Waschbär will Apfelkuchen backen. Doch weil er keine Eier hat, macht er sich auf den Weg zu Fuchs, der eine Leiter braucht. Sie spazieren zu Dachs. Der hat alles. Aber auch der benötigt Hilfe - von Bär. So ziehen sie zu viert (mit Krähe) weiter durch Wiesen, naschen Brombeeren und finden Bär mit der Angel am Bach.Poetisch, mit leichtem Federstrich erzählt Philip Waechter von fünf Freunden, die füreinander da sind, sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und einen großartigen Tag miteinander verbringen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Verena Hoenig zelebriert gemeinsam mit Philip Waechter und seinen Figuren das "Leben", die "Leichtigkeit" und "Freundschaft". Waechters Geschichte über fünf Freunde, die spontan einen Sommertag zusammen verbringen, strahlt nämlich nur so vor Tatendrang und Sommerlaune, lesen wir - genauso wie seine handgemalten Illustrationen, mit denen er Krähe, Bär, Dachs, Fuchs und Waschbär zum Leben erweckt - und zwar zum vollen Leben! Was ein solches volles Leben ausmacht, das fragt sich Waechter auch und unter anderem in diesem Bilderbuch. Hoenig nennt ihn deshalb einen Philosophen unter den Kinderbuchautoren. Und seine Antwort? Gemeinschaft und Aktivität zum Beispiel, so die hingerissene Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.05.2022Durchs Leben treiben
Wie einfach es manchmal ist, ein gutes Leben zu führen, wie schön es ist, sich treiben zu lassen, davon erzählt Philip Waechter in seinem Bilderbuch "Ein Tag mit Freunden". Los geht es eigentlich mit lauter Problemen. Erst will der Waschbär einen Apfelkuchen backen, doch dann finden sich in seinem Kühlschrank keine Eier mehr. Darum macht er sich auf zum Fuchs, der Hühner hält. Der allerdings kämpft damit, dass es bei ihm ins Dach hineinregnet. Deshalb ziehen die beiden weiter zum Dachs. Denn der besitzt eine lange Leiter, die bei der Reparatur helfen könnte.
Eigentlich aber hat der Dachs keinen Kopf für die Probleme von Waschbär und Fuchs, sondern verzweifelt an einem Kreuzworträtsel. "Honigwein mit drei Buchstaben, was soll das denn sein?", grübelt er. Vielleicht weiß ja der Bär eine Antwort. Wieder ziehen die Freunde weiter - und landen am Ende ihrer Tour badend in einem kühlen Fluss. Eine Krähe hat sich ihnen da längst auch noch angeschlossen.
Seine Bildergeschichte für alle von vier Jahren an hat Waechter, der bekannte Frankfurter Kinderbuch- und Comiczeichner, sich ausgedacht, weil er so genervt davon war, dass Corona alle Spontaneität aus unseren Leben vertrieben hat. Ihn ärgerte, dass man sich nicht mehr spontan treffen konnte, dass jede Verabredung geplant werden musste wie der Antrittsbesuch eines Präsidenten. Mit seinem schönen Buch hält er dagegen und zeigt, wie wichtig es ist, manchmal alle Pläne über Bord zu werfen und einfach etwas anderes zu machen. Mit Freunden den Sommer genießen zum Beispiel.
Im Frankfurter Literaturhaus stellt Waechter sein Bilderbuch, das schon im vergangenen August erschienen ist, nun bei der beliebten Reihe der "Kinderbuchnachmittage" vor. Dort wird der Illustrator nicht nur aus dem Buch lesen, sondern auch für die anwesenden Kinder zeichnen. Karten für die Lesung am Sonntag, 22. Mai, bekommt man am besten über die Website des Literaturhauses (www. literaturhaus-frankfurt.de). Der Eintritt kostet fünf Euro, Beginn ist um 15 Uhr.
