Nach dem Putsch 1971 hält das Militär nicht nur das Leben, sondern auch die Träume der Menschen in der Türkei gefangen. Künstlerinnen und Künstler, Linke, Intellektuelle fürchten um ihre Existenz; auch die Erzählerin, die aus Istanbul übers Meer nach Europa flieht. Im Gepäck: der Wunsch, Schauspielerin zu werden, und das unbedingte Verlangen, den so jäh gekappten kulturellen Reichtum ihres Landes andernorts bekannt zu machen und lebendig zu halten, ohne sich im »Tiergarten der Sprachen« auf die bloße Herkunft beschränken zu lassen. Und dort, inmitten des geteilten Berlin, auf den Boulevards von Paris, im Zwiegespräch mit bewunderten Dichtern und Denkern, findet sie sich schließlich wieder in der »Pause der Hölle«, in der Kunst, Politik und Leben uneingeschränkt vereinbar scheinen.
Emine Sevgi Özdamars neuer Roman ist das vielstimmige Loblied auf ein Nachkriegseuropa, in dem es für kurze Zeit möglich schien, allein mit den Mitteln der Poesie Grenzen einzureißen. Er ist der sehnsuchtsvolle Nachruf auf die Freunde, Künstler, Bekanntschaften, die sie auf ihrem Weg begleiteten. Vor allem aber ist er die wortgewaltige Eröffnung eines Raums zwischen Bedrohung und Geborgenheit, eines von Schatten begrenzten Raums.
Emine Sevgi Özdamars neuer Roman ist das vielstimmige Loblied auf ein Nachkriegseuropa, in dem es für kurze Zeit möglich schien, allein mit den Mitteln der Poesie Grenzen einzureißen. Er ist der sehnsuchtsvolle Nachruf auf die Freunde, Künstler, Bekanntschaften, die sie auf ihrem Weg begleiteten. Vor allem aber ist er die wortgewaltige Eröffnung eines Raums zwischen Bedrohung und Geborgenheit, eines von Schatten begrenzten Raums.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Cornelia Geißler freut sich über diese Veröffentlichung von Emine Sevgi Özdamar, die erste seit langem, wie Geißler feststellt. Wenn Özdamar in diesem Buch ihr Leben Revue passieren lässt, ihre Flucht aus der Türkei nach Deutschland, wo sie als Regieassistentin von Besson arbeitete, weiter nach Paris, Bochum, Frankfurt und München, begegnet Geißler den Schatten von Krieg und Demagogie wie auch dem Wunder der Kunst, des Theaters und der Literatur. Das Springen durch Zeiten und Räume im Text, die vielen festgehaltenen Begegnungen machen die Lektüre so anregend, findet Geißler.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.10.2021Eine Lastenträgerin der Lebenden
Vom Fremdsein und vom Verbundensein mit den Toten: Emine Sevgi Özdamars Roman "Ein von Schatten begrenzter Raum".
Von Fridtjof Küchemann
Einmal hatte sie mit ein paar Flaschen aus der Pariser Hotelbar, mit Wolle und Watte, Stoffresten und Nylonstrümpfen aus dem Theaterfundus die Figuren aus Brechts "Kaukasischem Kreidekreis" als Puppen gebastelt. Sie sind mit der Produktion zum Festival nach Avignon gekommen und dort im Museum ausgestellt worden. Einmal, bei einer "Woyzeck"-Inszenierung in Bochum, hatte sie ihr ganzes Zimmer mit Kopien und Ausrissen aus Kunstbüchern und Comicheften, aus Zeitschriften und Zeitungen, mit Notizen und einem Manifest vollgehängt, einzig das Bett war freigeblieben. Der Intendant sah die Materialsammlung und bat seinen Bühnenbildner, das Zimmer im Theaterfoyer nachzubauen, damit sich die Zuschauer ein Bild machen konnten von dieser Art, an einem Bühnenstück zu arbeiten.
