Was und von wem wurde mit wissenschaftlichem Anspruch während des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts über Antisemitismus in Deutschland gearbeitet und geschrieben? Welche Ansätze bot die frühe Antisemitismusforschung? Das sind die Leitfragen dieser Studie, die ein Stück Kulturund Wissenschaftsgeschichte zugleich bietet. Darüber hinaus schlägt das Buch einen Bogen zur Geschichte des Abwehrkampfs gegen den Antisemitismus bis 1933. Das Fazit: Bereits in der Weimarer Republik existierte ein tiefergehendes Wissen über den Antisemitismus, das jedoch für den Abwehrkampf gegen antisemitische und völkische Bewegungen wenig Perspektiven bieten konnte.
»Warum, so fragt man sich nach der Lektüre der Dissertation von Franziska Krah, hat es eigentlich so viele Jahrzehnte gedauert, bis sich die Antisemitismusforschung wieder ihrer Wurzeln erinnert und auf jene Texte zurückgreift, die vor der Katastrophe entstanden sind?« Stefanie Schüler-Springorum, H-Soz-Kult, 10.09.2019»Wer sich des Gegenstands annimmt, wird dabei an diesem Buch zukünftig nicht mehr vorbeikommen.« Sebastian Voigt, Soziopolis, 05.04.2018»Franziska Krah öffnet den Blick auf die Geschichte und die argumentative Struktur theoretischer Konzepte, die teilweise sehr dem zeitgenössischen Kontext der Zwischenkriegszeit verpflichtet waren, teilweise aber noch bis heute Anwendung finden. So wie die Studie damit Einblick in den theoretischen Stand der frühen Antisemitismusforschung gewährt, erfährt damit die Theorie selbst - der Versuch theoretisierender Reflexion - Würdigung als Versuch zur Bewältigung der Ohnmachtserfahrung, die der Antisemitismus den Juden aufzwang.« Fabian Weber, Medaon»Eine beeindruckende und kenntnisreiche Arbeit.« Hannes Tulatz, haGalil