Literaturprofessor, Krimiautor und Gelegenheitsdetektiv John Stableford weilt gemeinsam mit Gattin Harriet in Upper Biggins um dort den Geburtstag des Schwiegervaters zu feiern. Als seine Schwägerin im Garten einen Golfball mit Hakenkreuz findet, löst das Verwunderung aus, denn das Anwesen wurde
während des 1. Weltkriegs zum militärischen Sperrgebiet erklärt und gilt seither als verwildert. Wenig…mehrLiteraturprofessor, Krimiautor und Gelegenheitsdetektiv John Stableford weilt gemeinsam mit Gattin Harriet in Upper Biggins um dort den Geburtstag des Schwiegervaters zu feiern. Als seine Schwägerin im Garten einen Golfball mit Hakenkreuz findet, löst das Verwunderung aus, denn das Anwesen wurde während des 1. Weltkriegs zum militärischen Sperrgebiet erklärt und gilt seither als verwildert. Wenig später erhält Stableford einen Anruf seines Freundes Dr. Holmes, der im benachbarten Herrenhaus zu Gast ist und ihn zu einem eigentümlichen und politisch hochbrisanten Golftournier einlädt. Doch schon am ersten Abend während eines Banketts bricht der Hausherr, Sir Edmund Rogie, unter merkwürdigen Bedingungen zusammen und Dr. Holmes vermutet eine Vergiftung.
Auch der 3. Fall für John Stableford ist ein klassischer Whodunit, der in typisch englischer Krimimanier aufgebaut wurde. Wieder ist der Täter in einer kleinen Gruppe von Leuten zu suchen, die auf Grund der Sicherheitsvorkehrungen im Herrensitz von Annandale quasi von der Außenwelt abgeschnitten ist. Geschickt baut der Autor die brisante politische Lage kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges mit in seinen Krimi ein und wie in allen bisherigen Bänden, so ist natürlich auch hier Golf ein gewisses Thema, dass aber nicht zu sehr im Vordergrund steht. Da es hier um ein Tournier geht, werden natürlich einige Details dieses Sports erörtert, aber auch wer sich wie ich damit nicht auskennt, wird mit der Thematik keineswegs gelangweilt oder überfordert.
John Stableford ist inzwischen freier Mitarbeiter des War Office und auch in seinem Privatleben hat sich so einiges geändert. Ganz interessant finde ich, dass es immer mal kleine Anspielungen auf seine Kriegserlebnisse im 1. Weltkrieg gibt, hier darf man gespannt sein, ob da in den Folgebänden noch mehr offenbart wird.
Da Stableford nicht in offizieller Mission ermittelt, sind seine Möglichkeiten und Befugnisse recht beschränkt, er kann also nicht auf die offiziellen Ermittlungswege und Mittel zurück greifen und muß daher auf seinen scharfen Verstand, seine Kombinationsgabe und sein umfangreiches Allgemeinwissen setzen. Unterstützt wird er dabei wieder von Dr. Holmes und Harriet, die ebenfalls kleine Puzzleteile zur Auflösung beitragen, von Stablefords Geheimniskrämerei aber doch ab und an genervt sind.
Rob Reef verzichtet auf unnötige Effekthascherei, blutige Details und rasante Action, statt dessen setzt er auf akribische Recherche und Kombinationsgabe. Wie der Titel des Buches schon sagt, handelt es sich eigentlich um einen unmöglichen Mord, daher steht die Frage, wie die Tat begangen wurde auch im Vordergrund und erst nachdem das geklärt ist, folgt dann auch die Entlarvung des Täters. Hier ist es dem Autor gelungen, mich wirklich zu verblüffen, da ich mit dieser Auflösung nicht gerechnet hätte.
Wie gewohnt findet man im Anhang wieder ein Golf-Glossar, sowie eine sehr hilfreiche Karte mit dem Lageplan von Annandale. Auf den letzten Seiten wird ein neuer Fall für das sympathische Ermittlergespann angedeutet, dass hoffentlich nicht zu lange auf sich warten läßt.
FaziT: Auch der 3. Band der Reihe kann mit einem kniffligen, "unmöglichen" Mordfall überzeugen und bietet allen die gern mit raten ein wunderbares, unterhaltsam und intelligent geschriebenes Rätselvergnügen!