Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg (Wirtschaftswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
Weltweit befinden sich die Unternehmen zur Zeit inmitten einer Fusionswelle. Alleine in den ersten sechs Monaten des Jahres 2000 erfolgten 18.088 Unternehmenszusammenschlüsse, deren Wert 1,8 Billionen US$ überstieg. Das bedeutete eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um knapp 26 % und damit die Fortsetzung der Entwicklung während der 1990er Jahre. Damit rückt die Fusionskontrolle als zentrales Element staatlicher Wettbewerbspolitik in den Mittelpunkt des Interesses. Wie wird seitens der Wettbewerbspolitik mit der Fusionswelle umgegangen? Welche Verfahren werden angewendet? Welche Kriterien legen die Wettbewerbsbehörden ihren Entscheidungen zugrunde? Diese und weitere Fragen werden in der Arbeit beantwortet anhand eines systematischen Vergleichs der europäischen und der US-amerikanischen Fusionskontrolle, die weltweit betrachtet mit Abstand die größte Bedeutung haben.
Im ersten Schritt werden die jeweiligen institutionellen Rahmen einander gegenübergestellt und analysiert. Darunter sind neben den Gesetzesgrundlagen die mit deren Durchsetzung betrauten staatlichen Institutionen und deren Eingriffsmöglichkeiten zu verstehen. Im Fall der EU betrifft dies die EU-Kommission sowie den Europäischen Gerichtshof, im Fall der USA die Antitrust Division bzw. die Federal Trade Commission sowie die Bundesgerichte. In deren jeweiligem Aufbau und Verfahrensweisen zeigen sich z. T. deutliche Unterschiede. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Möglichkeiten politischer Einflußnahme gerichtet. Dadurch gelingt es, die jeweiligen Schwächen der institutionellen Regelungen ans Tageslicht zu bringen. Dasselbe gilt natürlich für die Stärken.
Im zweiten Schritt werden dann die materiellen Beurteilungskriterien, die sich aus der europäischen Fusionskontrollverordnung bzw. den US-amerikanischen Merger Guidelines ergeben, einem systematischen Vergleich unterzogen. Behandelt werden dabei das Problem der Abgrenzung des relevanten Markts ebenso wie die Vermutungskriterien oder die Analyse der Marktzutrittsschranken. Außerdem werden die verbotsabwendenden Abhilfen thematisiert. Als Ergebnis lassen sich die zugrundeliegenden Wettbewerbskonzeptionen der europäischen und der US-amerikanischen Fusionskontrolle herausarbeiten. Dabei wird eine weitgehende Übereinstimmung nachgewiesen.
Als dritter Schritt erfolgt im Abschlußkapitel die Vertiefung der ökonomischen Analyse. Dabei werden ökonometrische Studien zum Thema Fusionen herangezogen. Zudem wird mit der Evolutorik auf einen in der Fusionskontrollpraxis wenig beachteten wettbewerbstheoretischen Ansatz Bezug genommen. Weiterhin werden offen gebliebene Fragen festgehalten, die die Grundlage für weitergehende Forschung bilden können. Schließlich werden die Ergebnisse der Arbeit diskutiert und die Schlußfolgerungen daraus gezogen. Dabei wird aufgezeigt, wie die EU und die USA im Bereich der Fusionskontrolle voneinander lernen könn(t)en. Dies wird in Zukunft immer wichtiger werden, weil die Staaten aufgrund des grenzüberschreitenden Charakters der Fusionen weltweit zur Zusammenarbeit in der Wettbewerbspolitik gezwungen sind. Hier zeigt sich, daß vergleichenden Analysen wie dieser Arbeit eine große -und wachsende- Bedeutung zukommt.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung und Gliederung1
1.1Kollektiver Größenwahn? - Zur aktuellen Relevanz des Themas1
1.2Konkretisierung der Themenstellung2
1.3Aufbau der Arbeit4
2.Systematischer Vergleich der institutionellen Rahmen5
2.1Die Grundlagen der europäischen Fusionskontrolle6
2.1.1Die Entwicklung der gesetzlichen Regelungen6
2.1.2Institutionen und Verfahren9
2.1.2.1Die Europäische Kommission als We...
