Der sich im Zuge der europäischen Aufklärung unaufhaltsam entfaltende Verlust des Glaubens an die christliche Erlösungslehre führte zur Ausbildung eines facettenreichen säkularen Erlösungsdiskurses, der sich bis in die heutige Zeit hinein fortsetzt. Dieser im 19. Jahrhundert zur zentralen geistesgeschichtlichen Problemstellung avancierte Diskurs gelangte in den Werken Heinrich Heines, Richard Wagners und Friedrich Nietzsches zu dreien seiner wesentlichen Kulminationspunkte. Das vorliegende Werk zeichnet die erlösungstheoretischen Gedankengänge dieser drei Autoren nach, vergleicht sie miteinander und ordnet sie in den genannten Diskurs ein. Dadurch wird ersichtlich, wie entscheidend die angemessene Berücksichtigung der erlösungstheoretischen Aspekte für das Verständnis Heines, Wagners und Nietzsches ist, worin die signifikanten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den neuen "Evangelien" dieser Autoren bestehen und wie aufschlussreich eine Auseinandersetzung mit ihnen und mit dem neuzeitlichen säkularen Erlösungsdiskurs gerade im Hinblick auf das Begreifen vielfältiger Erscheinung der heutigen Welt ist.