„Aus einem verzagten Arsch fährt selten ein fröhlicher Furz“, soll Luther gesagt haben. Ein verklemmtes Leben kann nicht aus dem Vollen schöpfen. Leben braucht die frische Luft des Fahrenlassens. Leben braucht die Erlaubnis, sich zu entfalten und das Gefühl, willkommen zu sein. Dies Buch ist ein Mutmachbuch, ein Gesang auf das Leben. Es verführt zum Leben. Es nimmt jenes Quantum Leben unter die Lupe, das im globalen Kontext völlig belanglos ist, für den einzelnen aber alles bedeutet. In einer dichten, oft poetischen, meditativen Sprache, die zugleich immer ganz verständlich und praxisnah bleibt, geht es um die großen Fragen des Lebens: Darf ich überhaupt sein? Woher komme ich und was hält mich? Was macht mich gewiss und gibt mir Mut? Wie finde ich als Kind meiner Eltern und im Kontext allen anderen Lebens meinen Platz? Wie stehe ich zur Mitkreatur? Der Autor weicht den dabei aufkommenden Fragen nicht aus: nicht den lebensfeindlichen Tendenzen der modernen kapitalistischen Welt und nicht den eigenen inneren Brüchen und Widerständen, mit denen sich Menschen selbst das Leben erschweren und ausbremsen. Aber er ist, wie Ernst Bloch sagte, ins Gelingen verliebt, nicht ins Scheitern. Mit beiden Beinen auf dem Boden stehend öffnet sich das Buch dem Ursprung allen Lebens, dem „Großen Ganzen“, „Gott“, und ist darin ein spirituelles Buch – auf eine Weise, die zugleich dem wissenschaftlichen Verstehen der Welt verpflichtet bleibt.