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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.11.2008

Preußens letztes Gloria

Es ist eine späte Hommage an Louis Ferdinand von Preußen, den langjährigen Chef des Hauses Hohenzollern. Seine Rolle im Widerstand gegen Hitler, seine Verdienste um das Ansehen der Hohenzollern, sein Eintreten für die "positiven" Tugenden Preußens, seine Prinzipientreue und Toleranz, seine politische Enthaltsamkeit, sein nobles Auftreten - eine tiefe Bewunderung für den Prinzen, der Ende September 1994 im Alter von 86 Jahren starb, zieht sich durch das ganze Buch. Louis Ferdinand hatte nie den Anspruch auf die Kaiserkrone aufgegeben. Was wäre gewesen, wenn die Monarchie nach Deutschland zurückgekehrt wäre? Eine parlamentarische Monarchie? Diese Frage stellt sich nicht mehr, hat sich nach 1945 nie wirklich gestellt. Genau dem scheint in seiner detailreichen Biographie über Louis Ferdinand der Preußenkenner Stribrny aber nachzutrauern. In drei Teile ist das Buch gegliedert, deren Stil nicht unterschiedlicher sein könnte. Die Journalistin Wonschik-Steege schwärmt von den letzten Lebensjahren des Prinzen und ihrer Begegnung mit Louis Ferdinand. Diese mündet in ein langes Interview, geführt ein Jahr vor seinem Tod - buchstäblich über Gott und die Welt. Schließlich Stribrnys Biographie, die sich in ihrem wissenschaftlich-kühlen Ton wohltuend abhebt. Denn auf manchen Seiten wundert man sich schon, an wen sich dieses Buch eigentlich wenden soll. (Jutta Angelika Wonschik-Steege/Wolfgang Stribrny: Ein Vermächtnis - Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Ein Leben in Licht und Schatten der Monarchie im 20. Jahrhundert. Wonschik "Media World", Remagen 2007. 416 S., 25,- [Euro].)

CORNELIA VON WRANGEL

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