Kenan ist ein ganz normaler Junge. Am liebsten spielt er Basketball, besonders, seit er die neuen roten Schuhe hat. Dass er in einem umkämpften Gebiet lebt, daran hat Kenan sich gewöhnt. Doch als die ganze Klasse zum Sportplatz fährt, erwischt eine Granate den Bus. Während die Ärzte Kenan versorgen, kommt ein Fotoreporter hinzu, der einen Bericht für eine deutsche Zeitung macht. Er hat nur wenige Minuten Zeit, um Fotos von dem Jungen zu machen ...
Bilder von Kriegsschauplätzen - ob wie hier vom Gaza-Streifen oder anderswo auf der Welt -gehören zu unserem Medienalltag, den auch Kinder mitbekommen. Doch wie geht es einem Kind, das mittendrin lebt und einfach nur Kind sein will? Und was fühlt jemand, der mit der Kamera dabei ist? Ein Bilderbuch, das uns in die Rolle des Reporters schlüpfen lässt und zum Nachdenken und Diskutieren anregt.
Bilder von Kriegsschauplätzen - ob wie hier vom Gaza-Streifen oder anderswo auf der Welt -gehören zu unserem Medienalltag, den auch Kinder mitbekommen. Doch wie geht es einem Kind, das mittendrin lebt und einfach nur Kind sein will? Und was fühlt jemand, der mit der Kamera dabei ist? Ein Bilderbuch, das uns in die Rolle des Reporters schlüpfen lässt und zum Nachdenken und Diskutieren anregt.
Als Kriegsreporter in einem arabischen Land, auf dem Weg ins Krankenhaus. Dieses Mal wurde ein Schulbus unterwegs zu einer Sportveranstaltung von einer Rakete getroffen. Das Entsetzen beim Anblick des schwerverletzten Jungen bringt den Mann aus der Fassung, denn der trägt denselben Basketballschuh wie sein Neffe. Und der zweite Schuh? Während er pausenlos Foto für Foto die Realität abbildet, schützt er sich mit einer Vision. Der Junge erhebt sich, den Ball in der Hand und verlässt dribbelnd das Operationszimmer. Und die Hoffnung, die dieses Bild ausdrückt, findet sich am Schluss auch im Text. Denn Karin Gruß will kein Horrorszenario beschreiben, sondern von unterschiedlichen Kindheiten, in Kriegszeiten und im Frieden, erzählen. Tobias Krejtschis wuchtige Schwarz-Weiß-Bilder vermitteln dazu ein zeitloses Gefühl des Entsetzens, das sich in den archaischen Gesichtszügen der Ärzte und Krankenschwestern und des Erzählers ausdrückt. Der Illustrator setzt die ästhetischen Ausdrucksmöglichkeiten der Grafic-Novel und des Films, besonders des Zooms ein, um dem kindlichen Betrachter eine mediale Vermittlung des Krieges zu geben, die sich sehr von den Fernsehbildern oder Fotos unterscheidet, die ihm fast täglich im Alltag begegnen. (ab 6 Jahre)
BUD
Karin Gruß: Ein roter Schuh. Mit Illustrationen von Tobias Krejtschi. Boje 2013. 32 Seiten, 12,99 Euro.
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