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Der alpine Karl May - so wurde der bekannte Wiener Bergsteiger und Schriftsteller Karl Lukan oft genannt. Seine Abenteuer sind allerdings wahre Geschichten. Sie erzählen von einer Zeit, als das Klettern noch als wild und gefährlich galt. In der damals noch überschaubaren Bergsteigerszene kannte bald jeder den "Charly": ein humorvoller, geistreicher Vogel, der am Wiener Stephansturm bis zum Turmkreuz hochkletterte, barfuß am "Mäuerl" zwischen Kobenzl und Kahlenberg entlang kraxelte, als man das Wort Bouldern noch gar nicht kannte, und mit bekannten Seilpartnern wie Hans Schwanda, Hubert…mehr

Produktbeschreibung
Der alpine Karl May - so wurde der bekannte Wiener Bergsteiger und Schriftsteller Karl Lukan oft genannt. Seine Abenteuer sind allerdings wahre Geschichten. Sie erzählen von einer Zeit, als das Klettern noch als wild und gefährlich galt. In der damals noch überschaubaren Bergsteigerszene kannte bald jeder den "Charly":
ein humorvoller, geistreicher Vogel, der am Wiener Stephansturm bis zum Turmkreuz hochkletterte, barfuß am "Mäuerl" zwischen Kobenzl und Kahlenberg entlang kraxelte, als man das Wort Bouldern noch gar nicht kannte, und mit bekannten Seilpartnern wie Hans Schwanda, Hubert Peterka, Hermann Buhl oder Heinrich Harrer bald nach 1945 viele der damals schwierigsten Felswände der Alpen durchstieg. "Ein Stück vom Himmel" war ihm das Klettern sein ganzes langes, erlebnis- und begegnungsreiches Leben lang. Und davon erzählt der "Charly" so unnachahmlich und unverwechselbar wie immer auch in diesem Buch: eine unterhaltsame Sammlung von mit augenzwinkernder Selbstironie, Sinn für Situationskomik und Wiener Schmäh erzählten Klettergeschichten, in der sich eine ganze Bergsteigergeneration wieder finden wird.
Autorenporträt
Karl Lukan, geboren 1923 in Wien, ist begeisterter Bergsteiger und Amateurarchäologe, hält Vorträge in alpinen Vereinen und Volkshochschulen in Deutschland und Österreich und hat über 50 Bücher zu alpinistischen, heimatkundlichen und kulturhistorischen Themen veröffentlicht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.10.2013

Süchtig nach der Senkrechten
Karl Lukan huldigt der Frühzeit des Kletterns
Hoch hinauf! Die Turmbauer von Babel wollten es, Karrieremenschen wollen es, und im Englischen umschreibt der Ausdruck auch den Wunsch von Drogenkonsumenten.Ein bisschen von allem steckt in Extrembergsteigern: Mit den Muskeln der Turmbauer, dem Ehrgeiz der Karriereleute und der Gier von Süchtigen kämpfen sie sich seit dem 19. Jahrhundert auf die Gipfel der Welt. Wer sich lieber in der Ebene bewegt, kann dafür oft nur Unverständnis aufbringen: Was wollen die da oben?
  Karl Lukan, selbst süchtig nach der Senkrechten, gibt die Antwort in dem Buch „Ein Stück vom Himmel“. Fast sein ganzes Leben hat der Verleger und Autor mit dem Klettern verbracht und ist dabei mit legendären Seilpartnern wie Hubert Peterka, Hermann Buhl oder Heinrich Harrer bald nach 1945 in die schönsten und schwierigsten Wände gestiegen. In seiner Geschichtensammlung erzählt der Österreicher nun mit viel Schmäh von seinen schönsten und seinen schlimmsten Momenten in den Bergen. Die schönen: Dazu gehört die Erstbesteigung des Schneeklammkopfes im Hochkönig, die er nicht ohne Selbstironie zur „allerschönsten Kletterei der Gruppe“ erklärt. Die schlimmen: Todesangst an der Lalidererwand im Karwendelgebirge, als Lukan und sein Kletterpartner Lois Höferstock, einer seiner auserkorenen„Klettergötter“, in einen Schneesturm geraten und sich barfuß und ohne Haken aus der Wand retten müssen.
  Lukan flog damals nicht aus der Wand und auch später nie – ein kleines Wunder: Viele Freunde musste er zu Grabe tragen, liebevoll erinnert er sich an die Zeit mit ihnen. Den Sinn oder Unsinn vom Tod am Berg debattiert er jedoch nie – Klettern war ihrer aller Leben, das Buch ist eine Liebeserklärung, keine Abrechnung. Sogar ein bisschen Stolz scheint durch, wenn Karl Lukan erzählt, welchen Gefahren sie trotzten: Mit Hanfseilen und Filzpatscherln kam er sich gut gerüstet vor, auch wenn die Seile öfter rissen und die Kletterschuhe so rutschig waren, dass man sie vor schwierigen Stellen auszog oder anpinkelte für besseren Halt. Wie gut traditionelle Sicherungsmethoden funktionierten, erfährt Lukan, als er sie eines Tages in Bodennähe austestet und platt auf der Nase landet. „Die größte Kunst beim Bergsteigen ist, dass man dabei auch alt wird!“, hat sein Kletterlehrer Hans Schwanda einmal gesagt. Lukan wurde dieses Jahr 90.
  Seine Erzählungen verraten, dass seine Freunde und er das Altwerden dem Körper überließen, nicht dem Geist. Es scheint, dass in den kleinen Rucksäcken, in denen nur das Nötigste mitkam, auch das Packerl „Grant“ keinen Platz hatte, obwohl böse Zungen meinen, dass die Wiener das gratis kriegen. Auch deshalb ist die Geschichtensammlung erfrischend liebenswürdig.
  Und was wollen sie jetzt, die Menschen auf den Gipfeln? Ganz oben stehen, das ist „ein Stück vom Himmel“
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VANESSA RIO GSTREIN
Karl Lukan: Ein Stück vom Himmel. Als das Bergsteigen noch gefährlich war. Tyrolia Verlag, Innsbruck/Wien 2013. 192 Seiten, 17,95 Euro.
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