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Wer 'Simpel' mag, wird auch diese Geschichte lieben! Denn das neue Jugendbuch der Erfolgsautorin Marie-Aude Murail ist gleichzeitig herzerfrischend, herzerwärmend und herzzerreißend.
Endlich ist Cécile Lehrerin! Mit zitternden Knien steht sie nun 18 Erstklässlern gegenüber. Sie muss ihnen einfach nur lesen beibringen. Einfach? Nicht für die schüchterne Cécile. Die Kinder sind wild, die Eltern fordernd, der kleinen Schule droht die Schließung ... und dann verliebt sich Cécile auch noch Hals über Kopf. Da sind mittelschwere Katastrophen vorprogrammiert! Um der Schule, den Kindern und sich…mehr

Produktbeschreibung
Wer 'Simpel' mag, wird auch diese Geschichte lieben! Denn das neue Jugendbuch der Erfolgsautorin Marie-Aude Murail ist gleichzeitig herzerfrischend, herzerwärmend und herzzerreißend.

Endlich ist Cécile Lehrerin! Mit zitternden Knien steht sie nun 18 Erstklässlern gegenüber. Sie muss ihnen einfach nur lesen beibringen. Einfach? Nicht für die schüchterne Cécile. Die Kinder sind wild, die Eltern fordernd, der kleinen Schule droht die Schließung ... und dann verliebt sich Cécile auch noch Hals über Kopf. Da sind mittelschwere Katastrophen vorprogrammiert! Um der Schule, den Kindern und sich selbst zu helfen, muss Cécile ihre Angst besiegen. Und damit beginnt sie genau jetzt!

Dieses großartige Buch ist ein Aufruf zu mehr Solidarität, ein beeindruckender Appell gegen Egoismus, Rassismus und Kapitalismus und einfach ein riesiges Lesevergnügen.
Autorenporträt
>Simpel< wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Ihre Jugendbücher erscheinen auf Deutsch exklusiv bei Fischer. Literaturpreise: Gesamtwerk: Hans-Christian Andersen-Preis 2022 >Simpel< Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2008 (Jugendjury) Empfehlungsliste des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2008 Jugendbuchpreis 2008 der Jury der Jungen Leser (Altersstufe 13/14) >Das ganz und gar unbedeutende Leben der Charity Tiddler< Die besten 7 Bücher, Januar 2012 >Vielleicht sogar wir alle< Auswahlliste des Heinrich-Wolgast Preises >Ein Ort wie dieser< Platz 3 Landshuter Jugendbuchpreises 2015 Tobias Scheffel, 1964 in Frankfurt am Main geboren, studierte Romanistik, Geschichte und Geographie an den Universitäten Tübingen, Tours (Frankreich) und Freiburg. Seit 1992 arbeitet er als literarischer Übersetzer aus dem Französischen und lebt in Freiburg im Breisgau. 2011 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet. Literaturpreise: 2011: Deutscher Jugendliteraturpreis, Sonderpreis für das Gesamtwerk als literarischer Übersetzer
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.04.2014

