Jeden Sommer verbringt Rose mit ihren Eltern im Ferienhaus am See, und jeden Sommer trifft sie dort Windy, die für Rose die kleine Schwester ist, die sie nie hatte. Doch dieses Jahr will sich die Ferienidylle nicht so recht einstellen. Während Windy noch fest in ihrer Kindheit verwurzelt ist, verfolgt Rose mit wachsendem Interesse die Dramen um Liebe und Sexualität der älteren Teenager im Dorf. Zu Hause hat Rose mit ihren eigenen Dramen zu kämpfen, denn nicht nur Windy und sie, sondern auch ihre ständig streitenden Eltern scheinen sich mehr und mehr zu entfremden.
Diese sommerliche Geschichte übers Erwachsenwerden ist nach Mawils "Kinderland" der zweite preisgekrönte Comic, den wir im günstigen Taschenbuchformat vorlegen.
Diese sommerliche Geschichte übers Erwachsenwerden ist nach Mawils "Kinderland" der zweite preisgekrönte Comic, den wir im günstigen Taschenbuchformat vorlegen.
buecher-magazin.deJedes Jahr fährt Rose mit ihrer Familie nach Anawago Beach, jedes Jahr macht ihr Vater den gleichen dummen Witz, wenn sie an der Putenfarm vorbeifahren und jedes Jahr trifft Rose dort ihre Ferienfreundin Windy. Und doch ist diesmal etwas anders. Zwischen Roses Eltern scheint etwas nicht zu stimmen, die Mutter ist seltsam abwesend und traurig. Rose und Windy driften durch den Ferienort, schauen ihre allerersten Horrorfilme, machen sich ihre allerersten Gedanken über Sex und verfolgen die Dramen der einheimischen Jugendlichen, deren Welt faszinierend und zugleich abstoßend erscheint. Die Geschichte, die Jillian und Mariko Tamaki hier erzählen, ist nicht spektakulär. Die Handlung dieses Buches ist weniger ein Plot als ein Umherstreifen im Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsensein, Himmel und Meer. Die Bilder, die Jillian Tamaki für diesen Zwischenzustand findet, sind eindringlich, leicht und schön und tief. Man wird zurückgeworfen in diesen wichtigsten Sommer.
© BÜCHERmagazin
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Angesichts der vielen Graphic Novels über das Erwachsenwerden nimmt Rezensent Christoph Haas Mariko Tamakis und Jillian Tamakis Comic "Ein Sommer am See" zunächst skeptisch in die Hand. Umso überraschter und begeisterter ist der Kritiker allerdings beim Aufschlagen dieses Buches, das nicht nur durch großes Können, sondern auch durch wunderbar neuartige Bilder von Vertrautem überzeugt. Wie eine hymnische Feier des Sommers erscheint Haas diese mit "pathosfreiem Vitalismus" erzählte und gezeichnete Geschichte um die beiden heranreifenden jungen Freundinnen Rose und Windy. Selten hat der Rezensent eine derart sensible, sinnliche, das Lebensgefühl zwischen Euphorie und Bedrückung großartig einfangende Graphic Novel in den Händen gehalten wie dieses Meisterwerk.
© Perlentaucher Medien GmbH
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