Produktdetails
- Salto
- Verlag: Wagenbach
- Seitenzahl: 126
- Deutsch
- Abmessung: 14mm x 116mm x 209mm
- Gewicht: 190g
- ISBN-13: 9783803112019
- ISBN-10: 380311201X
- Artikelnr.: 09851298
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Die Erzählungen des 1994 in Madrid verstorbenen Uruguayers Juan Carlos Onetti spenden wenig Hoffnung, warnt Maike Albath. Denn die Helden und Heldinnen des Schriftstellers in diesen "zehn seiner besten Geschichten" seien stets auf der Suche nach sich selbst, wobei sie sich in immer undurchschaubarere Situationen verstricken und schließlich jegliche Kontrolle über sich verlieren, fasst die Rezensentin kurz und knapp den Lebens- und Leidensweg dieser Figuren zusammen. Der Band selbst sei eine Art "Visitenkarte" für den erst spät berühmt gewordenen Schriftsteller, der für Albath ohne Zweifel zu einem der wichtigsten Südamerikas zählt. Denn schließlich habe er als erster die Abkehr von traditionellen Erzählformen vollzogen und somit den Weg für die "nueva novela" von Vargas Llosa, Carlos Fuentes oder Julius Cortazar geebnet. Das heißt allerdings auch, meint die Rezensentin, starke Nerven zu haben, denn bei Onetti ist alles im Verfall: es "rostet, schimmelt und fault", nicht nur die Dinge sind davon betroffen, sondern auch die Menschen. Jede dieser Erzählungen verbreite eine unheimliche Stimmung, Erlösung aus der Ausweglosigkeit bringe allenfalls der Tod. Trost spende hier einzig die "große Schönheit" der Sprache des Südamerikaners, seine an Proust erinnernde verschachtelte Syntax, sein an gute Krimis angelehnter Spannungsaufbau und schließlich die Phantasie, mit der er den Leser gleich einem Voyeur an der Ungeheurlichkeit dieser Geschichten teilhaben lasse, schließt die faszinierte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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