Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, einseitig bedruckt, Note: 3,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Religiöse Einflüsse auf politische Institutionen, Prozesse und Entscheidungen in international vergleichender Perspektive, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Religion ist auf dem Vormarsch. Die Glaubensgemeinschaften in
westlichen Gesellschaften verzeichnen wieder einen positiven Trend in der
Entwicklung ihrer Mitgliedszahlen. Kirchentage werden wie Popkonzerte
zelebriert, medial aufbereitet und gerade junge Menschen entdecken
vermehrt ihren Glauben.
Auch in der öffentlichen Debatte findet eine zunehmende Beschäftigung mit
dem Komplex des Religiösen statt, angeregt besonders durch die
Geschehnisse des 11. September 2001 und deren Aufarbeitung. Religiöse
Rhetorik fand Eingang in die Politik und Glaube wurde sogar zur Legitimation
politischen Handelns missbraucht, namentlich in den Vereinigten Staaten von
Amerika. Im Zuge dessen wurde das Feindbild Islam kreiert und die These
Huntingtons vom Clash of Civilisations wurde wiederbelebt. In diesem
Zusammenhang wird immer wieder auf die Gefahr eines radikalisierten,
expansionistischen Islam rekurriert und die Unverträglichkeit von Islam und
Demokratie beschworen. In diesem Sinne gilt vielen die christliche Religion
als konstitutiv für die Demokratie und damit nach westlichem
Werteverständnis dem Islam überlegen.
Da diese Diskussion öffentlich häufig populistisch geführt wird, soll diese
Arbeit sich wissenschaftlich dem Thema nähern.
Welche Einflüsse der Religion auf die Politik lassen sich in einzelnen
Gesellschaften wirklich nachweisen und wie ist Einflussnahme institutionell
geregelt?
Zur Beantwortung dieser Leitfragen werden zunächst ausgewählte
Verfassungen europäischer Staaten systematisch auf ihre religiösen Bezüge
hin analysiert, verglichen und in eine Typologie von Staat- Kirche-
Beziehungen eingeordnet. Einzelne nationale Modelle werden diskutiert und
Argumente anhand der Entwicklung der EU- Verfassung und den damit
einhergehenden nationalen Begehrlichkeiten verdeutlicht. Dabei werden
auch etwaige Diskrepanzen zwischen Verfassungstext und alltäglicher Praxis
beleuchtet.
Diese finden sich, soviel sei an dieser Stelle schon vorweg genommen,
vermehrt in islamischen Staaten, weshalb in einem nächsten Schritt das
Verhältnis von Religion und Politik im Islam an einem Länderbeispiel
analysiert und der Versuch einer Verallgemeinerung vorgenommen wird.
Der Fokus der Analyse liegt bei allen Staat- Kirche- Beziehungen auf den
Aspekten Religionsfreiheit, Staatsneutralität und der Kooperation von Staat
und Kirchen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
westlichen Gesellschaften verzeichnen wieder einen positiven Trend in der
Entwicklung ihrer Mitgliedszahlen. Kirchentage werden wie Popkonzerte
zelebriert, medial aufbereitet und gerade junge Menschen entdecken
vermehrt ihren Glauben.
Auch in der öffentlichen Debatte findet eine zunehmende Beschäftigung mit
dem Komplex des Religiösen statt, angeregt besonders durch die
Geschehnisse des 11. September 2001 und deren Aufarbeitung. Religiöse
Rhetorik fand Eingang in die Politik und Glaube wurde sogar zur Legitimation
politischen Handelns missbraucht, namentlich in den Vereinigten Staaten von
Amerika. Im Zuge dessen wurde das Feindbild Islam kreiert und die These
Huntingtons vom Clash of Civilisations wurde wiederbelebt. In diesem
Zusammenhang wird immer wieder auf die Gefahr eines radikalisierten,
expansionistischen Islam rekurriert und die Unverträglichkeit von Islam und
Demokratie beschworen. In diesem Sinne gilt vielen die christliche Religion
als konstitutiv für die Demokratie und damit nach westlichem
Werteverständnis dem Islam überlegen.
Da diese Diskussion öffentlich häufig populistisch geführt wird, soll diese
Arbeit sich wissenschaftlich dem Thema nähern.
Welche Einflüsse der Religion auf die Politik lassen sich in einzelnen
Gesellschaften wirklich nachweisen und wie ist Einflussnahme institutionell
geregelt?
Zur Beantwortung dieser Leitfragen werden zunächst ausgewählte
Verfassungen europäischer Staaten systematisch auf ihre religiösen Bezüge
hin analysiert, verglichen und in eine Typologie von Staat- Kirche-
Beziehungen eingeordnet. Einzelne nationale Modelle werden diskutiert und
Argumente anhand der Entwicklung der EU- Verfassung und den damit
einhergehenden nationalen Begehrlichkeiten verdeutlicht. Dabei werden
auch etwaige Diskrepanzen zwischen Verfassungstext und alltäglicher Praxis
beleuchtet.
Diese finden sich, soviel sei an dieser Stelle schon vorweg genommen,
vermehrt in islamischen Staaten, weshalb in einem nächsten Schritt das
Verhältnis von Religion und Politik im Islam an einem Länderbeispiel
analysiert und der Versuch einer Verallgemeinerung vorgenommen wird.
Der Fokus der Analyse liegt bei allen Staat- Kirche- Beziehungen auf den
Aspekten Religionsfreiheit, Staatsneutralität und der Kooperation von Staat
und Kirchen.
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