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Dieses Buch ist der Versuch von Ulrike Thimme, am Beispiel des eigenen Sohnes nachzuvollziehen und zu begreifen, was in den 70er Jahren viele junge Menschen in die politische Gewalt oder doch in ihren gefährlichen Umkreis führte. Sie zeichnet den Werdegang ihres Sohnes Johannes von seinen Kindertagen bis zu seinem Tod nach. Anhand von Briefen und Tagebuchaufzeichnungen rekonstruiert sie den beginnenden Prozeß seiner Politisierung und schließlich seiner Radikalisierung. Nachdenklich, selbstkritisch, ohne Larmoyanz, ohne Schuldzuweisungen und stets auf der Grundlage ihrer eigenen strikten…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch ist der Versuch von Ulrike Thimme, am Beispiel des eigenen Sohnes nachzuvollziehen und zu begreifen, was in den 70er Jahren viele junge Menschen in die politische Gewalt oder doch in ihren gefährlichen Umkreis führte. Sie zeichnet den Werdegang ihres Sohnes Johannes von seinen Kindertagen bis zu seinem Tod nach. Anhand von Briefen und Tagebuchaufzeichnungen rekonstruiert sie den beginnenden Prozeß seiner Politisierung und schließlich seiner Radikalisierung. Nachdenklich, selbstkritisch, ohne Larmoyanz, ohne Schuldzuweisungen und stets auf der Grundlage ihrer eigenen strikten Ablehnung von Gewalt bilanziert sie das Verhältnis ihres Sohnes zu Staat, Gesellschaft und Justiz, aber auch zur eigenen Familie und zum politischen Umfeld der RAF, dem Johannes angehörte und in dem er umkam.

Ein ungewöhnlicher, einfühlsamer Beitrag zur einsetzenden Aufarbeitung der RAF-Problematik.
Autorenporträt
Ulrike Thimme, geb. 1923, promovierte Germanistin, war unter anderem als Journalistin und Gymnasiallehrerin tätig. Sie ist Mutter von drei Söhnen und lebt in Karlsruhe.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Dieses Buch ist inmitten der großen Zahl von RAF-Biografien und Terrorismus-Texten einzigartig, stellt der Rezensent Rudolf Walther fest. Hier schreibt nämlich eine Mutter über ihren Sohn, der wenn nicht direkt zur RAF, dann doch in deren Umfeld gehörte. Wie aber der Staat mit grotesk übertriebenen Verdächtigungen und Urteilen den politisch gewiss radikalen, zunächst aber wohl gar nicht terroristisch gesinnten Johannes Thimme zu dem machte, was er ohne die staatliche Drangsalierung (und grotesk scharfe Urteile, die sich auf keinerlei Beweise von Straftaten stützen konnten) vielleicht gar nicht geworden wäre: das schildere dieses Buch der Mutter, die 1923 geboren wurde und pensionierte Gymnasiallehrerin ist, in ganz "beeindruckender" Weise. Achtzehn Jahre hat sie gebraucht nach dem Tod des Sohnes, der bei einem geplanten Anschlag von der eigenen Bombe zerfetzt wurde, um sich mit diesem Text über das Geschehen Rechenschaft zu geben. Außerordentlich "konsequent", so Walter, beschränkt sich Thimme dabei auf die Ich-Perspektive, berichtet nüchtern und ohne "Spekulationen". Der Rezensent ist stark beeindruckt.

© Perlentaucher Medien GmbH