Wenn Emine Sevgi Özdamar in ihrem neuen Buch "Ein von Schatten begrenzter Raum" eine namenlose Erzählerin von ihrer Arbeit am Theater erzählen lässt, sind die biographischen Verbindungen zur Autorin so offenkundig, dass der Leser sich auch ohne bekannte Namen aus ihrer Theaterkarriere wie Besson, Langhoff und Peymann in Lebenserinnerungen der Schriftstellerin und Schauspielerin statt in einem Roman wiederzufinden meint. Wenn sich aber zerkratzte Fresken in einer verlassenen Kirche zu bewegen beginnen und anstelle biblischer Figuren einstige Mächtige dort auftreten, wenn Krähen der Erzählerin Prophezeiungen machen und gegen Ende des Buchs deren Eintreten abfragen, wenn sich ein Spiegelbild ermächtigt, ihr den Mund zuzukleben, um statt ihrer Fragen zu beantworten, zu denen sie lieber geschwiegen hätte, wenn sich die Erzählerin von einem Seeigel übers Meer von der türkischen Nachbarinsel nach Lesbos, nach Europa führen lässt und wenn sie sich dort, auf Friedhöfen der Städte, in denen sie gerade arbeitet, unversehens auf den armenischen Friedhof Istanbuls versetzt sieht, sind die dichterischen Freiheiten in Özdamars Schreiben so selbstverständlich, dass sich der Leser umgekehrt unwillkürlich zu fragen beginnt, wo genau bei den vielen Theatergesprächen, mehr noch aber bei den bewegenden Szenen mit den Eltern der Erzählerin oder bei manchen traumhaften Zufallsbekanntschaften die Grenze zwischen Erinnertem und Erfundenem verläuft.
Dabei muss diese Frage letztlich für einen Roman ganz unergiebig bleiben, zumal für einen, der wie "Ein von Schatten begrenzter Raum" von einem Materialeinsatz lebt, wie er die Erzählerin und die Autorin auch bei der Theaterarbeit kennzeichnet: von der Verknüpfung von Gefundenem und Erdachtem, freier Variation und Kombination in Rückgriffen und Zeitsprüngen über Jahrzehnte des Erzählten.
Wenn nur der sinnliche Bezug nicht verloren geht: Einmal kommt ihr Theaterlehrer aus Istanbul für ein Stück über "Gastarbeiter" nach Westberlin. Über Wochen stapeln sich Texte, Artikel und Untersuchungen, wächst das Material in jenem Raum 18 des Theaters ins Bedrohliche, Unbewältigbare. Jahre später werden Erzählerin wie Autorin für ihr erstes Theaterstück "Karagöz in Alamania" anderswo Sprache und Form dafür gefunden haben.
Für eine türkische Frau gebe es in Deutschland nur eine Existenz, die der Putzfrau, hatten die Krähen der jungen Schauspielerin vor ihrem Aufbruch prophezeit. Und tatsächlich putzt sie in ein paar Produktionen auf offener Bühne. Eine persönliche Reduktion? Eine künstlerische Entscheidung, weitergedacht, die im Buch zu einer erhellenden Reflexion der Geringschätzung einer solchen Rolle führt.
Der Blick, den Özdamar freigibt auf Fremdsein und Fremd-gemacht-Werden, auf Sprachverlust und Sprachermächtigung, gehört zu den großen Geschenken des Buchs an seine Leser. Istanbul und die Insel, Berlin, Paris und Bochum sind seine wichtigen Stationen, Theaterproduktionen strukturieren Freundschaften und Lieben, eine faszinierende Freiheit und Offenheit in den Begegnungen durchziehen es.
"Ab jetzt bist du Lastenträger für die Toten", heißt es auf den ersten Seiten des Romans, und auch wenn die Erzählerin zu den Schrecknissen des Fliehens und der Fremde zählt, dass man seine Toten auf den Friedhöfen der Heimat zurücklassen muss, sind die Toten in diesem so lebensvollen Buch stets gegenwärtig: Der Genozid an den Armeniern 1915 und das Leid des erzwungenen "Völkertauschs" von griechischen Türken und türkischen Griechen im Jahr 1923 zählen zu den großen Bezugspunkten ihrer Erzählung. Die Mutter sammelt Zeitungsartikel mit Nachrichten über politische Morde in der Türkei der Achtzigerjahre, bis ein Schuhkarton überquillt. Auf Friedhöfen hält die Erzählerin Zwiesprache mit Piaf oder Brecht. Die Pariser Terrorangriffe des Jahres 2015 werden ebenso berührt wie bei der Flucht übers Mittelmeer Ertrunkene.
"Wenn man von seinem eigenen Land einmal weggegangen ist", heißt es an einer Stelle, "dann kommt man in keinem neuen Land mehr an. Dann werden nur manche besonderen Menschen dein Land." Immer wieder lässt sich die Erzählerin also fragen: "Wo wohnen Sie, Madame?" In Besson, im Haar der Deneuve, in den glänzenden Augen von Brasch und Bondy. Einmal antwortet sie, dass sie in der Liebe wohne oder in der Angst, mal in einer Pariser Kaffeetasse oder in einem Telefonbuch. Einmal sagt sie: "Ich wohne in den Schatten, die sich mit Leben erfüllen." So füllt, so erfüllt die Autorin auch ihr Buch: Emine Sevgi Özdamar erweckt Schatten und Schemen zum Leben. Und den Raum, den sie begrenzen, den sie erhellen wie eine Bühne.