Ach, übrigens: Der Apfelkuchen, den der Waschbär backen will, wird am Ende des Tages doch noch fertig. Was man daraus lernt? Auch wer sich von den schönen Seiten des Lebens und des Sommers ablenken lässt, kann einiges erreichen. ALEXANDER JÜRGS
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie einfach es manchmal ist, ein gutes Leben zu führen, wie schön es ist, sich treiben zu lassen, davon erzählt Philip Waechter in seinem Bilderbuch "Ein Tag mit Freunden". Los geht es eigentlich mit lauter Problemen. Erst will der Waschbär einen Apfelkuchen backen, doch dann finden sich in seinem Kühlschrank keine Eier mehr. Darum macht er sich auf zum Fuchs, der Hühner hält. Der allerdings kämpft damit, dass es bei ihm ins Dach hineinregnet. Deshalb ziehen die beiden weiter zum Dachs. Denn der besitzt eine lange Leiter, die bei der Reparatur helfen könnte.
Eigentlich aber hat der Dachs keinen Kopf für die Probleme von Waschbär und Fuchs, sondern verzweifelt an einem Kreuzworträtsel. "Honigwein mit drei Buchstaben, was soll das denn sein?", grübelt er. Vielleicht weiß ja der Bär eine Antwort. Wieder ziehen die Freunde weiter - und landen am Ende ihrer Tour badend in einem kühlen Fluss. Eine Krähe hat sich ihnen da längst auch noch angeschlossen.
Seine Bildergeschichte für alle von vier Jahren an hat Waechter, der bekannte Frankfurter Kinderbuch- und Comiczeichner, sich ausgedacht, weil er so genervt davon war, dass Corona alle Spontaneität aus unseren Leben vertrieben hat. Ihn ärgerte, dass man sich nicht mehr spontan treffen konnte, dass jede Verabredung geplant werden musste wie der Antrittsbesuch eines Präsidenten. Mit seinem schönen Buch hält er dagegen und zeigt, wie wichtig es ist, manchmal alle Pläne über Bord zu werfen und einfach etwas anderes zu machen. Mit Freunden den Sommer genießen zum Beispiel.
Im Frankfurter Literaturhaus stellt Waechter sein Bilderbuch, das schon im vergangenen August erschienen ist, nun bei der beliebten Reihe der "Kinderbuchnachmittage" vor. Dort wird der Illustrator nicht nur aus dem Buch lesen, sondern auch für die anwesenden Kinder zeichnen. Karten für die Lesung am Sonntag, 22. Mai, bekommt man am besten über die Website des Literaturhauses (www. literaturhaus-frankfurt.de). Der Eintritt kostet fünf Euro, Beginn ist um 15 Uhr.
Ach, übrigens: Der Apfelkuchen, den der Waschbär backen will, wird am Ende des Tages doch noch fertig. Was man daraus lernt? Auch wer sich von den schönen Seiten des Lebens und des Sommers ablenken lässt, kann einiges erreichen. ALEXANDER JÜRGS
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»...eine Feier des Lebens, der Leichtigkeit, Freude an Bewegung und natürlich der Freundschaft.« Verena Hoenig, Süddeutsche Zeitung, 5.11.2021 »'Ein Tag mit Freunden', so ruhig und klug und unaufgeregt, ist wie ein tiefes Durchatmen. Wie eine kleine Yoga-Übung, nach der man irgendwie entspannt ist und gar nicht richtig weiß, warum. Wie eine vollkommen unnervige Achtsamkeitsübung, die einen daran erinnert, den Moment zu genießen. Ein Bilderbuch, so schön, dass man es einfach haben muss und das ohne Zweifel das Zeug zum Klassiker hat!« Blog Juli liest, 9/2021 »...eine herrlich unaufgeregte Geschichte, die ganz nebenbei davon erzählt, wie aus Langeweile immer dann etwas Gutes erwachsen kann, wenn man mit ihr nicht alleine bleibt.« Nora Imlau auf Instagram @noraimlau, 3.9.2021 »Ein ganz wunderbares Bilderbuch (...). Die ruhige und angenehme, sogar leicht poetische Atmosphäre und eine bunt-detaillierte Wohlfühloptik lassen nur einen Schluss zu: So müssen Bilderbücher sein! Klasse!«Blog Damaris liest, 4.10.2021 »Philip Waechter erzählt unaufgeregt und mit feinem Humor von einem 'einfach tollen Tag'.« LUCHS-Jury, DIE ZEIT, 2.12.2021