Der hier erstmals veröffentlichte Text »Ein sonniger Sonntag« geht auf ein als Performancetext verfasstes Märchen des libanesischen Künstler:innen-Duos Lina Majdalanie und Rabih Mroué zurück, das von rechter Herrschaft und populistischen Ideologien handelt - inspiriert und kontextualisiert durch die gesellschaftspolitische Situation in Polen 2020. Die Geschichte beginnt an einem sonnigen Sonntag im Jahr 2016 in der Kirche einer kleinen Stadt in Polen, wo eine sehr seltsame Hochzeit stattfand: Diese brachte die Lebenden mit den Toten zusammen, Fiktion mit Realität, Politik mit Märchen. Ausgehend von dieser wahren Begebenheit untersuchten Lina Majdalanie und Rabih Mroué die hybriden, eklektischen Erzählungen und Bilder, die in den gegenwärtigen politischen Diskursen in Polen kursieren. Aus diesem Stoff entwickelte das Künstler-Duo 2020 die Bühnenperformance »Last but not last«. Das Buch kontextualisiert und erweitert Majdalanies und Mroués Märchen mit Beiträgen über die Narrative der neuen Rechten in Polen, Deutschland und im Libanon. Mit Beiträgen von Fadi El Abdullah, Agnieszka Jakimiak, Bilal Khbeiz, Marcin Napiórkowski und Volker Weiß. Im Mittelpunkt stehen Mythologien, Affekte und Diskurse, die von rechtsextremen Populisten verbreitet werden. Wie sind diese Narrative konstruiert? Warum erweisen sie sich als so verführerisch in der Gegenwart? Wer profitiert davon, sie zu schaffen und zu reproduzieren?