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Wilhelm Lotz war als deutschchristlicher Pfarrer der Gegenspieler zur Bekennenden Kirche (BK) in der Bochumer Synode. Wie er sein Amt theologisch und politisch verstanden hat, wird deutlich in der permanenten Auseinandersetzung zwischen ihm und seinen BK-Amtsbrüdern. Er vertrat in einer 1941 in einem deutschchristlichen Verlag gedruckten Programmschrift das Konzept einer Nationalkirche im engsten Verbund mit dem nationalsozialistischen Systemdenken. Er plädierte für eine Nationalkirche ohne Bindung an die altkirchlichen und reformatorischen Bekenntnisschriften und die zeitgenössischen…mehr

Produktbeschreibung
Wilhelm Lotz war als deutschchristlicher Pfarrer der Gegenspieler zur Bekennenden Kirche (BK) in der Bochumer Synode. Wie er sein Amt theologisch und politisch verstanden hat, wird deutlich in der permanenten Auseinandersetzung zwischen ihm und seinen BK-Amtsbrüdern. Er vertrat in einer 1941 in einem deutschchristlichen Verlag gedruckten Programmschrift das Konzept einer Nationalkirche im engsten Verbund mit dem nationalsozialistischen Systemdenken. Er plädierte für eine Nationalkirche ohne Bindung an die altkirchlichen und reformatorischen Bekenntnisschriften und die zeitgenössischen Kirchentümer. Allein gelten ließ er eine von allen jüdischen Elementen freie Christuspredigt. Seine Verteidigungsschrift nach dem Krieg ist eine ehrliche Rechtfertigung seiner deutschchristlichen Parteinahme und der gekonnte Versuch, im Dienst der Kirche bleiben zu können. Dass ihm dies gelang, zeigt die Bereitschaft der Kirche, den Deutschen Christen die theologischen Irrlehren zu verzeihen. Eine konsequente Entnazifizierung hat es in der Evangelischen Kirche nicht gegeben.
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Autorenporträt
Günter Brakelmann (* 3. September 1931 in Bochum) war bis zu seiner Emeritierung im Sommersemester 1996 Professor für christliche Gesellschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum mit dem Forschungsschwerpunkt kirchliche Zeitgeschichte.