Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Günther Stocker hätte diesem Roman, dessen österreichischer Autor Helmut Eisendle kurz vor dem Erscheinen des Buche gestorben ist, gern einen anderen Titel gegeben. Er findet, dass zu dieser Geschichte der Titel "Eine seltsam traurige Geschichte" besser passt. Der Protagonist Estes blickt in Dialogen zurück auf ein gescheitertes Leben, eine gescheiterte Ehe und den Selbstmord seines Freundes, an dem er sich schuldig fühlt, fasst Stocker zusammen. Diese langen Gespräche werden lediglich von kurzen Erzählpassagen, die sich allerdings eher wie "Regieanweisungen" lesen, unterbrochen, bemerkt der Rezensent und er findet, dass die etwas "gekünstelt" wirkenden Dialoge, die zumeist aufs "Grundsätzliche" zielen, dabei nicht selten in den Bereich des "Banalen" geraten. Trotzdem sei deutlich zu spüren, dass hinter all der Gesprächigkeit der Figuren eine "große Melancholie" liegt, so Stocker versöhnlich, wenn auch nicht gänzlich von diesem Roman überzeugt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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