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A digital girl in a digital world
Das Leben der 23-jährigen Graphikdesignerin April May ändert sich abrupt, als sie eines Nachts mitten in Manhattan auf die mysteriöse Skulptur eines gigantischen Roboters stößt, den sie »Carl« nennt und von dem sie und ihr bester Freund Andy noch in der Nacht ein Video drehen und ins Netz stellen. Als klar wird, dass weltweit in zig Städten identische Carl-Skulpturen aufgetaucht sind, verbreitet sich das Video binnen kürzester Zeit millionenfach im Netz und macht April schlagartig berühmt. In der weltweiten Hysterie, die nun ausbricht, befindet sich…mehr

Produktbeschreibung
A digital girl in a digital world

Das Leben der 23-jährigen Graphikdesignerin April May ändert sich abrupt, als sie eines Nachts mitten in Manhattan auf die mysteriöse Skulptur eines gigantischen Roboters stößt, den sie »Carl« nennt und von dem sie und ihr bester Freund Andy noch in der Nacht ein Video drehen und ins Netz stellen. Als klar wird, dass weltweit in zig Städten identische Carl-Skulpturen aufgetaucht sind, verbreitet sich das Video binnen kürzester Zeit millionenfach im Netz und macht April schlagartig berühmt. In der weltweiten Hysterie, die nun ausbricht, befindet sich April im Zentrum der Aufmerksamkeit: Sie tingelt von Talkshow zu Talkshow, verbreitet alles, was ihr widerfährt, auf sozialen Netzwerken. Und jede ihrer Bewegungen wird genauestens beobachtet.
Autorenporträt
Hank Green wurde in Birmingham, Alabama geboren, seine Familie zog jedoch früh nach Orlando, Florida. Er studierte Biochemie und absolvierte seinen Master in Umweltwissenschaften an der University of Montana, wo er mit seiner Familie lebt. Gemeinsam mit seinem Bruder John Green startete er 2007 den Videokanal 'Vlogbrothers' und wurde so zum Social-Media-Star. Allein auf TikTok folgen ihm 8 Mio. Nutzer*innen und der Hashtag #hankgreen wurde über 260 Mio. Mal aufgerufen. Mit seinen YouTube-Kanälen erreicht Hank Green 22 Millionen Abonnent*innen. Gemeinsam mit der sog. 'Nerdfighter-Community' initiierten Hank und John Green das karitative 'Project for Awesome', das inzwischen jährlich Millionen von Dollar für Charityprojekte (z.B. 'Save the Children') einspielt. Darüber hinaus setzt er sich für viele weitere wohltätige Zwecke in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales ein. Mehr über Hank Green unter www.hankgreen.com
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Karin Janker ist schwer angetan von diesem Buch des Youtube-Stars Hank Green. Dass der Internet-Unternehmer ausgerechnet mit einem Buch so richtig Fahrt aufnimmt, findet sie wirklich erstaunlich. Wie Green aus eigener Anschauung, aber mittels der fiktiven Figur der April May, die über Nacht zum Internet-Star wird, weil sie sich mit plötzlich die Erde bevölkernden extraterrestrischen Lebensformen auskennt, heiße Themen wie die Dynamik sozialer Medien, Identität und Personality angeht, findet Janker stark und lehrreich.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.06.2019

Wie sich ein Mensch zur Marke macht
Hank Greens Debütroman handelt von den unseligen Nebenwirkungen des Ruhms

Kann das gutgehen? Nachdem sein großer Bruder John mit "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" eines der erfolgreichsten Jugendbücher der vergangenen Jahre geschrieben hat, legt nun auch Hank Green einen Roman vor. Er heißt "Ein wirklich erstaunliches Ding", porträtiert den Alltag der Digital Natives und ist mithin durchzogen von autofiktionalen Momenten. Denn für den neununddreißigjährigen Green ist das Internet eine Art Atelier, in dem er sein Ich modelliert, zurechtstutzt, ja überhaupt erst hervorbringt. Er moderiert den Video-Blog "SciShow", hat gemeinsam mit John Green die Youtube-Kanäle "Vlogbrothers" sowie "Crash Course" gegründet und erreicht online mehr als acht Millionen Abonnenten. Die von ihm produzierte Web-Serie "The Lizzie Bennet Diaries" wurde mit einem Emmy ausgezeichnet.

