In den Salons von Renaissance bis Rokoko herrschte eine Kunstauffassung, die neben der Erschaffung von Werken Einzelner auch die Veränderung von Kultur und Sozialität im Gruppenzusammenhang förderte. Dabei vernetzten sich die Zirkel der einzelnen Salons untereinander über Italien und Frankreich hinaus, sodass im Laufe von zwei Jahrhunderten ein internetähnliches, kulturelles Netz entstand. 1999 fuhr A. Eske zusammen mit Freundinnen und Freunden nach Urbino/Italien zum Palazzo Duccale in die Sala delle Veglie. Den Ort, der von Baldassare Castiglione als Treffpunkt von Elisabetta Gonzagas konversationellen Zusammenkünften zwischen 1503 und 1508 beschrieben wird. Mit Laptop, Modem und Handy wurde ein internationaler Chat initiiert, angeregt vom "Tugendspiel", das schon vor 500 Jahren hier gespielt wurde. "Il chat di urbino" verband so die Kunstgeschichte mit der Netzkunst. Ähnlich dem heutigen Austausch im Internet weist die 200 Jahre währende französische Salonkultur des 17. und 18. Jahrhunderts mit ihren grundlegenden Vorläufern in Italien die Suche nach neuen Formen menschlicher Kommunikation und Nähe auf, wobei Frauen bei dieser Form des kulturellen und künstlerischen Austauschs eine entscheidende Rolle spielten. Das Buch gibt Einblick in Leben und Entwicklung von 13 hervorragenden Salonièren und zeigt Verbindungen zum aktuellen Austausch im Netz auf.
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