Der Nürnberger Prozess fand in den drei Sprachen der Alliierten - Englisch, Französisch und Russisch - und der der Angeklagten - Deutsch - statt. Der Nürnberger Sprachendienst, der für diese Mehrsprachigkeit die Voraussetzungen schuf, wird in der Literatur, wenn überhaupt, allenfalls am Rande erwähnt. Gerade die schwierige Arbeit der Übersetzer, die sämtliche vor Gericht genutzten Dokumente übersetzten und die Arbeit der im Gerichtssaal agierenden Dolmetscher, die jedes gesprochene Wort sofort simultan dolmetschten, waren es jedoch, die den Prozess erst ermöglichten. Nur mit deren Hilfe konnten sich die deutschen Angeklagten und Verteidiger und ihre amerikanischen, britischen, französischen und sowjetischen Ankläger und Richter überhaupt verständigen. Dieses Buch soll deshalb einen Blick auf diesen wichtigen, aber oft vernachlässigten, Aspekt des Prozesses bieten.
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«Herz gelingt es, historisch-politische Aspekte lesenswert mit linguistisch-kulturellen und technischen zu verbinden. (Sprach-)Geschichte wird zum Leben erweckt. Damit dürfte er nicht nur diejenigen ansprechen, die sich für das Dritte Reich interessieren; denn es ist nicht allein eine Abhandlung der Geschichte eines Kriegsverbrecherprozesses, sondern eine fundierte Untersuchung über das, was den Prozess aus dem rein Bürokratischen hebt: die Worte der Gewinner und der Verlierer, der Ankläger und Angeklagten - und die derer, die dafür sorgten, dass diese Worte über den Gerichtssaal hinausgingen.» (Manuela von Papen, Info DaF 2/3, 2013)