Ein ruhiges Leben ist eines der ersten Bücher, die Marguerite Duras geschrieben hat. Da ist ein Einödhof im Süden Frankreichs, die beiden Alten, denen er gehört, ein Bruder der Frau, von dem alles Unglück ausgeht, ein Sohn und eine Tochter. Im Mittelpunkt der Handlung steht Francine, die die Geschichte erzählt, zunächst atemlos, fast gehetzt Bericht gebend von den Wirren, von Zweikämpfen, Mord und elendem Sterben. Das Leben auf dem Hof geht weiter, aber Francine flieht und erwacht in einer kleinen Pension am Meer zu sich selbst. Sie entdeckt sich, ihren Körper, ihre Bindungen, ihre Liebe, die Liebe schlechthin als Element des Seins. Wo zuerst Hast und Erregung war, ist nun Ruhe und Beruhigung, aber auch an diesem Ort ist kein Bleiben. Francine kehrt zurück, droht dem Tod anheimzufallen und versucht nun mit ihren letzten Kräften zu verwirklichen, was aus so vielen Zerstörungen und Gefährdungen noch gerettet werden kann, ihr eigenes Leben, ihre eigene Liebe, ein Leben in Ruhe.