Emine Sevgi Özdamar: "Ein von Schatten begrenzter Raum". Roman.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021. 763 S., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Vom Fremdsein und vom Verbundensein mit den Toten: Emine Sevgi Özdamars Roman "Ein von Schatten begrenzter Raum".
Von Fridtjof Küchemann
Einmal hatte sie mit ein paar Flaschen aus der Pariser Hotelbar, mit Wolle und Watte, Stoffresten und Nylonstrümpfen aus dem Theaterfundus die Figuren aus Brechts "Kaukasischem Kreidekreis" als Puppen gebastelt. Sie sind mit der Produktion zum Festival nach Avignon gekommen und dort im Museum ausgestellt worden. Einmal, bei einer "Woyzeck"-Inszenierung in Bochum, hatte sie ihr ganzes Zimmer mit Kopien und Ausrissen aus Kunstbüchern und Comicheften, aus Zeitschriften und Zeitungen, mit Notizen und einem Manifest vollgehängt, einzig das Bett war freigeblieben. Der Intendant sah die Materialsammlung und bat seinen Bühnenbildner, das Zimmer im Theaterfoyer nachzubauen, damit sich die Zuschauer ein Bild machen konnten von dieser Art, an einem Bühnenstück zu arbeiten.
Wenn Emine Sevgi Özdamar in ihrem neuen Buch "Ein von Schatten begrenzter Raum" eine namenlose Erzählerin von ihrer Arbeit am Theater erzählen lässt, sind die biographischen Verbindungen zur Autorin so offenkundig, dass der Leser sich auch ohne bekannte Namen aus ihrer Theaterkarriere wie Besson, Langhoff und Peymann in Lebenserinnerungen der Schriftstellerin und Schauspielerin statt in einem Roman wiederzufinden meint. Wenn sich aber zerkratzte Fresken in einer verlassenen Kirche zu bewegen beginnen und anstelle biblischer Figuren einstige Mächtige dort auftreten, wenn Krähen der Erzählerin Prophezeiungen machen und gegen Ende des Buchs deren Eintreten abfragen, wenn sich ein Spiegelbild ermächtigt, ihr den Mund zuzukleben, um statt ihrer Fragen zu beantworten, zu denen sie lieber geschwiegen hätte, wenn sich die Erzählerin von einem Seeigel übers Meer von der türkischen Nachbarinsel nach Lesbos, nach Europa führen lässt und wenn sie sich dort, auf Friedhöfen der Städte, in denen sie gerade arbeitet, unversehens auf den armenischen Friedhof Istanbuls versetzt sieht, sind die dichterischen Freiheiten in Özdamars Schreiben so selbstverständlich, dass sich der Leser umgekehrt unwillkürlich zu fragen beginnt, wo genau bei den vielen Theatergesprächen, mehr noch aber bei den bewegenden Szenen mit den Eltern der Erzählerin oder bei manchen traumhaften Zufallsbekanntschaften die Grenze zwischen Erinnertem und Erfundenem verläuft.
Dabei muss diese Frage letztlich für einen Roman ganz unergiebig bleiben, zumal für einen, der wie "Ein von Schatten begrenzter Raum" von einem Materialeinsatz lebt, wie er die Erzählerin und die Autorin auch bei der Theaterarbeit kennzeichnet: von der Verknüpfung von Gefundenem und Erdachtem, freier Variation und Kombination in Rückgriffen und Zeitsprüngen über Jahrzehnte des Erzählten.
Wenn nur der sinnliche Bezug nicht verloren geht: Einmal kommt ihr Theaterlehrer aus Istanbul für ein Stück über "Gastarbeiter" nach Westberlin. Über Wochen stapeln sich Texte, Artikel und Untersuchungen, wächst das Material in jenem Raum 18 des Theaters ins Bedrohliche, Unbewältigbare. Jahre später werden Erzählerin wie Autorin für ihr erstes Theaterstück "Karagöz in Alamania" anderswo Sprache und Form dafür gefunden haben.
Für eine türkische Frau gebe es in Deutschland nur eine Existenz, die der Putzfrau, hatten die Krähen der jungen Schauspielerin vor ihrem Aufbruch prophezeit. Und tatsächlich putzt sie in ein paar Produktionen auf offener Bühne. Eine persönliche Reduktion? Eine künstlerische Entscheidung, weitergedacht, die im Buch zu einer erhellenden Reflexion der Geringschätzung einer solchen Rolle führt.
