1860 erhielt die Trierer „Gesellschaft für nützliche Forschungen“ eine ägyptische Mumie und einen mit farbigen Hieroglyphen beschrifteten Sarg aus dem 7. Jahrhundert vor Chr. als Geschenk für ihre Altertümersammlung. Seit 1877 stellt die Trierer Mumie eine besondere Ausstellungsattraktion des Landesmuseums dar. Nach wie vor verkörpert sie für das interessierte Publikum die Faszination des alten Ägypten. Die Inschriften auf dem Sarg bezeugen, daß es sich bei der Sarginhaberin um eine junge Frau namens Pai-es-tjau-em-aui-(a)n(u) – zu deutsch: „Ihr Atem ist in den Händen der Göttin Nu (oder: der Schönen)“ – handelt. Sie war die Tochter eines Priesters des Gottes Month von Theben in Oberägypten. Umfangreiche radiologische und histologische Untersuchungen der ägyptischen Mumie ermöglichen sehr präzise Aussagen zur körperlichen Verfassung der Verstorbenen und zur angewandten Mumifizierungstechnik. Insgesamt liefern die sich interdisziplinär ergänzenden Ergebnisse von Ägyptologie und Medizin ein bemerkenswert geschlossenes Bild zum Totenbrauchtum Altägyptens.