Zum Wesen der schöpferischen Persönlichkeit im Bewußtsein der Produktivität und der inneren Freiheit hat Carl Zuckmayer sich in Ansprachen, Aufsätzen und Rezensionen vor allem in der Zeit nach seiner Rückkehr aus dem Exil immer wieder geäußert. Im Theater, »diesem schönsten Kind der menschlichen Laune«, hat er den großen Raum der Bindung und Verbindung gesehen, »einen Ort tragischen Ernstes und göttlicher Heiterkeit«. Er hat immer, im Vortrag über 'Jugend und Theater' nicht weniger als bei der Marbacher Rede zu Schillers 200. Geburtstag, als kennt-nisreicher Theatcrpraktiker, mit der Bühnenwirkung im Blick, gesprochen. In seiner Rede zu Gerhart Hauptmanns 100. Ge-burtstag, die diesem Band den Titel leiht, tritt er mit gleicher Intensität für das echte, das dichterische Theater wie für die erzählende Literatur ein. Und der Bogen seines Interesses spannt sich weit: von Karl May über Rudyard Kipling zu Ludwig Berger und Carl J. Burckhardt. Die »musische Bestimmung des Menschen«, die er einmal bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele postulierte, erfuhr er selbst ganz persönlich im Maison de Rendez-Vous, im Haus seines Verlegers, und er erzählt davon - er bekennt sich zu ihr.