Der Blick, den Özdamar freigibt auf Fremdsein und Fremd-gemacht-Werden, auf Sprachverlust und Sprachermächtigung, gehört zu den großen Geschenken des Buchs an seine Leser. Istanbul und die Insel, Berlin, Paris und Bochum sind seine wichtigen Stationen, Theaterproduktionen strukturieren Freundschaften und Lieben, eine faszinierende Freiheit und Offenheit in den Begegnungen durchziehen es.
"Ab jetzt bist du Lastenträger für die Toten", heißt es auf den ersten Seiten des Romans, und auch wenn die Erzählerin zu den Schrecknissen des Fliehens und der Fremde zählt, dass man seine Toten auf den Friedhöfen der Heimat zurücklassen muss, sind die Toten in diesem so lebensvollen Buch stets gegenwärtig: Der Genozid an den Armeniern 1915 und das Leid des erzwungenen "Völkertauschs" von griechischen Türken und türkischen Griechen im Jahr 1923 zählen zu den großen Bezugspunkten ihrer Erzählung. Die Mutter sammelt Zeitungsartikel mit Nachrichten über politische Morde in der Türkei der Achtzigerjahre, bis ein Schuhkarton überquillt. Auf Friedhöfen hält die Erzählerin Zwiesprache mit Piaf oder Brecht. Die Pariser Terrorangriffe des Jahres 2015 werden ebenso berührt wie bei der Flucht übers Mittelmeer Ertrunkene.
"Wenn man von seinem eigenen Land einmal weggegangen ist", heißt es an einer Stelle, "dann kommt man in keinem neuen Land mehr an. Dann werden nur manche besonderen Menschen dein Land." Immer wieder lässt sich die Erzählerin also fragen: "Wo wohnen Sie, Madame?" In Besson, im Haar der Deneuve, in den glänzenden Augen von Brasch und Bondy. Einmal antwortet sie, dass sie in der Liebe wohne oder in der Angst, mal in einer Pariser Kaffeetasse oder in einem Telefonbuch. Einmal sagt sie: "Ich wohne in den Schatten, die sich mit Leben erfüllen." So füllt, so erfüllt die Autorin auch ihr Buch: Emine Sevgi Özdamar erweckt Schatten und Schemen zum Leben. Und den Raum, den sie begrenzen, den sie erhellen wie eine Bühne.
Emine Sevgi Özdamar: "Ein von Schatten begrenzter Raum". Roman.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021. 763 S., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.10.2021Grenzenloses
Herz
So frei, so voller Gefühle und Geschichten
erzählt niemand, außer Emine Sevgi Özdamar.
Nach langem Schweigen erscheint
jetzt ihr vierter Roman. Er wirft einen um
VON MARIE SCHMIDT
Einmal war Emine Sevgi Özdamar mit Günter Grass und Christa Wolf von dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder eingeladen, aus ihren Büchern zu lesen, unter der Überschrift „West-östlicher Divan“. Später erzählte Özdamar, sie habe scherzhaft gesagt: „Günter Grass ist West, Christa Wolf ist Ost, und ich bin der Divan.“ Sie kann großzügig lustig sein mit dem onkeligen deutschen Kulturbetrieb. Ihr neues Buch endet aber auf einem anderen Ton, dem des Zorns der Verzweiflung. Dafür gab es Anlässe.
Der große Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“ erscheint nach achtzehn Jahren, in denen Özdamar kleinere Sachen geschrieben hat, manches auf Türkisch, lange nichts. Es ist auch nicht einfach ein weiteres Buch, es ist ein Sturm, die Summe eines Lebens, wirklich ein Divan, also eine Sammlung von Gedichten und Stimmen, ein Roman, der sich eher anfühlt wie eine Installation, eine monumentale Assemblage.
Das liegt an Özdamars atemberaubender Freiheit in der Form. Der Text fällt von einer mythischen Erzählweise, in der sich Passagen zyklisch wiederholen und die Wände und Tiere sprechen, binnen Sätzen in einen historisch-nüchternen Stil. Sie lässt Motive durch die Sprachen tropfen, Französisch, Türkisch, Deutsch, baut ihren eigenen kleinen Kanon der Poesie ein, schreibt gleichzeitig autobiografisch und surreal.
