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Camilla Rosa Kapriziosa hat es satt. Um sie herum wimmelt es von anderen Blattläusen. Wie soll sie sich da entfalten? Sie beschließt, nach Amerika auszuwandern. Ob Camilla Rosa dort ihr Glück finden wird? Ein Bilderbuch, das von Fernweh, großen Träumen und dem kleinen Glück erzählt. Mit fantastischen Bildern von Stefanie Harjes, die zum Immer-wieder-Anschauen einladen.

Produktbeschreibung
Camilla Rosa Kapriziosa hat es satt. Um sie herum wimmelt es von anderen Blattläusen. Wie soll sie sich da entfalten? Sie beschließt, nach Amerika auszuwandern. Ob Camilla Rosa dort ihr Glück finden wird? Ein Bilderbuch, das von Fernweh, großen Träumen und dem kleinen Glück erzählt. Mit fantastischen Bildern von Stefanie Harjes, die zum Immer-wieder-Anschauen einladen.
Autorenporträt
Marjaleena Lembcke wurde 1945 in Finnland geboren und begann dort ihr Studium der Theaterwissenschaft. 1967 kam sie nach Deutschland und studierte Bildhauerei an der Kunstakademie Münster. Seit 20 Jahren schreibt sie für Kinder und Erwachsene. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Marjaleena Lembcke lebt in Greven.
Stefanie Harjes, geboren 1967 in Bremen, studierte Illustration und Malerei an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und Prag. Sie arbeitet als freischaffende Illustratorin in Hamburg vor allem für Buch- und Zeitschriftenverlage und hat zahlreiche Auszeichnungen und Preise für ihre Arbeiten erhalten, u.a. den Österreichischen Jugendbuchpreis sowie zweimal die Auszeichnung Die schönsten deutschen Bücher. Stefanie Harjes wurde 2010 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.01.2012

Der literarische Marktplatz

Die Suche nach dem „Kleinen Wolf“
Die meisten Tiere gehen ja nicht unbemerkt verloren: Hasis Fehlen wurde immer spätestens beim Einschlafen bemerkt, weil dann eben nicht geschlafen werden konnte. Man findet so ein Plüschtier nachts auf dem Spielplatz wieder oder im Kindergarten, den der Hausmeister verständnisvoll aufschließt, einmal schickte die Oma ihn nach einem Besuch – unbegleitet – mit dem ICE nach Hause. Dass der „kleine Wolf“ weg war, fiel lange nicht auf. Ab und an suchte man im Regal, fand dann aber irgendein ein anderes Bilderbuch zum Vorlesen, übersah, dass er weg war. Aber wir vergaßen ihn nicht: Das schönste Buch, das, das alle liebten, das war dieser „kleine Wolf“. Und irgendwann fiel auf, dass er wirklich weg war.
Es ist eben auch eine Geschichte vom Verlorengehen: Der „kleine Wolf“ entwischt seiner Mutter auf dem Weg zum Baumarkt, klettert in seinem geringelten Strampelanzug über einen Zaun und plumpst in den Garten und die Klauen der Schweinsfamilie Speck. Die richten ihn erst wie einen Hund ab – um ihn dann schuften zu lassen. Er holt die Zeitung, staubsaugt und spült. Bald streicht er das Haus, er ist ja größer geworden. Und, als er noch stärker ist, gräbt er den Schweinen ein Schwimmbad und baut ihnen einen Palast. Die Geschichte ist schnell und schwungvoll erzählt, hat Rhythmus und klingt dennoch wie ein Märchen.
Wir stammelten uns die Zeilen zusammen, so wie die Tochter im Halbschlaf mit den Fingern nach dem weichgestreichelten Ohr des verlorenen Hasen suchte, erinnerten uns an die schön gezeichneten Details: wie die Schweine den Wolf in ihre abgetragene Kleider stecken, vom Matrosenanzug des Jüngsten für den Welpen bis zum Arbeitsoverall, den der befehlssüchtige Vater ja nicht mehr braucht, weil ein anderer, der groß gewordene Wolf nämlich, am Neubau werkelt. Wie der riesig gewordene „Kleine Wolf“ dann, als er schlussendlich sich beim Essen auch noch nach dem heruntergefallenen Löffel bücken soll, aufspringt und brüllt . . . – kurzum, wir wollten ihn wiederhaben.
Eigentlich sollte das nicht allzu schwierig sein: Schließlich kann man Kinderbücher ja nachkaufen und auch gebraucht gleichen sie sich, anders als ein eingeduftetes, plattgelegenes Lieblingstier. Aber wir hatten den Titel vergessen. Irgendwas mit „Kleiner Wolf“? Wenn man das, und die vielen hundert Abwandlungen, angereichert um Begriffe wie Speck, Schwein oder Familie in die Suchmaschinen eingibt, erhält man zwar viele Buchtitel, doch zwischen all den kleinen Wölfen und Schweinen und Schafen, auch Maulwürfen und Fabeln und Tierliedern tauchte er nicht auf.
Wir fragten im Kinderbuchladen, motivierten die Kenner aus der Verlagsbranche. Viele meinten sich zu erinnern, keiner kannte ihn beim Namen. Wahrscheinlich vergriffen, vielleicht nur in einer kleinen Auflage erschienen. Wir suchten in Kindergärten, auf Flohmärkten und in Antiquariaten. Und immer wieder gaben wir neue Schlüsselworte ein: Dachpfannen. Ballkleid. Erbsensuppe.
Irgendwann fiel es uns ein: Sah dieses Haus nicht rüschig aus, war der Garten nicht voller Rosen? Es war ein englisches Buch, sicher. „Little“ und „Wolf“, das waren die Worte – und Nice Work, Little Wolf, das Werk von Hilda Offen, das Coppenrath im Jahr 1991 unter dem Titel Es war einmal ein kleiner Wolf verlegt hatte, das war es. 3,61 Euro kostete das gebrauchte Buch im Internet. Drei Tage später war er wieder da. Ganz und gar er selbst.Vom Welpen, der brav durch den Reifen springt, den ihm Speck Junior hinhält, bis zum Jungwolf, der „ein trauriges Wolfsheulen erschallen“ lässt und ruft, dass er nach Hause will.
Noch einen Tag später traf er noch einmal ein. Zur Sicherheit. CATRIN LORCH
Eine stürmische Umarmung, und die kleine Blattlaus Camilla Rosa Kapriziosa kann sich nur noch durch einen kühnen Sprung vor so viel zerquetschender Liebe retten. Sie ist die Hauptperson in der Geschichte
von Marjaleena Lembcke, die
vom Weggehen und Wiederkommen erzählt und in Stefanie Harjes kapriziösen, leuchtend fröhlichen Collagen einen faszinierenden Ausdruck findet. (Eine Blattlaus wandert aus. Tulipan 2011. 14,95 Euro) bud
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