Cécile und ihre Schüler oder Vive la République
Wo sind Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geblieben, fragt Marie-Aude Murail
Es ist nicht leicht auszumachen, für welche Altersgruppe dieses Buch gedacht ist. Aber Marie-Aude Murail, eine der beliebtesten französischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen, lässt sich eben nicht gern in Schubladen stecken, was gewiss einen Großteil ihres Erfolges ausmacht. Ihre Figuren sind einerseits fest in der heutigen Realität Frankreichs verwurzelt, andererseits Individualisten und Außenseiter, die ihren Platz im Leben suchen müssen und dabei ungewöhnliche Erfahrungen machen. Murails aufklärerischer Anspruch ist unübersehbar; er zeigt sich unter anderem darin, dass der Roman mit dem etwas farblosen deutschen Titel Ein Ort wie dieser im Original Vive la République heißt.
  Die französische Republik schrieb sich einst Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit auf ihre Fahnen, und diese Ideale sind heute mehr denn je gefährdet. Murail hat sich offenbar vorgenommen, bei jungen Lesern das Bewusstsein dafür wachzuhalten.
  Ihre Heldin Cécile Barrois ist alles andere als eine typische Jugendbuch-Heroine. Mit 22 Jahren hat sie die Pädagogische Hochschule absolviert und tritt an einer kleinen Provinzgrundschule in der Loire-Gegend ihre erste Stelle als Lehrerin an. Sie erfüllt sich damit einen Kindertraum, hat sie doch schon als Erstklässlerin ihre Stofftiere vor sich auf den Teppich gesetzt und ihnen Unterricht erteilt. Ihr kindliches Gemüt und ihre lebhafte Phantasie hat sie sich erhalten, was sie dazu befähigt, sich in die Seelen ihrer Schüler einzufühlen, auf individuelle Schwächen einzugehen und unkonventionelle Lehrmethoden zu ersinnen. Die Kehrseite der Medaille: Ihr Selbstbewusstsein steht auf schwachen Füßen, sie lässt sich allzu leicht einschüchtern und verwirren.
  Das Besondere an der „Staatlichen Grundschule Louis Guilloux“ ist die Tatsache, dass jede ihrer vier Klassen mehrere Sprösslinge der Großfamilie Baoulé beherbergt. Die Baoulés sind auf der Flucht vor politischen Widersachern von der Elfenbeinküste nach Frankreich eingewandert, wohnen illegal in einem stillgelegten Bahnhof und müssen die Ausweisung fürchten. Alle Baoulé-Kinder haben sehr poetische Namen; in der ersten Klasse, die Cécile übernimmt, ist die Sippe durch zwei Brüder namens Toussaint („Allerheiligen“) und Fête des Morts („Allerseelen“) vertreten. Aber da sind noch sechzehn weitere Schulanfänger, und nicht wenige unter ihnen brauchen Hilfe oder besondere Zuwendung. Cécile, zunächst überfordert und zuweilen verzweifelt, erfindet eine unendliche Geschichte um den behinderten Hasen Kicko-Kack, mit dessen Hilfe sie das Vertrauen der Kinder gewinnt und so manches Problem löst.
  Der Roman handelt aber nicht nur davon, wie die junge Pädagogin an ihren Aufgaben wächst und schließlich Selbstvertrauen entwickelt, sondern auch davon, wie die Familie Baoulé in einer geradezu märchenhaften Solidaritätsaktion von Schülern, Eltern und Lehrern vor der Abschiebung gerettet wird. Im selben Handstreich wird die Schule vor der Schließung und vor den strategischen Spekulationen eines Burgerketten-Unternehmers bewahrt. Wichtige Rollen spielen dabei der nette Schuldirektor Georges Montoriol, der ein klein wenig in Cécile verguckt ist, und der adlige (!) junge Aktivist und Konsumverweigerer Eloi de Saint-André, in den wiederum Cécile sich bis über beide Ohren verliebt. Elois kleine Schwester Eglantine schreibt unterdessen Liebesbriefchen an ihren Klassenkameraden Toussaint Baoulé, der sie noch nicht einmal lesen kann.
  Das alles wird unprätentiös und flott, aber mit hintergründigem Witz und zahllosen Anspielungen auf den französischen Alltag erzählt. Wie um einer Überdosis an politischer Korrektheit vorzubeugen, scheut Marie-Aude Murail gelegentlich vor deftigen Ausdrücken nicht zurück; außerdem lässt sie sowohl die stolze schwarze Familie Baoulé als auch ältere Französinnen unbekümmert von „Negern“ sprechen. Sie lenkt den Blick auf Ambivalenzen und originelle Allianzen, vor denen jede Schwarz-Weiß-Malerei kapitulieren muss. Wenn der Direktor dann irgendwann mit viel Pathos seine Schule als einzigartigen Ort preist, an dem Menschen aus unterschiedlichen Schichten und Kulturen sich miteinander verbrüdern, versteht man sogar den deutschen Titel. Und wenn man den zunehmenden Einfluss der Rechtspopulisten in Frankreich und in ganz Europa beobachtet und den Umgang mit Emigranten, begreift man, dass dieses Buch bei aller Kurzweil eine emphatische Botschaft ist, die sich nicht nur an jugendliche Leser richtet, sondern an die ganze Familie. (ab 13 Jahre und für Erwachsene)
KRISTINA MAIDT-ZINKE
Marie-Aude Murail: Ein Ort wie dieser. Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Fischer 2014. 412 Seiten, 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Murail gelingt es, eine ernste Geschichte mit großen Themen wie Migration und Globalisierung leichtfüßig zu erzählen. Christine Steffen Neue Zürcher Zeitung 20140604