Schon die Leser ihrer frühen Geschichten und Romane staunten, wie plastisch Erzählen sein kann. Das müsse etwas mit dem Theater zu tun haben, erklärte man sich. Özdamar wurde in der Türkei geboren und ist Schauspielerin gewesen, Mitte der Siebziger kam sie nach Deutschland, „um das Brechttheater zu lernen“. Die Wörter seien ihr krank geworden nach dem Militärputsch 1971 in der Türkei, heißt ihre berühmte Formulierung. In der Sprache von Heine und Brecht sollten sie gesunden. Özdamar wurde Assistentin an der Volksbühne, arbeitete mit den Regisseuren Benno Besson und Matthias Langhoff, pendelte zwischen West- und Ostberlin. Von dieser Zeit handelt „Seltsame Sterne starren zur Erde“, ihr dritter Roman von 2003. Ein Jahrzehnt vorher war sie schon mal da, hatte sich als Achtzehnjährige als Vertragsarbeiterin anwerben lassen, und wie die Erzählerin des zweiten Teils der Istanbul-Berlin-Trilogie bei Telefunken Radiolampen zusammengesetzt. „Die Brücke vom Goldenen Horn“(1998) ist ein Roman über die 68er in Berlin und der Türkei. Der Roman, mit dem sie bekannt wurde, handelt von ihrer Kindheit: „Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus“ (1992).
In ihrem vierten Roman nun zieht Emine Sevgi Özdamar in märchenhafter Flugtechnik über die ersten Episoden ihrer Biografie hinweg und landet in späteren Jahren, als Benno Besson sie mitnahm, um in Paris und Avignon Theater zu machen: „Komm, arbeite mit mir. Deutschland erholt sich nicht so schnell von Hitler.“ Berlin mit seinen Bombenlücken kommt der Erzählerin wie „Draculas Grabmal“ vor. Die späten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts scheinen ihr aber doch, zumindest in Westeuropa und im Rückblick, eine „Pause der Hölle“ zu sein. Wenn sie mit ihren Eltern telefoniert, hört sie Militärhubschrauber über Istanbul kreisen.
In Paris sammelt sie, wie vorher im Deutschen, französische Wörter und Sätze, lernt die Sprache aus Liedern wie von Léo Ferré: „L’oiseau qui trouve son manger/ Á la barbe du boulanger“. Sie folgt Besson nach Belgien, später Matthias Langhoff nach Bochum, wo gerade Claus Peymann Intendant geworden ist. Unterwegs verliebt sie sich mindestens zwei Mal schwer, begegnet ihrem späteren Mann, dem Bühnenbildner Karl Kneidl.
Unter diesen Ereignissen kehrt im Roman wie ein knarzender Ton die Einsamkeit wieder, die es bedeutet, mit einem immer nur Wochen gültigen Visum in der Welt zu sein, in der ständig umherziehenden Theaterblase mal hier mitzuwohnen, mal dort Quartier zu suchen, eine ständige Erinnerung an das Schicksal der Emigrantin: „Wenn man aus seinem eigenen Land einmal weggegangen ist, dann kommt man in keinem neuen Land mehr an.“ Im Takt der Lebensphasen fragt sich die Erzählerin: „Wo wohnen Sie, Madame?“ Und antwortet sich, ich wohne in einem Lächeln, in Yasujirō Ozus Gedicht, in Benno Besson, in einem Istanbuler Kinderspiel.
Das titelgebende Bild wringt einem das Herz aus, in seiner Sehnsucht nach einem Ort für sich allein: Die Glieder der Erzählerin werfen Schatten und im Licht des Zimmers „sieht es nur dort, wo der Schatten gewachsen ist, wie ein Raum aus, ein von Schatten begrenzter Raum. Dadurch tritt nur dieser Teil des Zimmers in Erscheinung, der Schatten beschränkt sich darauf, der Frau, die am Tisch sitzt, die dieses Bild belebt, eine Daseinsmöglichkeit zu geben“. Der Schatten, der ihr folgt, ist ihre einzig stabile Wohnung. Es gibt aber eben auch die zweite Sehnsucht, die sie mit Arthur Rimbaud beschwört: „Mein grenzenloses Herz!/ Leb deinen Traum,/ trotz einsamer Nacht/ und brennender Tage.“
Und es sind brennende Tage am Theater. Özdamars Erzähler-Ich zeichnet Proben, schafft Modelle. Um der Prophezeiung zu spotten, dass eine türkische Frau im deutschen Theater nichts anderes werden kann, baut sie sich eine Rolle als Putzfrau in diverse Stücke ein. Dann beginnt sie zu schreiben, ihr Theaterstück „Karagöz in Alamania“, den Monolog „Karriere einer Putzfrau. Erinnerungen an Deutschland“, der in ihrem ersten Erzählungsband „Mutterzunge“ (1990) auftauchen wird, und so weiter, bis der Roman, den wir hier lesen, in einer Zeitschleife in sich selber wieder auftaucht.
Verklausuliert, aber deutlich spricht sie auch von einem Literaturskandal im Jahr 2006. Da war eine Liste in den Redaktionen gelandet, auf der eine anonyme Germanistin Motive gesammelt hatte, die im gerade erschienenen Roman „Leyla“ von Feridun Zaimoglu solchen aus Özdamars dreizehn Jahre älterem „Das Leben ist eine Karawanserei ...“ auffällig glichen. Zaimoglu sagte, er habe Özdamars Bücher nie gelesen.