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Weltweit befinden sich die Unternehmen zur Zeit inmitten einer Fusionswelle. Alleine in den ersten sechs Monaten des Jahres 2000 erfolgten 18.088 Unternehmenszusammenschlüsse, deren Wert 1,8 Billionen US$ überstieg. Das bedeutete eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um knapp 26 % und damit die Fortsetzung der Entwicklung während der 1990er Jahre. Damit rückt die Fusionskontrolle als zentrales Element staatlicher Wettbewerbspolitik in den Mittelpunkt des Interesses. Wie wird seitens der Wettbewerbspolitik mit der Fusionswelle umgegangen? Welche Verfahren werden angewendet? Welche Kriterien legen die Wettbewerbsbehörden ihren Entscheidungen zugrunde? Diese und weitere Fragen werden in der Arbeit beantwortet anhand eines systematischen Vergleichs der europäischen und der US-amerikanischen Fusionskontrolle, die weltweit betrachtet mit Abstand die größte Bedeutung haben.
Im ersten Schritt werden die jeweiligen institutionellen Rahmen einander gegenübergestellt und analysiert. Darunter sind neben den Gesetzesgrundlagen die mit deren Durchsetzung betrauten staatlichen Institutionen und deren Eingriffsmöglichkeiten zu verstehen. Im Fall der EU betrifft dies die EU-Kommission sowie den Europäischen Gerichtshof, im Fall der USA die Antitrust Division bzw. die Federal Trade Commission sowie die Bundesgerichte. In deren jeweiligem Aufbau und Verfahrensweisen zeigen sich z. T. deutliche Unterschiede. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Möglichkeiten politischer Einflußnahme gerichtet. Dadurch gelingt es, die jeweiligen Schwächen der institutionellen Regelungen ans Tageslicht zu bringen. Dasselbe gilt natürlich für die Stärken.
Im zweiten Schritt werden dann die materiellen Beurteilungskriterien, die sich aus der europäischen Fusionskontrollverordnung bzw. den US-amerikanischen Merger Guidelines ergeben, einem systematischen Vergleich unterzogen. Behandelt werden dabei das Problem der Abgrenzung des relevanten Markts ebenso wie die Vermutungskriterien oder die Analyse der Marktzutrittsschranken. Außerdem werden die verbotsabwendenden Abhilfen thematisiert. Als Ergebnis lassen sich die zugrundeliegenden Wettbewerbskonzeptionen der europäischen und der US-amerikanischen Fusionskontrolle herausarbeiten. Dabei wird eine weitgehende Übereinstimmung nachgewiesen.
Als dritter Schritt erfolgt im Abschlußkapitel die Vertiefung der ökonomischen Analyse. Dabei werden ökonometrische Studien zum Thema Fusionen herangezogen. Zudem wird mit der Evolutorik auf einen in der Fusionskontrollpraxis wenig beachteten wettbewerbstheoretischen Ansatz Bezug genommen. Weiterhin werden offen gebliebene Fragen festgehalten, die die Grundlage für weitergehende Forschung bilden können. Schließlich werden die Ergebnisse der Arbeit diskutiert und die Schlußfolgerungen daraus gezogen. Dabei wird aufgezeigt, wie die EU und die USA im Bereich der Fusionskontrolle voneinander lernen könn(t)en. Dies wird in Zukunft immer wichtiger werden, weil die Staaten aufgrund des grenzüberschreitenden Charakters der Fusionen weltweit zur Zusammenarbeit in der Wettbewerbspolitik gezwungen sind. Hier zeigt sich, daß vergleichenden Analysen wie dieser Arbeit eine große -und wachsende- Bedeutung zukommt.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung und Gliederung1
1.1Kollektiver Größenwahn? - Zur aktuellen Relevanz des Themas1
1.2Konkretisierung der Themenstellung2
1.3Aufbau der Arbeit4
2.Systematischer Vergleich der institutionellen Rahmen5
2.1Die Grundlagen der europäischen Fusionskontrolle6
2.1.1Die Entwicklung der gesetzlichen Regelungen6
2.1.2Institutionen und Verfahren9
2.1.2.1Die Europäische Kommission als We...
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