Jetzt also Literatur. Die Vorbehalte liegen auf der Hand: Ist es Greens Absicht, die von ihm und seinem Bruder großgezogene und liebevoll gepäppelte Cashcow bis zum letzten Tropfen zu melken? Zeugt es von Chuzpe oder mangelnder Originalität, dass sich sein Roman ebenfalls an Teenager und junge Erwachsene richtet? Kann er überhaupt schreiben? Hat er etwas zu erzählen?

Kann er, hat er. "Ein wirklich erstaunliches Ding" ist in mancher Hinsicht das, was der Titel verheißt. Es ist ein Buch, in dem jener Bereich modernen Lebens soziologisch und psychologisch vermessen wird, den Kulturkritiker gerne als Hauptrivalen des Buchs brandmarken. Dabei müssen sich digitale und literarische Welt nicht ausschließen. Green sagt: "Ich wünsche mir nur, dass wir uns immer wieder gegenseitig daran erinnern, was für eine coole Sache Bücher sind."

Sein Debüt handelt von der Persönlichkeitsentwicklung einer Produktdesignerin namens April. Sie ist dreiundzwanzig Jahre alt und hat stets dagegen angearbeitet, süß gefunden zu werden. Nun bekommt sie die Gelegenheit, den Niedlichkeitsimperativ ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen, denn sie erlangt zunächst eine gewisse Popularität, dann größere Bekanntheit, anschließend den Status eines Idols und schlussendlich weltweite Prominenz. Jeden dieser Schritte kontrolliert sie mit mal ausgeklügelten, mal überstürzten Selbstdarstellungsstrategien. Ob Facebook oder Twitter, Youtube oder Instagram, April lässt ihre Follower nie lange warten. Dabei weiß sie doch eigentlich: "Der Trick, um wirklich cool rüberzukommen, besteht darin, dass einem die Meinung der anderen komplett scheißegal sein muss."

Ihren Ruhm verdankt April den Außerirdischen. Sie sind auf der Erde gelandet und haben an vierundsechzig Orten Skulpturen aufgestellt, die aus einem unbekannten Material bestehen und anmuten wie "Transformer in Samurai-Rüstung". April entdeckt als Erste den in New York plazierten Roboter, nennt ihn Carl und beginnt, über das Phänomen in sozialen Netzwerken zu berichten. Die Aliens versorgen die Menschen derweil mit komplizierten Denkspielen. Warum? Weiß keiner. Aber während es die einen wunderbar finden, die Weltbevölkerung im Rätselknackerfieber vereint zu sehen, wittern die anderen eine feindliche Übernahme des Planeten. April freut sich über den extraterrestrischen Besuch und tritt als Moderatorin und Zeremonienmeisterin des Geschehens hervor.

Mit stupender Einfühlung schildert Green, wie sie sich dabei von einem Menschen in ein Symbol und eine Marke verwandelt, wie sie einen ansehnlichen Größenwahn kultiviert, um dann wieder an sich zu zweifeln und zu verzweifeln. Die Selbstbespiegelung, der rasant zunehmende Narzissmus, die mit koketter Eigenwerbung betriebene Imagepflege - all das seziert der Autor so gründlich, bis die dahinter verschanzten Wünsche, Ängste und Affekte offen vor uns liegen. Am Ende ist April eine bedauerliche Marktschreierin.

Dass es bei solcher Kommunikation weniger um die Sach- denn um die Sozialdimension der Aufmerksamkeit geht, ist aus anderen Zusammenhängen bekannt, wird von Green aber besonders nachvollziehbar entfaltet. In Georg Francks 1998 erschienenem Buch "Ökonomie der Aufmerksamkeit" heißt es: "Die Aufmerksamkeit anderer Menschen ist die unwiderstehlichste aller Drogen." April formuliert es ähnlich: "Berühmtsein ist eine Droge." Auch die Lektüre von Greens Erstling entwickelt einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Das Ende führt indes zu großer Ernüchterung. Nicht weil es missraten wäre, sondern weil es offenbleibt. Allerdings nicht mehr lange - das Sequel ist bereits in Planung.

KAI SPANKE

Hank Green: "Ein wirklich erstaunliches Ding". Roman.

Aus dem Englischen von Katarina Ganslandt. Dtv Bold, München 2019. 448 S., geb., 22,- [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Mit 'Ein wirklich erstaunliches Ding' ist Vlogger Hank Green (Bruder von Bestsellerautor John Green) ein wirklich fesselnder Sociial-Media-Thriller gelungen. Schule 20190901