Alle Beteiligten, besonders der damals beiden gemeinsame Verlag Kiepenheuer & Witsch versuchten, juristische Auseinandersetzungen zu vermeiden. Özdamar hat den Verlag inzwischen verlassen, „Ein von Schatten begrenzter Raum“ erscheint bei Suhrkamp. Die Literaturkritik versuchte den Fall mit Close Readings und investigativer Recherche zu lösen. Weil das nicht ging, kam man auf die Idee, die Özdamar, so ist in diesem neuen Buch zu lesen, wieder einmal die Sprache geraubt hat: Dass es eben Bilder aus der türkischen Kultur, etwas ethnisch Gemeinsames sein müsse, was die Ähnlichkeit bewirkte. Der Spiegel nannte die Sache dann gleich einen „Türkenkrieg“. Seitdem sind fünfzehn Jahre vergangen, in denen von Emine Sevgi Özdamar kaum zu hören war. „Alle Arbeiten“, schreibt sie, „mit Besson, mit Langhoff, mit Schleef, all die wunderbaren Erfahrungen – und dann ...“ Was sie nicht ausspricht, ist der erstickende Umstand, dass selbst die enorm kunstreiche und weltgewandte Schriftstellerin Emine Sevgi Özdamar bei Problemen in den Augen der deutschen Leser sofort vor allem Türkin wurde. Ihre Fassungslosigkeit und ihre Wut sind – wie die Lust, Angst, Einsamkeit, Trauer – nichts, wovon dieses Buch handelt – all das passiert einem mit dem Text.
Es gibt inzwischen viele Begriffe für das, was Emine Sevgi Özdamar seit Jahrzehnten schreibt, ohne dass sie dafür Kategorien wie „autofiktional“ oder „(post)migrantisch“ gebraucht hätte. Wenn man die Breite ihrer künstlerischen Mittel vor Augen hat, wirken solche Konzepte aber besonders hasenherzig. Eine Gefühlsunmittelbarkeit, wie man sie in ihren Büchern erlebt, hat es in der deutschen Literatur lange nicht gegeben. Mindestens seit die nicht mehr schreiben, die Emine Sevgi Özdamar bewundert, und zu denen sie gehört. „Wo wohnen Sie, Madame? In Franz Xaver Kroetz In Herbert Achternbusch In Rainer Werner Fassbinder ...“ In diesem Roman jedenfalls pocht das Herz einer grenzenlosen Literatur.
Der
Schatten,
der ihr
folgt, ist
ihre einzig
stabile
Wohnung
Emine Sevgi Özdamar:
Ein von Schatten
begrenzter Raum.
Roman. Suhrkamp,
Berlin 2021. 763 Seiten,
28 Euro.
Nicht nur große Teile der deutschen Literatur haben ihren Ursprung im Wald, auch die Bücher selbst kommen von hier. Das deutsche Geistesleben ist gewissermaßen die Fortsetzung der Forstwirtschaft mit anderen Mitteln.
Heute bewegt sich auch dieser Wirtschaftskreislauf hin zur Klimaneutralität wie dieser FSC-zertifizierte Kiefernwald, aus dem Holz zur Papierherstellung gewonnen wird, in der Nähe der fränkischen Gemeinde Eltmann. Fotos: Friedrich Bungert
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Herz
So frei, so voller Gefühle und Geschichten
erzählt niemand, außer Emine Sevgi Özdamar.
Nach langem Schweigen erscheint
jetzt ihr vierter Roman. Er wirft einen um
VON MARIE SCHMIDT
Einmal war Emine Sevgi Özdamar mit Günter Grass und Christa Wolf von dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder eingeladen, aus ihren Büchern zu lesen, unter der Überschrift „West-östlicher Divan“. Später erzählte Özdamar, sie habe scherzhaft gesagt: „Günter Grass ist West, Christa Wolf ist Ost, und ich bin der Divan.“ Sie kann großzügig lustig sein mit dem onkeligen deutschen Kulturbetrieb. Ihr neues Buch endet aber auf einem anderen Ton, dem des Zorns der Verzweiflung. Dafür gab es Anlässe.
Der große Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“ erscheint nach achtzehn Jahren, in denen Özdamar kleinere Sachen geschrieben hat, manches auf Türkisch, lange nichts. Es ist auch nicht einfach ein weiteres Buch, es ist ein Sturm, die Summe eines Lebens, wirklich ein Divan, also eine Sammlung von Gedichten und Stimmen, ein Roman, der sich eher anfühlt wie eine Installation, eine monumentale Assemblage.
