Friederike Schmöe gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Mit „Ein Toter, der nicht sterben darf“ setzt sie die Reihe um die Ghostwriterin Kea Laverde fort, deren letzter Teil im Jahr 2011 erschienen war. Ich mag diese Protagonistin besonders und war deshalb sehr auf diesen Roman gespannt. Frau Schmöe
hat mich mit ihrem neuesten Werk sehr nachdenklich gemacht.
Die junge Alexa bekommt ein…mehrFriederike Schmöe gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Mit „Ein Toter, der nicht sterben darf“ setzt sie die Reihe um die Ghostwriterin Kea Laverde fort, deren letzter Teil im Jahr 2011 erschienen war. Ich mag diese Protagonistin besonders und war deshalb sehr auf diesen Roman gespannt. Frau Schmöe hat mich mit ihrem neuesten Werk sehr nachdenklich gemacht.
Die junge Alexa bekommt ein Spenderherz. Durch einen Zufall findet sie heraus, wer der Spender gewesen sein könnte. Sie fühlt sich vollkommen verändert, seit sie das neue Organ hat. Es geht ihr nicht nur gesundheitlich wieder sehr gut, sie verspürt auch außergewöhnliche Gelüste, z. B. nach Oliven, und eine Sehnsucht zu reisen. Um diesen Dingen auf den Grund zu gehen, bittet sie die Ghostwriterin Kea Laverde, ihre und die Geschichte des Spenders aufzuschreiben. Kea nimmt den Auftrag an und beginnt zunächst mit Nachforschungen zum Thema Organspende. Schließlich reisen die beiden Frauen nach Lissabon, woher der Spender stammte. Dort und in München stoßen sie auf einige Ungereimtheiten seinen Tod betreffend. Ist er tatsächlich bei einem Autounfall ums Leben gekommen?
Der Kriminalfall rückt in diesem Roman ziemlich in den Hintergrund. Mir war die Lösung relativ schnell klar. Umso interessanter fand ich die Ausführungen zum Thema Organspende. Mit Dr. Schmidt hat Friederike Schmöe eine Figur erschaffen, die einen Einblick in das Prozedere rund um Transplantationen gewährt. Die Schilderungen sind zum Teil sehr direkt und unappetitlich, geben aber wohl die Realität wieder. Im Anhang gibt es eine Liste mit Quellenangaben, die dies untermauert. Die Autorin schildert aber auch die positiven Seiten der Transplantationen anhand ihrer Hauptfigur Alexa, die durch das Spenderherz weiterleben darf.
Sehr interessant ist auch die Frage, inwieweit die Zellen eines Spenderorgans Erinnerungen speichern können. Rein medizinisch ist dies wohl nicht möglich. Patienten, denen ein Organ transplantiert wurde, berichten aber häufig, dass sie nach der Operation Eigenschaften und Erinnerungen haben, die sie vorher nicht hatten.
Bei Kea Laverde kommen im Zuge der Recherchen Erinnerungen an ein Attentat hoch, dem sie vor einigen Jahren zum Opfer fiel. Auch ihr Leben hing damals an einem seidenen Faden. Ein Spenderorgan hat sie aber nicht benötigt. Trotzdem beginnt sie, ihr Leben und ihre Partnerschaft zum Polizisten Nero zu überdenken.
Fazit:
„Ein Toter, der nicht sterben darf“ ist ein außergewöhnlicher Kriminalroman, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Obwohl die übliche Jagd nach dem Mörder eher im Hintergrund bleibt, ist die Geschichte spannend erzählt.