Das vorliegende Buch versucht, die unzähligen komplexen Beziehungen zwischen Picasso und einer Reihe mehrerer Generationen umfassender zeitgenössischer Künstler zu durchleuchten. Es handelt sich dabei keineswegs um eine Hommage. Diese Publikation will vielmehr die kontroversielle und häufig antagonistische Position illustrieren, die Picasso im gegenwärtigen künstlerischen Bewußtsein einnimmt. Durch die Einladung an zeitgenössische Künstler, an der von Thaddaeus Ropac (Salzburg/Paris) organisierten Ausstellung "Picasso: Ein zeitgenössischer Dialog" teilzunehmen und sich über Relevanz und Wirkung von Picasso auf ihr gegenwärtiges künstlerisches Schaffen Gedanken zu machen, läßt dieses Buch Picasso "gegenwärtig bleiben" und weist ihm nicht die Rolle eines monolithischen, erfurchtgebietenden Paten zu. Durch seine keine Grenzen kennende geniale Kreativität - als Maler, Bildhauer, Zeichner und Photograph - übt Picasso zwangsläufig eine künstlerische Kraft aus, der sich seine Nachfahren nicht entziehen können. Die von diesen Künstlern ausgewählten Arbeiten spiegeln diese energischen Reaktionen wider und führen so zu einem aufregenden, provokanten und gelegentlich dissonanten Dialog mit Picasso. Durch die Präsentation eines breiten Spektrums der unterschiedlichsten Annäherungen, Visionen, Formen und Techniken einer Gruppe des innovativsten und bedeutendsten Gegenwartskünstlers, versucht dieses Buch, neue Einsichten in das wahre Wesen der Kreativität zu zeigen.