Das liegt an Özdamars atemberaubender Freiheit in der Form. Der Text fällt von einer mythischen Erzählweise, in der sich Passagen zyklisch wiederholen und die Wände und Tiere sprechen, binnen Sätzen in einen historisch-nüchternen Stil. Sie lässt Motive durch die Sprachen tropfen, Französisch, Türkisch, Deutsch, baut ihren eigenen kleinen Kanon der Poesie ein, schreibt gleichzeitig autobiografisch und surreal.
Schon die Leser ihrer frühen Geschichten und Romane staunten, wie plastisch Erzählen sein kann. Das müsse etwas mit dem Theater zu tun haben, erklärte man sich. Özdamar wurde in der Türkei geboren und ist Schauspielerin gewesen, Mitte der Siebziger kam sie nach Deutschland, „um das Brechttheater zu lernen“. Die Wörter seien ihr krank geworden nach dem Militärputsch 1971 in der Türkei, heißt ihre berühmte Formulierung. In der Sprache von Heine und Brecht sollten sie gesunden. Özdamar wurde Assistentin an der Volksbühne, arbeitete mit den Regisseuren Benno Besson und Matthias Langhoff, pendelte zwischen West- und Ostberlin. Von dieser Zeit handelt „Seltsame Sterne starren zur Erde“, ihr dritter Roman von 2003. Ein Jahrzehnt vorher war sie schon mal da, hatte sich als Achtzehnjährige als Vertragsarbeiterin anwerben lassen, und wie die Erzählerin des zweiten Teils der Istanbul-Berlin-Trilogie bei Telefunken Radiolampen zusammengesetzt. „Die Brücke vom Goldenen Horn“(1998) ist ein Roman über die 68er in Berlin und der Türkei. Der Roman, mit dem sie bekannt wurde, handelt von ihrer Kindheit: „Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus“ (1992).
In ihrem vierten Roman nun zieht Emine Sevgi Özdamar in märchenhafter Flugtechnik über die ersten Episoden ihrer Biografie hinweg und landet in späteren Jahren, als Benno Besson sie mitnahm, um in Paris und Avignon Theater zu machen: „Komm, arbeite mit mir. Deutschland erholt sich nicht so schnell von Hitler.“ Berlin mit seinen Bombenlücken kommt der Erzählerin wie „Draculas Grabmal“ vor. Die späten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts scheinen ihr aber doch, zumindest in Westeuropa und im Rückblick, eine „Pause der Hölle“ zu sein. Wenn sie mit ihren Eltern telefoniert, hört sie Militärhubschrauber über Istanbul kreisen.
In Paris sammelt sie, wie vorher im Deutschen, französische Wörter und Sätze, lernt die Sprache aus Liedern wie von Léo Ferré: „L’oiseau qui trouve son manger/ Á la barbe du boulanger“. Sie folgt Besson nach Belgien, später Matthias Langhoff nach Bochum, wo gerade Claus Peymann Intendant geworden ist. Unterwegs verliebt sie sich mindestens zwei Mal schwer, begegnet ihrem späteren Mann, dem Bühnenbildner Karl Kneidl.
Unter diesen Ereignissen kehrt im Roman wie ein knarzender Ton die Einsamkeit wieder, die es bedeutet, mit einem immer nur Wochen gültigen Visum in der Welt zu sein, in der ständig umherziehenden Theaterblase mal hier mitzuwohnen, mal dort Quartier zu suchen, eine ständige Erinnerung an das Schicksal der Emigrantin: „Wenn man aus seinem eigenen Land einmal weggegangen ist, dann kommt man in keinem neuen Land mehr an.“ Im Takt der Lebensphasen fragt sich die Erzählerin: „Wo wohnen Sie, Madame?“ Und antwortet sich, ich wohne in einem Lächeln, in Yasujirō Ozus Gedicht, in Benno Besson, in einem Istanbuler Kinderspiel.
