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An der Hamburger Außenalster bei der Sechslingspforte am Schwanenwik wurde 1958 die Skulptur von Edwin Scharff "Drei Männer im Boot" auf einem Säulensockel von Fritz Fleer aufgestellt.Zuvor hatte dieses Kunstwerk eine bewegte Vorgeschichte. Eigentlich war es von E. Scharff (1887-1955) als eine monumentale Stele auf dem Jungfernstieg geplant. Ein kleineres Gips-Holz-Modell in der Größe 1:2 wurde 1953 zusammen mit Scharffs Idee zu einer Umgestaltung des Anlegers im Sommer des Jahres in der Kunsthalle dem Publikum vorgestellt - als Entwurf "Wahrzeichen für Hamburg". Dieses ist jedoch in den…mehr

Produktbeschreibung
An der Hamburger Außenalster bei der Sechslingspforte am Schwanenwik wurde 1958 die Skulptur von Edwin Scharff "Drei Männer im Boot" auf einem Säulensockel von Fritz Fleer aufgestellt.Zuvor hatte dieses Kunstwerk eine bewegte Vorgeschichte. Eigentlich war es von E. Scharff (1887-1955) als eine monumentale Stele auf dem Jungfernstieg geplant. Ein kleineres Gips-Holz-Modell in der Größe 1:2 wurde 1953 zusammen mit Scharffs Idee zu einer Umgestaltung des Anlegers im Sommer des Jahres in der Kunsthalle dem Publikum vorgestellt - als Entwurf "Wahrzeichen für Hamburg". Dieses ist jedoch in den folgenden Jahren nicht zu Lebzeiten von E. Scharff realisiert worden. Sehr unterschiedliche Hinweise auf die Entstehungsgeschichte der jetzigen Skulptur sind zu finden - u.a. in damaligen Tageszeitungen. Zudem haben sich aus dem Hopp-und-Jäger-Projekt neue Aspekte ergeben:- Die Architekten B. Hopp und R. Jäger (= H&J) hatten diese Skulptur in einem Entwurf vorgesehen, der im Juni 1957 für einen Wettbewerb eingereicht - aber ebenfalls nicht realisiert wurde.- An der Hauptkirche St. Jacobi war der von H&J geleitete Wiederaufbau Anfang der 1960er Jahre kurz vor dem Abschluss. Dort waren jedoch noch einige der aus der kriegszerstörten Stadt u.a. durch H&J 1943ff geborgenen kirchlichen Kunstobjekte aufbewahrt. Als Hilfskraft arbeitete u.a. ein Kunstgeschichts-Student mit B. Hopp zusammen.Beim Sichten und Prüfen der Herkunft fand sich eines der Objekte, das nicht einem der sonstigen religiösen Kontexte zuzuordnen war. Bei B. Hopp erregte es irgendwie so große Abscheu, dass es dem Studenten überlassen wurde, es zu "entsorgen". Im inzwischen hohen Alter hat dieser sich an Hamburger Institutionen gewandt, um das seitdem bei ihm verwahrte Objekt wieder nach Hamburg zurück zu geben. So ist über dieses sechs Jahrzehnte von ihm verwahrte Skulptur-Fragment wieder Kenntnis nach Hamburg gelangt. Es stellt wohl einen Steuermann dar, wie er mit gewisser Ähnlichkeit von E. Scharff u.a. 1929 für den Deutschen Künstlerbund (= DKB) in dessen Signet der "Drei Männer im Boot" überliefert ist. Eine solche Vorversion war u.a. auf den Dokumenten zu einer Ausstellung 1936 in Hamburg zu sehen, aber auch in einem Zeitungs-Artikel 1952 über Scharffs Jungfernstieg-Pläne.Doch wie ist dieses "Steuermann-Objekt" mit den Emotionen von B. Hopp und einer Vorgeschichte in Hamburg wohl verbunden gewesen?
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Autorenporträt
r. Uwe Gleßmer (Jahrgang 1951) ist Privatdozent für Altes Testament. Er wurde 1982 nach seinem Vikariat in der Gemeinde Maria-Magdalenen von Bischof Wölber zum Pastor ordiniert, arbeitete bis 2013 mit kurzzeitigen Unterbrechungen an der Universität Hamburg. Seit seinem Ruhestand ist er ehrenamtlich am Geschichtsprojekt der Lutherkirchen-Gemeinde in Hamburg-Wellingsbüttel engagiert sowie an dem Dokumentationsprojekt zum Architekturbüro Hopp und Jäger (www.huj-projekt.de). - Auf dem Hintergrund der Erschließung des umfangreichen Fotomaterials des Hamburgischen Architekturarchivs widmet er sich in besonderer Weise den von H&J vor dem Zweiten Weltkrieg im Norden Hamburgs gestalteten Kirchbauten sowie den damit verbundenen historischen Zusammenhängen. Neben den als "Beitrag zum Hopp-und-Jäger-Projekt" veröffentlichten Einzeldarstellungen gehören Aufsätze zu Themen der Ortsgeschichte (im Hamburger Norden im Rahmen des Alstervereins) zu den Publikationen des letzten Jahrzehnts. Der vorliegende Band betrifft beide Themenkreise, insofern es einerseits um ein Wahrzeichen an der Alster und andererseits um Sachverhalte geht, die zeitlich zum zweiten Biographie-Band ab 1939 über B. Hopp (1893-1962) gehören. Dieser dem Alstertal verbundene Architekt hat in der späteren Lebensphase als "kommissarischer Denkmalpfleger" (1945-1950) und als Gestalter der kriegs-zerstörten Stadt wesentlich am Wiederaufbau Hamburgs inklusive der großen Kirchen mitgewirkt. Ob und wie seine Rolle im Zusammenhang mit Edwin Scharff zu rekonstruieren ist, stellt sich als offene Frage nach Indizien für den vorliegenden "Kultur-Krimi".