Marktplatzangebote
10 Angebote ab € 1,89 €
  • Broschiertes Buch

»Globalisierung ist kein Schicksal – eine andere Welt ist möglich!« – unter diesem Motto diskutierten im Oktober 2001 die mehr als 3.000 TeilnehmerInnen des ersten deutschlandweiten Attac-Kongresses in Berlin über die Folgen neoliberaler Globalisierung und Alternativen zu ihr. Neben den Podiumsdiskussionen bestand für die TeilnehmerInnen in über 70 Arbeitsgruppen viel Raum zu spannender und auch kontroverser Diskussion. »Dieser Kongress«, so Susan George, »hat gezeigt, dass es auch zu schwierigen Themen wie der neoliberalen Globalisierung Massenbewegungen geben kann. Die Kritiker sind nicht…mehr

Produktbeschreibung
»Globalisierung ist kein Schicksal – eine andere Welt ist möglich!« – unter diesem Motto diskutierten im Oktober 2001 die mehr als 3.000 TeilnehmerInnen des ersten deutschlandweiten Attac-Kongresses in Berlin über die Folgen neoliberaler Globalisierung und Alternativen zu ihr.
Neben den Podiumsdiskussionen bestand für die TeilnehmerInnen in über 70 Arbeitsgruppen viel Raum zu spannender und auch kontroverser Diskussion. »Dieser Kongress«, so Susan George, »hat gezeigt, dass es auch zu schwierigen Themen wie der neoliberalen Globalisierung Massenbewegungen geben kann. Die Kritiker sind nicht mehr in der Defensive, sondern haben die Offensive ergriffen.«
Der Attac-Kongress gab wichtige Impulse für die weitere Vernetzung und Profilschärfung dieses Bündnisses, das – erst 1998 in Frankreich gegründet – inzwischen weltweit über 55.000 Mitglieder umfasst und auch in der Bundesrepublik rasant wächst (auf derzeit mehr als 4.000). Mit seinen vielfältigen und kreativen Aktionsformen erlaubt es TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen sozialen Bewegungen und Institutionen – von Gewerkschaften über Friedens- und Menschenrechtsinitiativen bis zu kapitalismuskritischen Gruppen – sich in die breite Bewegung gegen die Allmacht des Marktes einzubringen.
Der Tagungsband »Eine andere Welt ist möglich« dokumentiert die Reden und Diskussionsbeiträge. Außerdem werden die Ergebnisse einzelner Arbeitsgruppen präsentiert.
Autorenporträt
Dr. med. et phil. Horst-Eberhard Richter, geboren 1923, war von 1962 - 1992 Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Gießen, anschließend - bis 2002 - Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/M. Neben seiner akademischen Karriere setzte sich Richter seit den 1980er Jahren verstärkt in der Friedensbewegung ein. Er ist Mitbegründer und Ehrenvorstand der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Horst-Eberhard Richter wurde für sein Wirken vielfach ausgezeichnet: unter anderem mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main (2002). Das Bundesverdienstkreuz hat er dreimal abgelehnt. 2011 verstarb Horst-Eberhard Richter.
Rezensionen
Ein Ruck geht durchs Land
Die meisten Menschen haben wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Protestaktionen in Genua gegen das G8-Treffen von Attac gehört. Dieser lose Zusammenschluss von ganz unterschiedlich motivierten Globalisierungskritikern ist seitdem in rasantem Tempo gewachsen und hat inzwischen Mühe, die vielen neuen Mitglieder zu organisieren, und wird in der Öffentlichkeit immer mehr zum Sprachrohr derjenigen, die sich für einen sozial gerechten Wandel der Welt engagieren.
Vielfalt und Aufbruch
Dieser Band dokumentiert den Attac-Kongress, der im Oktober 2001 in Berlin stattfand und so etwas wie eine Initialzündung für eine organisierte und zielgerichtete Globalisierungskritik war. Bereits zum Kongress reisten mit 3.000 Teilnehmern fünf Mal mehr Besucher an als erwartet, in den folgenden Monaten verzehnfachte sich die Mitgliederzahl von Attac. Neben den wichtigsten Vorträgen und Workshop-Berichten, etwa von Horst-Eberhard Richter oder Bernard Cassen, wird vor allem das Selbstverständnis, die Vision der Organisation transportiert. Eine Aufbruchstimmung, wie es sie wahrscheinlich seit dem Nato-Doppelbeschluss und der Bürgerrechtsbewegung in der DDR nicht mehr gegeben hat.
Der Geist von Attac
Deutlich wird, dass Attac, deren Mitglieder sich selbst als Globalisierungskritiker begreifen, keineswegs die Globalisierung ablehnen. Sie lehnen eine "neoliberal deformierte Globalisierung" ab, die wenig mit sozialer Gerechtigkeit, Menschenrechten, Demokratie und Nachhaltigkeit zu tun hat. Und Attac nutzt natürlich die Strukturen der globalisierten Welt, organisiert einen internationalen Protest und bedient sich des ureigensten Mediums der Globalisierung, des Internet. Wer aus der "Zuschauerdemokratie" ausbrechen will, erfährt hier, welche "andere Welt möglich" ist.
(Henrik Flor, literaturtest.de)
…mehr