Das titelgebende Bild wringt einem das Herz aus, in seiner Sehnsucht nach einem Ort für sich allein: Die Glieder der Erzählerin werfen Schatten und im Licht des Zimmers „sieht es nur dort, wo der Schatten gewachsen ist, wie ein Raum aus, ein von Schatten begrenzter Raum. Dadurch tritt nur dieser Teil des Zimmers in Erscheinung, der Schatten beschränkt sich darauf, der Frau, die am Tisch sitzt, die dieses Bild belebt, eine Daseinsmöglichkeit zu geben“. Der Schatten, der ihr folgt, ist ihre einzig stabile Wohnung. Es gibt aber eben auch die zweite Sehnsucht, die sie mit Arthur Rimbaud beschwört: „Mein grenzenloses Herz!/ Leb deinen Traum,/ trotz einsamer Nacht/ und brennender Tage.“
Und es sind brennende Tage am Theater. Özdamars Erzähler-Ich zeichnet Proben, schafft Modelle. Um der Prophezeiung zu spotten, dass eine türkische Frau im deutschen Theater nichts anderes werden kann, baut sie sich eine Rolle als Putzfrau in diverse Stücke ein. Dann beginnt sie zu schreiben, ihr Theaterstück „Karagöz in Alamania“, den Monolog „Karriere einer Putzfrau. Erinnerungen an Deutschland“, der in ihrem ersten Erzählungsband „Mutterzunge“ (1990) auftauchen wird, und so weiter, bis der Roman, den wir hier lesen, in einer Zeitschleife in sich selber wieder auftaucht.
Verklausuliert, aber deutlich spricht sie auch von einem Literaturskandal im Jahr 2006. Da war eine Liste in den Redaktionen gelandet, auf der eine anonyme Germanistin Motive gesammelt hatte, die im gerade erschienenen Roman „Leyla“ von Feridun Zaimoglu solchen aus Özdamars dreizehn Jahre älterem „Das Leben ist eine Karawanserei ...“ auffällig glichen. Zaimoglu sagte, er habe Özdamars Bücher nie gelesen.
Alle Beteiligten, besonders der damals beiden gemeinsame Verlag Kiepenheuer & Witsch versuchten, juristische Auseinandersetzungen zu vermeiden. Özdamar hat den Verlag inzwischen verlassen, „Ein von Schatten begrenzter Raum“ erscheint bei Suhrkamp. Die Literaturkritik versuchte den Fall mit Close Readings und investigativer Recherche zu lösen. Weil das nicht ging, kam man auf die Idee, die Özdamar, so ist in diesem neuen Buch zu lesen, wieder einmal die Sprache geraubt hat: Dass es eben Bilder aus der türkischen Kultur, etwas ethnisch Gemeinsames sein müsse, was die Ähnlichkeit bewirkte. Der Spiegel nannte die Sache dann gleich einen „Türkenkrieg“. Seitdem sind fünfzehn Jahre vergangen, in denen von Emine Sevgi Özdamar kaum zu hören war. „Alle Arbeiten“, schreibt sie, „mit Besson, mit Langhoff, mit Schleef, all die wunderbaren Erfahrungen – und dann ...“ Was sie nicht ausspricht, ist der erstickende Umstand, dass selbst die enorm kunstreiche und weltgewandte Schriftstellerin Emine Sevgi Özdamar bei Problemen in den Augen der deutschen Leser sofort vor allem Türkin wurde. Ihre Fassungslosigkeit und ihre Wut sind – wie die Lust, Angst, Einsamkeit, Trauer – nichts, wovon dieses Buch handelt – all das passiert einem mit dem Text.
Es gibt inzwischen viele Begriffe für das, was Emine Sevgi Özdamar seit Jahrzehnten schreibt, ohne dass sie dafür Kategorien wie „autofiktional“ oder „(post)migrantisch“ gebraucht hätte. Wenn man die Breite ihrer künstlerischen Mittel vor Augen hat, wirken solche Konzepte aber besonders hasenherzig. Eine Gefühlsunmittelbarkeit, wie man sie in ihren Büchern erlebt, hat es in der deutschen Literatur lange nicht gegeben. Mindestens seit die nicht mehr schreiben, die Emine Sevgi Özdamar bewundert, und zu denen sie gehört. „Wo wohnen Sie, Madame? In Franz Xaver Kroetz In Herbert Achternbusch In Rainer Werner Fassbinder ...“ In diesem Roman jedenfalls pocht das Herz einer grenzenlosen Literatur.
Der
Schatten,
der ihr
folgt, ist
ihre einzig
stabile
Wohnung
Emine Sevgi Özdamar:
Ein von Schatten
begrenzter Raum.
Roman. Suhrkamp,
Berlin 2021. 763 Seiten,
28 Euro.
Nicht nur große Teile der deutschen Literatur haben ihren Ursprung im Wald, auch die Bücher selbst kommen von hier. Das deutsche Geistesleben ist gewissermaßen die Fortsetzung der Forstwirtschaft mit anderen Mitteln.
Heute bewegt sich auch dieser Wirtschaftskreislauf hin zur Klimaneutralität wie dieser FSC-zertifizierte Kiefernwald, aus dem Holz zur Papierherstellung gewonnen wird, in der Nähe der fränkischen Gemeinde Eltmann. Fotos: Friedrich Bungert
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»Ein Epos der Weltversprengung.« Susanne Mayer DIE ZEIT 20221205