Immer mehr Paare setzen sich aus unterschiedlichen Nationen zusammen; in der Schweiz sind es heute 42%. Ebenfalls zunehmend ist die Zahl der Paare, die von unterschiedlichen Religionen, Praktiken und Ritualen geprägt sind. Paare, die in eine Beratung gehen, bringen Konflikte mit. Es können Alltagsprobleme, Schicksalsschläge, Veränderungswünsche oder soziale Probleme sein. In schwierigen Situationen greifen Menschen gerne auf ihre inneren Wertvorstellungen zurück; sie geben ihnen Antworten, die zu Problemlösungen führen, die sie verantworten können. Bi-religiöse Paare können Probleme so in zusätzliche Schwierigkeiten führen. Deshalb ist es für Beratende und Therapeuten wichtig, einen Ansatz zu finden, der zwischen den beiden Herkunftsreligionen oder den persönlichen Glaubensausrichtungen eine Brücke bauen hilft, die nicht nur mehr Verständigung ermöglicht, sondern für beide Partner auch eine Bereicherung sein kann. Dieses Anliegen wird hier aus soziologischer, theologischer und systemischer Sicht sowie aus der Reflexion eigener Beratungserfahrung erörtert.