Schottisches Leben & Liebe im fiktiven Dorf Kirkby
Shona Fraser baut in Kirkby eine Destillerie auf. Eigentlich für Whisky, aber auch für Gin (angesetzt mit schottischen Kräutern). Denn Whisky braucht zum Reifen, der Gin ist jedoch bald trinkbar und das Geschäft muss laufen.
Ihr Haustier -
Alpaka Nessie - schleckt bei der Eröffnungsfeier der Destillerie die Gläser der Gäste aus, betrinkt sich…mehrSchottisches Leben & Liebe im fiktiven Dorf Kirkby
Shona Fraser baut in Kirkby eine Destillerie auf. Eigentlich für Whisky, aber auch für Gin (angesetzt mit schottischen Kräutern). Denn Whisky braucht zum Reifen, der Gin ist jedoch bald trinkbar und das Geschäft muss laufen.
Ihr Haustier - Alpaka Nessie - schleckt bei der Eröffnungsfeier der Destillerie die Gläser der Gäste aus, betrinkt sich dabei und torkelt alleine durch die Straßen (ein herrliches Bild sich das vorzustellen, ein besoffenes Alpaka, obwohl natürlich Haustiere keinen Alk bekommen sollten).
Shona ist das Nesthäkchen der Fraser, etwas verwöhnt und noch unselbständig, bisher eher auf die schönen Seiten des Lebens aus. Auch beziehungsmäßig, hier mal ein Tinder – Flirt, dort mal einen ‚one night stand‘, alles unverbindlich, Hauptsache Spaß…
Doch nun wird Shona sesshaft, baut eine Destillerie auf und das läuft gut an (alles, was die Fraser anpacken, läuft gut, was nicht zuletzt auch damit zu tun hat, dass sie als Familie sich gegenseitig unterstützen).
Der Anfang ist gemacht. Doch das angekickerte Alpaka läuft ausgerechnet dem neuen Tierarzt vor das Auto. Der findet das gar nicht gut und lässt sein Missfallen darüber auch entsprechende Worte folgen. Shona dagegen findet sich zu Unrecht von ihm angegriffen. Und schon ist einer da, der für ‚social media‘ filmt und fotografiert (natürlich alles Freud:innen von Shona). Kendrick, der Tierarzt, wird durch die Neuen Medien angemacht.
‚Hast Du auch keine Mama?‘ Fragt Shona Nessie, das Alpaka, auf dem Friedhof vor dem Grab ihrer früh verstorbenen Mutter. Dabei scheint das Alpaka das Einzige weit und breit zu sein. Und warum fällt ein Alpaka in das Loch Ness? Die vielen Tierszenen und Rettung der Tiere lassen das Buch weicher erscheinen und es enthält auch viele informative Stellen zu Tiermedizin und -haltung (vermutlich gut recherchiert).
Neben den zwischenmenschlichen Verwicklungen und urigen Typen im Dorf Kirkby lernt man auch noch ein wenig darüber wie man Pferde halten soll, dass Rennpferde gerne missbraucht werden und das Alpaka Rudeltiere sind (wer kommt schon auf die Idee ein Alpaka als Haustier zu halten?)
Der attraktive Tierarzt mit seiner Lebensgeschichte integriert sich bestens ins Dorf, wird Angelpunkt für die Kirkby Mädels und schließlich mehr. Da die Autorin sich mit erotischer Literatur auskennt, kommt die Szene, wo sich Shona und ein ihr bekannter Tänzer sich einem Quickie hingeben, lustvoll rüber.
Lesbische Beziehungen, Beziehungsprobleme überhaupt und die Frage nach künstlichen Befruchtungen bringen ein sehr modernes Element in den Roman.
Die Debatte um die Pferde dieses schrecklichen Lords (reicher Gimpel, ohne Kultur, schlechtes Bild über einen reichen und egoistischen Adligen) finde ich gut. Rennpferde, die misshandelt werden… Ist wohl leider ein Fakt…
Wer nicht die Serie um die Familie Fraser in dem fiktiven Dorf Kirkby kennt, hat es etwas schwer bei den vielen Namen der Dorfbewohner die Linie beizubehalten. Wer ist wer? Vor allem mit ähnlich klingenden Namen, Collum, Colleen (Männlein – Weiblein?), welche Position hat der/diejenige inne, welche Familienverbindung? Am Ende des Buches befindet sich ein Personenverzeichnis, was durchaus notwendig ist, doch wer guckt schon beim Lesen gleich an das Buchende.
Der Roman ist leicht lesbar, den man zum Abschalten so nebenbei lesen kann, aber stellenweise zu lang mit Geplänkel. Die schottischen Einschübe zu Kultur und Leute könnten umfangreicher sein. Vielleicht noch etwas schottische Historie? (Da dies eine Serie um die Familie Fraser und des Dorfes Kirkby ist besteht noch Hoffnung).
Sehr gut sind die Stellen, wo es um die Samenspende geht (künstliche Befruchtung für die Ex-Freundin und Schwester von Tierarzt Kendrick). Dabei geht es nicht um die Diskussion ‚für oder wider‘, sondern darum, dass der Bruder die Samenspende stellen soll. Er wird familiär unter Druck gesetzt. Das sind die Stellen, wo dem Tierarzt viel Sympathie entgegen gebracht w