Virgadaula analysiert aus einer A&O-psychologischen Perspektive die letzten 35 Jahre der Reformpsychiatrie Triest; deren Gesundheitsangebote und Effekte auf Pflege- und Leitungsbedienstete, Betroffene und deren Angehörige. Er spannt einen Bogen von differenzierten Beobachtungen und Beschreibung der organisationalen Repräsentationen der Akteure über damit zusammenhängenden organisationalen Bedingungen hin zu daraus resultierenden, fortwährenden Veränderungs- und Neugestaltungsbedürfnissen. Seiner historischen Evaluation des anhaltenden Wissenstransfers auf alle Akteure und verschiedenen Berufsbilder stellt er Repräsentationen des Reformpioniers Franco Basaglia gegenüber. Es entsteht ein dialektischer Zusammenhang aus Demokratie, Humanisierung der Arbeitswelt und wissenschaftlicher (z.B. OE) sowie sozialer Verantwortung. Daraus eröffnen sich Möglichkeiten der Arbeitsgestaltung für den komplexen Bereich der psychiatrischen Versorgung, da Heilung und Kontrolle, auf einem immer privatisierteren und kultur-globaleren Szenario, sich als professionalisierte Ordnungsmacht überdenken muß. Es bedarf der permanenten Weiterentwicklung eines partizipativen/demokratischen Miteinanders aller.