Linie E nach Westen zu erweitern. Doch verhinderten die Weltwirtschaftskrise, die NS-Zeit und die deutsche Teilung die Realisierung dieses Vorhabens. Erst 1994 griff man die Pläne auf: Die nun U5 genannte Linie sollte bis zum damals im Bau befindlichen Hauptbahnhof verlängert werden. Zunächst entstand aber nur eine "Stummellinie" zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor, die U55. Ab 2010 wurde dann die Schließung der Streckenlücke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor in Angriff genommen. In der neuen U5 sollen täglich 155 000 Fahrgäste befördert werden, u. a. zu Touristenmagneten wie der Museumsinsel und dem Humboldt Forum.Der einzigartige Bildband "Ein Tunnel durch Berlin", der von der BVG Projekt GmbH herausgegeben wird, dokumentiert das hochkomplizierte Unterfangen des U-Bahn-Baus. In zwölf Kapiteln erhält der Leser einen detaillierten Einblick in die Baudurchführung: vom Tunnelvortrieb mit der Tunnelbohrmaschine "Bärlinde" bis zur Errichtung der drei neuen U-Bahnhöfe "Unter den Linden", "Museumsinsel" und "Rotes Rathaus". Die rund 150 hochwertigen Farbaufnahmen des Fotografen und Bauoberleiters Antonio Reetz-Graudenz bieten einen faszinierenden Einblick in das Geschehen um die Baustellen. Begleitet werden sie von kurzen, informativen Texten von Dr. Stephanie Niehoff, der Sprecherin der BVG Projekt GmbH. Ob der bergmännische Tunnelvortrieb im Schutz eines riesigen unterirdischen Eiskörpers oder die Herstellung der U5-Ebene im Kreuzungsbahnhof "Unter den Linden" - in Wort und Bild erzählt das großformatige Buch alles, was die Berliner und die Besucher der Stadt über die neue U5 wissen möchten. "Ein Tunnel durch Berlin" ist keineswegs nur eine Publikation für "Pufferküsser", sondern spricht all die an, die an der stetigen Entwicklung der Stadt interessiert sind.