Die im Westen Siziliens um Mitte des 7. Jh. v. Chr. gegründete Polis Selinunt gehört in vielerlei Hinsicht zu den exemplarisch erforschten Fundstätten der Antike. Archäologische Equipen und Altertumswissenschaftler aus der ganzen Welt forschen derzeit an unterschiedlichen Aspekten der Urbanität und der Kulturgüter der Polis. Der Wuppertaler Althistoriker Christian Leeck wirft dagegen Licht in eine Nische der Forschung, indem er die Chora von Selinunt detaillierter fokussiert. Im Rahmen des Projekts wurde die gesamte Datengrundlage, bestehend aus gegenständlichen Einzelfunden, archäologischen Grabungskontexten, Surveys, textlich-literarischen Zeugnissen und landschaftlich-topographischen Beobachtungen, erfasst. Das Ergebnis stellt eine thematisch differenzierte Rekonstruktion der Entwicklung des östlichen Chora-Abschnitts von Selinunt dar. Die Untersuchung trägt dem Forschungsdesiderat Rechnung, durch einen mikroräumlichen Blick auf die historische Landschaft Aussagen zu den inneren Wirkungsweisen der Chora in archaisch-klassischer Zeit zu formulieren. Dem Forscher gelingt es so, einen methodischen Schlüssel zu finden, um die Geschichte der Polis Selinunt zu verstehen.
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